Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
wunderschönen Zähne blitzen ließ. »Erspähst du die Geheimnisse der Konföderierten mit deinen hübschen grünen Augen?«
    Plötzlich wurde ihr bewußt, wie hilflos sie war – die verlassene Straße, die hereinbrechende Dämmerung, zwei fremde Männer, die Tatsache, daß sie hier in Amerika war, nicht sicher und behütet in England. In Amerika gingen die Leute mit geladenem Revolver zur Kirche, und Verbrecher machten die Straßen unsicher. Nervös sah sie zu dem Mann auf dem Rücksitz hinüber. Dem könnte man zutrauen, aus reinem Sadismus Tiere zu quälen. Was sollte sie tun? Niemand würde sie hören, sie war ihnen schutzlos ausgeliefert.
    »Pssst, Skeet, du machst ihr angst. Zieh deinen häßlichen Kopf ein!«
    Skeets Kopf verschwand, und der phantastisch aussehende Mann mit dem komischen Namen, den sie nicht richtig mitbekommen hatte, sah sie erwartungsvoll an. Sie entschloß sich, die Sache durchzustehen – forsch und sachlich, sich auf gar keinen Fall anmerken zu lassen, wie verzweifelt ihre Lage war.
    »Ich fürchte, ich bin ein wenig durcheinander.« Sie setzte den Koffer ab. »Anscheinend habe ich mich verirrt. Ist natürlich furchtbar unangenehm.«
    Skeet steckte den Kopf zum Fenster hinaus.
    Mr. Universe grinste.
    Verbissen fuhr sie fort: »Vielleicht könnten Sie mir sagen, wo die nächste Tankstelle ist. Oder wo ich telefonieren kann?«
    »Aus England isse! Hörste, wie komisch die redet, Dallie? Die Dame is’ aus England, da mach’ ich jede Wette!«
    Francesca spürte die Blicke von Mr. Universe – war »Dallie« überhaupt ein richtiger Name? – über die rosaweißen Rüschen ihres Kleides gleiten. »Du hast bestimmt ’ne tolle Geschichte zu erzählen, Süße. Los, spring rein! Wir nehmen dich mit bis zur nächsten Telefonzelle.«
    Sie zögerte. Sicher war es reichlich unklug, zu zwei Fremden ins Auto zu steigen, aber eine andere Möglichkeit gab es anscheinend nicht. Da stand sie nun auf der Straße, die Rüschen ihres Kleides schleiften im Dreck, das Gepäck stand zu ihren Füßen, und die ungewohnte Mischung aus Angst und Unsicherheit bereitete ihr Übelkeit.
    Skeet lehnte sich ganz weit aus dem Fenster und drehte den Kopf zu Dallie. »Sie hat wohl Angst, daß du alter Sittenstrolch ihr die Unschuld raubst!« Er wandte sich wieder Francesca zu. »Sehen Sie sich doch nur sein hübsches Gesicht an, Ma’am, und dann sagen Sie mir, ob so ein Mann es nötig hat, Frauen seinen Willen aufzuzwingen.«
    In diesem Punkt mußte sie ihm zustimmen, aber ihre Zweifel waren nicht ausgeräumt. Es war nicht der Mann namens Dallie, der ihr am meisten Kopfschmerzen verursachte.
    Dallie schien Gedanken lesen zu können, was aber unter diesen Umständen wohl keine besondere Kunst war. »Wegen Skeet brauchst du keine Angst zu haben, Süße. Der ist ein Frauenfeind, total misogyn, da kannste Gift drauf nehmen!«
    Dieses Wort aus seinem Munde zu hören überraschte sie vollends. Trotz seines blendenden Aussehens sprach und benahm er sich doch wie ein völlig ungehobelter, ungebildeter Mensch. Sie zögerte immer noch, als sich die Wagentür öffnete und zwei staubige Cowboystiefel aufs Pflaster traten.
    Gott … Sie schluckte und sah hinauf … ganz weit hinauf.
    Sein Körper war genauso makellos wie sein Gesicht.
    Er trug ein marineblaues T-Shirt, durch das sich seine Muskeln abzeichneten, Bizeps und Trizeps etc., und dazu Jeans, die bis auf die ausgefransten Säume fast gar keine Farbe mehr hatten. Schmale Hüften und nicht der leiseste Ansatz von einem Bauch … hoch gewachsen, schlank, knapp zwei Meter groß – atemberaubend. Es ist also doch wahr, dachte sie aufgeregt, was man so über Amerikaner und Vitaminpillen hört …
    »Der Kofferraum ist voll, ich schmeiß dein Gepäck neben Skeet auf den Rücksitz.«
    »Das ist in Ordnung.« Als er auf sie zukam, schenkte sie ihm ihr strahlendstes Lächeln. Sie konnte gar nicht anders, es war ein Reflex, ihre Serritella-Gene waren so programmiert. Daß sie sich vor diesem phantastischen Mann nicht von ihrer besten Seite zeigen konnte – selbst wenn er nur ein Trampel von einem Hinterwäldler war –, schmerzte sie mehr als die Blasen an den Füßen. In diesem Augenblick hätte sie alles hergegeben für eine halbe Stunde vor dem Spiegel mit dem Kosmetikköfferchen und das weiße Kleid, das bei Mary McFadden im Secondhand-Laden hing …
    Er blieb stehen und starrte sie an.
    Zum ersten Mal, seit sie London verlassen hatte, fühlte sie sich auf vertrautem

Weitere Kostenlose Bücher