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Komm wieder zurück: Roman

Komm wieder zurück: Roman

Titel: Komm wieder zurück: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Reed
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hatte.«
    Also daher weht der Wind. Bestätigung, dass ihr Bruder ein Freak ist. Einer, der gehänselt wurde und Rache geschworen hat.
    Annie zieht eine Schulter hoch.
    Die Detectives warten, dass sie fortfährt. Die Technik ist ihr bekannt. Anwälte wenden die an, auch Therapeuten. Abwarten und Tee trinken – irgendwann brechen sie dann das Schweigen mit ihrer Version der Wahrheit.
    »Hatte er jemals Wut?«, fragt Detective Rick.
    »Worauf?«
    »Auf das Leben. Irgendwas. Es muss doch schwer für ihn gewesen sein, ohne Vater aufzuwachsen.«
    »Falls Sie damit meinen, ob er es irgendwem heimzahlen oder sich an der Welt rächen wollte, ist die Antwort Nein. Nie. Nicht mal, als er ein Recht darauf hatte.«
    »Er hatte ein Recht darauf?«
    »Ich denke, das wars dann, Jungs.«
    »Dass Sie ihn zum letzten Mal sahen, abgesehen von kürzlich, meine ich, ist doch eine ganze Weile her. Sechs Monate, so um den Dreh?«
    Annie fasst in ihre Handtasche auf der Arbeitsplatte. Die Detectives legen die Hände auf ihre Waffen und zucken nach vorn, entspannen sich jedoch wieder, als sie eine Karte herauszieht. »Wenn Sie den Drang verspüren, mit jemandem zu telefonieren, dann haben Sie hier die Nummer meiner Anwältin. Sie ist eine richtige Plaudertasche.«
    Detective Ron steht auf und geht langsam zur Tür. Er bleibt stehen, um die Fotos an der Wand zu betrachten, verweilt bei einem, das Detour als Welpen zeigt, wie er Calders Kinn leckt. Detective Rick trinkt seinen Kaffee am Tisch aus, dann grinst er und bittet Annie um ein Autogramm. Sie schreibt in sein Notizbuch:
Fröhliche Spurensuche – Annie Walsh.
Detective Ron wandert ins Wohnzimmer.
    »Sie leben allein?«, fragt er.
    »Nicht wenn sie ihn mitzählen.« Detour döst vor dem Kamin.
    »Hier riecht es wie in einem Holzlager. Ist Ihr Freund Tischler?«, fragt er.
    »Sagen Sie bloß, meine Hände sind Ihnen nicht aufgefallen.«
    »Doch, schon«, erwidert er und sieht sich weiter um. »Abschürfungen an den Fingern der rechten Hand. Beide Hände völlig zerschrammt. Die rechte leicht gequetscht.«
    »Ich habe keinen Freund«, bemerkt sie schroff.
    »Und keinen Weihnachtsbaum.«
    »Das ist doch kein Verbrechen, oder? Allein zu leben? Keinen Baum aufzustellen?«
    Detective Rick geht zu seinem Kollegen an der Tür. »Nein, Ma’am«, sagt er, und beide Männer danken ihr schmunzelnd und gehen endlich nach gefühlten Stunden, die aber tatsächlich nur zwanzig Minuten mit weniger als zwanzig Fragen waren.
    Sie ist sauer. Nicht auf die beiden, aber auf ihren Bruder. Sie greift zum Telefon und ruft ihr altes Sicherheitsteam an. Die Leute, die früher bei ihren Auftritten hier in der Gegend für sie arbeiteten. Sie stellen nicht viele Fragen. Ruhm beeindruckt sie nicht. Das gefiel ihr immer so an ihnen. Sie sagen zu, sofort zu kommen.
    Anderthalb Stunden, nachdem sie das erste Mal gestört worden ist, arbeitet sie wieder im Hain. Strecken, bücken, umdrehen. Die bunten Fruchtberge in den Kisten reichen ihr bis an die Knie. Es tut gut, sich körperlich zu betätigen. Es tut gut, mit den Händen zu arbeiten, das herbe Fruchtaroma, die kalte Luft und das Erdreich zu riechen. Sie hat mal von einer berühmten Sängerin gehört, die auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs ihre Karriere beendete, um nach Italien zu ziehen und die Sprache zu lernen. Sie kehrte nie zurück, nicht zur Musik, nicht nach Amerika. Und dann gab’s noch einen Schauspieler, der einen Oscar gewonnen hatte, der keine Drehbücher mehr las und eine Schusterlehre machte. Allerdings kam der wieder und bekam noch einen Oscar, wenn sie sich nicht täuscht. Egal. Annie könnte Farmerin werden und bleiben. Sie könnte Kinder adoptieren. Sie könnte ihnen beibringen, ein Instrument zu spielen, und nur noch für sie singen.
    Heute Morgen hatte ihr Manager Allen nichts Besseres zu tun, als sie anzurufen und ihr mitzuteilen, dass Calders Geschichte ein Zwanzigsekundenspot im CNN geworden ist. »Bruder von Singer-Songwriterin unter Mordanklage«, sagte er. Ja, es sei wahr, dass jede Publicity gut ist.
Gull on a steeple
stürme die Charts.
    »Dann bin ich meinem Bruder ja zu Dank verpflichtet«, erwiderte sie.
    »Im Ernst. Gestern wurde der Titelsong am zweithäufigsten von iTunes runtergeladen.«
    »Was stand an erster Stelle?«, fragte sie.
    »Das Zeugs von diesem Hip-Hop-Fuzzi. Wie heißt der gleich noch?«
    »DJ Whatshisname«, sagte sie, aber Allen war schon beim nächsten Thema. »Wie gehts mit den neuen Liedern voran?«
    »Die

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