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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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gegen Ende ein.«
    Francesca wartete keine weiteren Erklärungen ab. Mit fliegenden Fahnen stürmte sie aus dem Studio, dann aus dem Haus hinaus, mit wippendem Reifrock und rasend vor Wut, auf der Suche nach Lew Steiner. Man hatte sie hereingelegt. Sie hatte ihre Kleider verkauft und war um den halben Erdball gereist, um eine unbedeutende Nebenrolle in einem Vampirfilm zu übernehmen.
    Sie zitterte vor Erregung, als sie Lew Steiner schließlich an einem Metalltisch unter den Bäumen beim Lebensmittelwagen entdeckte. »Ich habe diesen Job angenommen, weil man mir gesagt hat, daß Mr. Byron ein renommierter Regisseur ist«, erklärte sie, dabei fuchtelte sie wie wild in der Luft herum.
    Er sah von seinem Schinkenknäcke auf. »Wer hat das gesagt?«
    Miranda Gwynwycks Gesicht, mit sich und der Welt zufrieden, schwamm ihr plötzlich vor Augen. Die Erkenntnis durchfuhr sie wie ein Blitz: Miranda, die vorgab, Feministin zu sein, hatte eine andere Frau aufs Kreuz gelegt, um ihren Bruder zu beschützen.
    »Er hat mir gesagt, es ginge um das Spirituelle«, entfuhr es ihr. »Was hat das denn hier mit Spirituellem zu tun, mit dem Leben an sich, mit Fellini, Herrgott noch mal!«
    Steiner grinste. »Was glaubst du wohl, warum wir ihn Lord Byron nennen? Er macht aus Scheiße Poesie. Wenn er damit fertig ist, ist es natürlich immer noch Scheiße. Aber das sagen wir ihm nicht. Hauptsache, er nimmt wenig Geld und arbeitet schnell.«
    Francesca versuchte immer noch, an ein Mißverständnis zu glauben. Ihre optimistische Seele wollte das kleinste Fünkchen Hoffnung nicht fahren lassen. »Und was ist mit der Goldenen Palme?« fragte sie steif.
    »Mit der Goldenen was?«
    »Palme.« Sie kam sich vor wie ein Idiot. »Das Filmfestival in Cannes.«
    Lew Steiner starrte sie einen Moment entgeistert an, dann brach er in schallendes Gelächter aus, daß ihm ein Stück Schinken aus dem Mund flog. »Na hör mal, Süße! Nach Cannes kommt doch nur, wer was kann ! Und was kann Lord Byron schon? Der letzte Film, den er für mich gemacht hat, hieß Das Massaker im College, der davor war ’ne kleine Nummer mit dem schönen Titel Im Frauenknast von Arizona. Lief wie geschmiert in den Drive-in-Kinos!«
    Francesca brachte kaum noch etwas über die Lippen. »Und von mir erwartet er, daß ich in einem Vampirfilm auftrete?«
    »Du bist ja gekommen, oder nicht?«
    Ihr Entschluß war schnell gefaßt. »Aber ich bleibe nicht! In genau zehn Minuten stehe ich hier mit meinem Gepäck. Dann bekomme ich von Ihnen einen Scheck für meine Spesen und einen Fahrer, der mich zum Flughafen bringt. Und wenn Sie auch nur einen Millimeter von dem Material von heute benutzen, verklage ich Sie auf alles, was Sie besitzen!«
    »Du hast den Vertrag unterschrieben, also wirst du wohl kaum Glück haben.«
    »Nur unter Vorspiegelung falscher Tatsachen!«
    »Blödsinn! Keiner hat dir was vorgemacht. Dein Geld kannst du vergessen, solange du nicht zu Ende gedreht hast.«
    »Ich verlange auf der Stelle das Geld, das Sie mir schuldig sind!« Sie kam sich vor wie ein Fischweib. »Sie müssen meine Reisekosten erstatten. Wir hatten eine Vereinbarung!«
    »Bevor nicht die letzte Szene morgen im Kasten ist, kriegst du keinen roten Heller.« Er taxierte sie mit verschlagenem Grinsen. »Und in der letzten Szene will Lloyd dich nackt sehen. Die Unschuld wird entblättert, heißt das bei ihm.«
    »Lloyd sieht mich erst nackt, wenn er die Goldene Palme bekommt!« Sie machte auf dem Absatz kehrt und wollte davon, blieb aber mit einer von diesen unsäglichen Rüschen an
der Tischkante hängen. Sie riß sich los und beschädigte dabei das Kleid.
    Steiner sprang auf. »Hey, sei vorsichtig mit dem Kostüm! Diese Dinger kosten mich einen Haufen Geld!«
    Sie schnappte sich den Senftopf vom Tisch und ließ sich einen ordentlichen Klacks auf den Rock fallen. »Ach, wie furchtbar«, spottete sie. »Es sieht fast so aus, als ob dies hier in die Reinigung müßte!«
    »Du Biest!« schrie er hinter ihr her, als sie davonrauschte. »Dich beschäftigt keiner mehr! Ich sorge dafür, daß du nicht mal mehr den Müll raustragen darfst!«
    »Super!« schrie sie zurück. »Seit ich hier bin, habe ich vom Müll mehr als genug!«
    Sie raffte die Röcke bis zum Knie und ging auf kürzestem Weg zum Hühnerverschlag. Noch nie, nie war sie so schäbig behandelt worden! Miranda Gwynwyck würde ihr dafür büßen, o ja! Gleich nach ihrer Rückkehr würde sie Nicholas heiraten!
    Blaß vor Wut betrat sie ihr Zimmer. Der

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