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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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einziges Wort spricht, muß ihre Gegenwart die Zuschauer bis ins Mark erschüttern. Sie steht symbolisch für das Unfaßbare. Vitalität, Ausstrahlung, Zauber!« Er spitzte die Lippen. »Gott, ich hoffe nur, es wirkt nicht so esoterisch, daß die Kretins unter den Zuschauern den Sinn nicht verstehen.«
    Die nächste Stunde verbrachte Francesca mit Lichtproben. Man machte sie mit Fletcher Hall bekannt, einem dunklen, recht finster blickenden Schauspieler in Morgenrock und Hose, der die männliche Hauptrolle spielte. Obwohl sie immer das Neueste aus der Filmwelt wußte, war ihr dieser Name noch nie aufgefallen. Langsam begannen die Zweifel wieder an ihr zu nagen. Warum hatte sie noch keinen von den Namen hier gehört? Vielleicht hätte sie sich doch um Details kümmern sollen. Aber gestern hatte sie ihren Vertrag gelesen, der war doch in Ordnung?
    Alle Zweifel verflogen, als sie ihren ersten Auftritt mit Bravour meisterte. »Zauberhaft!« rief Lloyd immer wieder. »Wunderbar! Francesca, du bist ein Naturtalent!« Die Komplimente besänftigten sie, und obwohl sie sich durch das Kleid sehr beengt fühlte, konnte sie zwischen den Einstellungen ein wenig Entspannung finden und mit ein paar von den Männern aus der Crew flirten, die am Abend zuvor soviel Entgegenkommen gezeigt hatten.
    Lloyd ließ sie im Zimmer umherwandern, einen tiefen Knicks vor Fletcher Hall machen. Auf seine Ansprache sollte sie ihn melancholisch anschauen. Als man sie mittags für eine Stunde aus ihrem Kostüm entließ, machte ihr die Sache schon richtig Spaß. Nach der Pause machte Lloyd Nahaufnahmen aus jedem erdenklichen Blickwinkel und an verschiedenen Stellen des Zimmers. »Du bist schön, Darling!« rief er aus. »Gott, dein herzförmiges Gesicht und die wunderbaren Augen sind perfekt! Macht ihr das Haar auf! Wunderbar! Wunderbar!
« In der nächsten Pause rekelte Francesca sich wohlig wie eine Katze, die gerade gekrault wird.
    Am Nachmittag hatte dieses Wohlgefühl unter dem Eindruck der stickigen Hitze unter den Karbonbogenlampen nachgelassen. Die eigens installierten Ventilatoren konnten die Luft nicht kühlen, zumal sie vor laufender Kamera immer ausgeschaltet waren. Durch das schwere Korsett und die vielen Unterröcke staute sich die Hitze unter Francescas Kleid, daß sie schier zu ersticken glaubte.
    »Ich kann einfach nicht mehr«, erklärte sie schließlich, als der Maskenbildner wieder einmal die winzigen Schweißperlen wegtupfte, die sich höchst unangenehm an ihrem Haaransatz zeigten. »Ich sterbe vor Hitze, Lloyd!«
    »Nur noch eine Szene, Darling. Nur eine einzige. Sieh nur, wie wunderbar das Licht durchs Fenster fällt! Das verleiht deiner Haut genau den richtigen Schimmer. Bitte, Francesca, meine Prinzessin! Prinzessin ohne Fehl und Tadel!«
    Wie konnte sie sich da verweigern?
    Lloyd brachte sie an eine markierte Stelle nahe dem Kamin. Offenbar sollte die Eingangsszene des Films sich um die Ankunft eines jungen englischen Schulmädchens drehen. Hier auf der Plantage in Mississippi sollte sie die Braut des zurückgezogen lebenden Besitzers werden. Francesca vermutete, dieser Mann solle den gleichen Typ verkörpern wie Rochester in Jane Eyre, nur kam ihr Fletcher Hall für die romantische Liebhaberrolle doch ein wenig ölig vor. Unglücklicherweise sollte das Schulmädchen Lucinda noch selbigen Tages eines tragischen Todes sterben, was Francesca sehr gelegen kam. Sie sah sie bereits vor sich, diese herrliche Todesszene, die sie mit gebührender verhaltener Leidenschaft zu spielen beabsichtigte … Über den eigentlichen Inhalt des Films, der in der Hauptsache in der Gegenwart spielte, war ihr noch nichts bekannt. Da schienen eine ganze Reihe Schauspielerinnen mitzuwirken, aber da sie selbst nicht dabeizusein hätte, konnte es ihr ja gleich sein. Lloyd betupfte
sich die Stirn mit einem frischen Tuch und trat neben Fletcher Hall. »Ich möchte, daß du von hinten an Francesca herantrittst, ihr die Hände auf die Schultern legst und dann ganz sanft ihr Haar seitlich anhebst, um sie auf den Hals küssen zu können. Francesca, du denkst daran, daß du eine behütete Kindheit hattest. Seine Berührung erschreckt dich, erfreut dich aber auch. Verstehst du, was ich meine?«
    Sie spürte, wie ihr der Schweiß zwischen den Brüsten hinabrann. »Natürlich!« erwiderte sie mürrisch. Ein Maskenbildner puderte ihr das Gesicht. Sie begutachtete sein Werk im Spiegel.
    »Denk bitte daran, Fletcher«, fuhr Lloyd fort, »du sollst sie noch nicht

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