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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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weil ich Lust dazu habe, nicht, weil der Autor am nächsten Tag in meiner Show auftritt. Ich möchte mal eine ganze Woche erleben, in der mich niemand mit Lockenwicklern belästigt. Und ich möchte auch mal an einer Klassenreise mit Teddy teilnehmen. Ich möchte außerdem einen Teil der Energie, die ich in meinen Job stecke, dafür aufwenden, all den vierzehnjährigen Mädchen zu helfen, die auf den Strich gehen, weil sie nicht wissen, wo sie hingehören.«
    »Wir produzieren mehr Sendungen über das Ausreißerproblem«, warf er rasch ein. »Ich werde dafür sorgen, daß du mehr Urlaub nehmen kannst. Ich weiß, daß du hart arbeitest, aber …«
    »Nein, Nathan, es gibt keinen Kompromiß. Das Karussell muß sich in Zukunft langsamer drehen.«
    »Aber Francesca …«
    Sie gab ihm einen flüchtigen Kuß auf die Wange und verschwand, bevor er noch mehr sagen konnte. Ihre Popularität garantierte ihr durchaus nicht, daß man sie nicht feuern würde,
aber sie wollte es trotzdem riskieren. Die Ereignisse der letzten sechs Wochen hatten ihr bewußt gemacht, welche Prioritäten sie setzen mußte. Sie hatte auch etwas Wichtiges über sich selbst entdeckt – sie mußte sich nichts mehr beweisen!
    In ihrem Büro fand sie einen ganzen Stapel Telefonnotizen vor. Sie nahm die oberste in die Hand und legte sie ungelesen beiseite. Ihr Blick blieb an dem Aktenordner hängen, in dem die wichtigsten Einzelheiten aus Dallas Beaudines Golfkarriere abgeheftet waren. Obwohl sie sich Dallie aus dem Kopf schlagen wollte, hatte sie das Material gesammelt. Sie blätterte den Ordner durch, obwohl sie den Inhalt genau kannte. Jeder Artikel, jede Information deutete in dieselbe Richtung: Dallas Beaudine hatte das Zeug zum Champion; er schien es nur nicht stark genug zu wünschen. Sie dachte darüber nach, was Skeet zu ihr gesagt hatte, und fragte sich, was das alles wohl mit Teddy zu tun hätte. Dazu wollte ihr nichts einfallen.
    Stefan war in der Stadt. Sie hatte ihm versprochen, ihn zu einer privaten Party in »La Côte Basque« zu begleiten. Den ganzen Nachmittag war sie drauf und dran abzusagen. Aber sie wollte nicht feige sein. Stefan wollte etwas von ihr, das sie ihm nicht geben konnte, das war ihr jetzt klar. Sie durfte eine Aussprache nicht länger hinauszögern.
    Stefan war zweimal in New York gewesen seit ihrer Rückkehr aus Wynette, beide Male hatte sie sich mit ihm getroffen. Da er von der Entführung wußte, hatte sie ihm von den Ereignissen in Wynette berichtet, Details über Dallie aber ausgelassen.
    Sie betrachtete Teddys Foto auf dem Schreibtisch. Wenn Dallie sie nicht wiedersehen wollte, hätte er sich doch wenigstens mal bei Teddy melden können. Sie war traurig und desillusioniert. Sie hatte sich mehr von Dallies menschlichen Qualitäten versprochen. Auf dem Heimweg versuchte sie, sich mit der Tatsache abzufinden, daß sie einen riesigen Fehler begangen hatte. Sie wollte ihn so schnell wie möglich vergessen.
    Bevor sie sich für den Abend mit Stefan umzog, setzte sie sich zu Teddy. Vor zwei Monaten hatte sie noch völlig sorglos gelebt. Jetzt fühlte sie sich schwer belastet. Die Nacht mit Dallie hätte nicht sein dürfen, sie würde Stefan weh tun, und der Sender würde sie vielleicht feuern. Da es ihr selbst so schlecht ging, konnte sie Holly Grace nicht aufmuntern, und Teddy machte ihr auch große Sorgen. Er machte so einen bedrückten, unglücklichen Eindruck. Er wollte nicht über Wynette reden und rückte auch nicht damit heraus, was in der Schule los war.
    »Hast du dich heute gut mit Miß Pearson vertragen?« fragte sie scheinbar beiläufig.
    »Ich glaub’ schon.«
    Er rückte den Stuhl vom Tisch und räumte seinen Teller weg. »Ich mach’ jetzt Hausaufgaben. Ich habe keinen großen Hunger.«
    Wenn Teddys Lehrerin doch bloß nicht so streng wäre. Im Gegensatz zu Teddys früheren Lehrern legte sie zuviel Wert auf Noten statt auf Lernen, was Francesca bei begabten Kindern für katastrophal hielt. Früher hatte Teddy sich nie Gedanken um seine Noten gemacht, jetzt dachte er anscheinend an nichts anderes mehr. Als Francesca in das perlenbesetzte Armani-Kleid schlüpfte, nahm sie sich vor, noch einmal mit der Schulleitung zu sprechen.
    Die Party in »La Côte Basque« war sehr lebhaft, das Essen wunderbar, viele Prominente waren dabei, aber Francesca war nicht in der richtigen Stimmung. Eine Traube von Paparazzi wartete draußen, als sie kurz nach Mitternacht mit Stefan aus dem Restaurant trat. Sie vergrub ihr

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