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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Kontrolle hätte und der Lohn für ihre Angst auch hoch genug sein würde. Wie dieser Lohn ausfallen sollte, wußte sie nicht so genau. Geld natürlich nicht. Geld war ganz einfach da, man dachte gar nicht darüber nach. Auch nicht gesellschaftliche Stellung, die war ihr von Geburt an gegeben. Aber irgend etwas … dieses gewisse Etwas, das ihrem Leben bisher abging …
    Da sie im Grunde optimistisch veranlagt war, meinte sie, daß die schlechten Erfahrungen auf sexuellem Gebiet auch ihr
Gutes hätten. So viele von ihren Bekannten sprangen von einem Bett ins andere, bis sie jedes Gefühl von Würde verloren hatten. Sie hüpfte nie in irgendwelche Betten, umgab sich aber mit dem Schein sexueller Erlebnisse. Sogar ihre Mutter konnte sie an der Nase herumführen, dabei hielt sie alle Männer auf Distanz. Alles in allem ergab das eine starke Mischung, die die interessantesten Männer neugierig machte.
    Das Klingeln des Telefons unterbrach ihre Gedanken. Durch den Kleiderhaufen stolpernd, überquerte sie den Teppich, um den Hörer abzunehmen. »Francesca«, meldete sie sich und ließ sich auf einem Louis-quinze-Stuhl nieder.
    »Francesca, leg nicht auf! Ich muß mit dir sprechen.«
    »Na, wenn das nicht Sankt Nicholas ist!« Sie schlug die Beine übereinander und untersuchte die Spitzen ihrer Fingernägel nach Ungleichmäßigkeiten.
    »Darling, ich wollte dich letzte Woche nicht so aufregen.« Nicholas sprach in versöhnlichem Ton, sie sah ihn deutlich vor sich, wie er an seinem Schreibtisch saß, die freundlichen Gesichtszüge grimmig entschlossen. Nicky war so süß und langweilig.
    »Ich habe mich schrecklich gefühlt ohne dich«, fuhr er fort, »es tut mir leid, wenn ich dich zu sehr gedrängt habe.«
    »Es sollte dir auch leid tun«, erklärte sie. »Wirklich, Nicholas, du hast dich aufgespielt wie der letzte Egoist. Ich hasse es, wenn man mich anschreit, und ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn man mir das Gefühl gibt, ich sei irgendeine herzlose Femme fatale.«
    »Es tut mir leid, Darling. Aber ich habe doch gar nicht richtig geschrien. Du warst es doch …« Er hielt inne, offenbar hatte er es sich anders überlegt.
    Francesca fand den Fehler, den sie gesucht hatte, einen fast unmerklichen Splitter im Nagellack ihres Zeigefingers. Ohne sich vom Stuhl zu erheben, reckte sie sich über den Frisiertisch nach dem Fläschchen mit zimtbraunem Nagellack.
    »Francesca – Darling, hast du nicht Lust, dieses Wochenende mit mir nach Hampshire zu fahren?«
    »Nein, bedaure, Nicky, ich bin beschäftigt.« Der Deckel des Nagellackfläschchens gab unter dem Druck ihrer Finger nach. Sie zog den Pinsel heraus und warf einen Blick auf die Boulevardzeitung, die aufgeschlagen neben dem Telefon lag. Ein Glasuntersetzer stand darauf und vergrößerte einen Textausschnitt, aus dem ihr eigener Name ihr in die Augen sprang. Die Buchstaben waren verzerrt wie in einem Jahrmarktsspiegel.
    »Francesca Day, schöne Tochter von Chloe Day, bekannt als Dame der High-Society und Enkelin der legendären Modeschöpferin Nita Serritella, säumt wieder einmal ihren Weg mit gebrochenen Herzen. Jüngstes Opfer der stürmischen Francesca ist ihr bisheriger ständiger Begleiter, der gutaussehende Nicholas Gwynwyck, dreiunddreißig Jahre alter Erbe des Gwynwyck-Vermögens. Man munkelt, Gwynwyck habe bereits den Hochzeitstermin bekanntgeben wollen, als Francesca plötzlich anfing, sich in Gesellschaft des dreiundzwanzigjährigen David Graves zu zeigen, des neuen Sterns am Leinwandhimmel …«
    »Nächstes Wochenende?«
    »Nein, Nicky. Wir wollen es uns nicht noch schwerer machen …«
    »Francesca!« Nicholas’ Stimme klang brüchig. »Du – du hast doch gesagt, daß du mich liebst. Ich habe dir geglaubt …«
    Sie runzelte die Stirn. Sie fühlte sich schuldig, obwohl es kaum ihr Fehler war, daß er ihre Worte mißverstanden hatte. Sie hielt den Nagellackpinsel in die Luft und preßte den Hörer fester ans Kinn. »Ich liebe dich ja auch, Nicky. Ich schätze dich als Freund. Meine Güte, du bist so süß und lieb …« Und langweilig! »Wer würde dich nicht lieben? Wir hatten doch eine schöne Zeit miteinander. Weißt du noch, wie Toby auf Gloria Hammersmiths Party in den Brunnen gesprungen ist?«
    Sie vernahm einen gedämpften Aufschrei vom anderen Ende der Leitung.
    »Francesca, wie konntest du mir das antun?«
    Sie pustete auf ihren Nagel. »Was denn?«
    »Mit David Graves ausgehen. Du und ich, wir sind praktisch verlobt!«
    »David

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