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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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doch prophezeit, daß aus dir nichts wird‹, meldete sich der Bär jetzt wieder. ›Warum hast du nicht auf ihn gehört?‹
    Je mehr Dallies Spiel den Bach hinunterging, desto witziger wurde er für sein Publikum. »Nanu, wo kommt denn dieser saumäßige Schlag her?« rief er den Leuten zu. Er kratzte sich mit gespielter Verwunderung am Kopf. Dann zeigte er auf eine mollige Matrone in der Nähe der Absperrung. »Madam, legen Sie bitte Ihre Handtasche ab, und helfen Sie mir. Sie müssen unbedingt den nächsten Schlag für mich tun.«
    Er vermurkste auch das letzte Loch, Johnny Miller machte ein Birdie. Die Spieler unterschrieben ihre Punktezahlkarten, dann verlieh der Turnierpräsident Johnny Miller die Trophäe
für den ersten Platz und einen Scheck über dreißigtausend Dollar. Dallie schüttelte seine Hand, klopfte ihm wohlwollend auf die Schulter und ging dann zu den Zuschauern, um noch ein paar Witzchen loszulassen.
    »Ja, ja, hätt’ ich bloß nicht zugelassen, daß Skeet mir mit Gewalt so viel Bier in den Rachen schüttet. Meine Oma kann mit ’ner Harke und Rollschuhen besser spielen als ich heute.«
    Als Kind hatte sich Dallie die meiste Zeit vor den Fäusten seines Vaters in Sicherheit gebracht. Es war wohl besser, sich nicht anmerken zu lassen, wie dreckig es einem ging.

4
    Francesca stand in einem Haufen abgelegter Abendkleider und betrachtete sich in den Wandspiegeln ihres Schlafgemachs. Die neue pastellfarbene Seidentapete paßte zu den Louis-quinze-Stühlen und dem frühen Matisse. Wie ein Architekt, der sich in einen Entwurf vertieft, so suchte sie in ihrem zwanzig Jahre alten Gesicht nach Mängeln, die sich auf geheimnisvolle Weise seit dem letzten Blick in den Spiegel dort eingenistet haben könnten … Ihre kleine gerade Nase hatte sie mit einem farblosen Puder bestreut, der zwölf Pfund pro Döschen kostete, ihre Lider bedeckte ein rauchgrauer Lidschatten, und ihre Wimpern, sorgfältig mit einem kleinen Schildpattkamm vereinzelt, waren mit genau vier verschiedenen Mascaras aus Deutschland getuscht. Sie prüfte mit kritischem Blick ihre zierliche Figur, die anmutige Wölbung ihrer Brüste, den hübschen Bogen ihrer Taille. Dann blieb er an ihren Beinen hängen, die in glänzend grünen Wildlederhosen steckten. Passend dazu trug sie eine elfenbeinfarbene Bluse von Piero De Monzi. Man hatte sie soeben in die Liste der zehn schönsten Frauen in Großbritannien des Jahres 1975 aufgenommen.
Und obwohl sie klug genug war, so etwas nicht laut zu sagen, wunderte sie sich doch, warum das betreffende Magazin sich noch mit neun anderen abgegeben hatte.
    Francescas feine Züge waren schön im klassischen Sinn, ausgeprägter als die ihrer Mutter und Großmutter und sehr wandelbar. Ihre mandelförmigen grünen Augen konnten kalt und abweisend blicken wie die einer Katze, wenn sie verärgert war, und wenn ihre Stimmung sich hob, blitzten sie übermütig und frech wie die einer Bardame aus Soho. Als sie bemerkte, daß sie damit viel Aufmerksamkeit erregte, begann sie ihre Ähnlichkeit mit Vivien Leigh zu betonen, kämmte ihre kastanienbraunen Haare zu einer schulterlangen, lockigen Wolke oder hielt sie mit Spangen aus dem Gesicht, was sie der Schauspielerin noch mehr gleichen ließ.
    Es kam ihr nicht in den Sinn, sie könne so eingebildet und oberflächlich sein, daß viele, die sie als ihre Freunde betrachtete, es kaum noch ertragen konnten. Die Männer lagen ihr zu Füßen, und das allein zählte. Sie war so außergewöhnlich schön, konnte so wunderbar charmant sein, wenn sie es darauf anlegte, daß nur die Männer mit der allergrößten Selbstbeherrschung ihr widerstehen konnten. Für Männer war Francesca eine Droge, nach der sie süchtig wurden. Selbst wenn eine Beziehung zu Ende gegangen war, sahen sich einige einen verzweifelten zweiten Versuch wagen …
    Genau wie ihre Mutter spickte sie ihre Reden mit Übertreibungen und ließ die nebensächlichsten Dinge wie ein großes Abenteuer klingen. Es hieß von ihr, sie sei eine Zauberin im Bett, obwohl nicht mit Sicherheit festzustellen war, wer denn nun eigentlich die schöne Francesca voll und ganz besessen hatte. Sie konnte wunderbar küssen, so viel stand fest. Dann schmiegte sie sich an den betreffenden Mann, kuschelte sich an ihn wie ein Schmusekätzchen und berührte ihn sanft mit der Spitze ihrer kleinen rosa Zunge.
    Francesca dachte nie darüber nach, daß die Männer sie anbeteten,
weil sie sich ihnen meistens von ihrer besten Seite zeigte. Sie

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