Komm zu mir heute Nacht
Kopfkissen zurecht. Er gab es auf, noch schlafen zu wollen, und starrte stattdessen an die Decke. Gestern Abend war er allein in seinem Arbeitszimmer gewesen und hatte einen Whisky getrunken, den er eigentlich gar nicht haben wollte, und an die Frau gedacht, die er nicht haben konnte. Zumindest wusste sie jetzt Bescheid über das, was damals geschehen war. Sieben lange Jahre lang hatte er seine Schuldgefühle verborgen und getan, was von ihm erwartet wurde. Warum fühlte er sich da jetzt nicht frei?
Weil sie dir nie wieder vertrauen wird, sagte eine innere Stimme.
Doch er wollte ihr Vertrauen unbedingt, dabei würde sie ihm wahrscheinlich nicht einmal verzeihen. Plötzlich kam ihm ein schrecklicher Gedanke. Wenn sie nun mitten in der Nacht abgefahren war? Er warf die Bettdecke von sich, schlüpfte hastig in seine Jeans und verließ sein Zimmer. Vor ihrer Tür zögerte er und stieß sie dann kurz entschlossen auf. Das Bett war gemacht, das Zimmer war leer. Sein Herz setzte einen Schlag lang aus.
Da hörte er Geräusche aus der Küche, und der Duft von gebratenem Schinken stieg ihm in die Nase. Umgehend lief er barfuss den Flur hinunter, durchs Wohnzimmer und in die Küche. Mandy bereitete das Frühstück vor. Sie sah nicht besser aus, als er sich fühlte, obwohl er jetzt unendlich erleichtert war, sie zu sehen.
Mit einem schnellen Blick vergewisserte er sich, dass sie allein waren. Die Mädchen würden noch eine ganze Weile schlafen, aber die Cowboys würden in wenigen Minuten hereinkommen, um ihren Kaffee zu trinken. Er beobachtete Mandy und überlegte angestrengt, was er sagen sollte.
„Es ist unhöflich, andere Leute anzustarren, Nash."
„Dann zieh dir mehr an."
Mandy sah an sich herab. Sie trug Shorts und T-Shirt. „Du musst etwas tun gegen deine ständigen Probleme mit den Sachen, die ich trage. Außerdem bist du doch der Letzte, der sich da beschweren darf." Er hatte Jeans an und sonst nichts.
Die dunklen Schatten unter seinen Augen verrieten ihr, dass er nicht geschlafen hatte. Widersprüchliche Gefühle überfielen sie, doch im Moment war sie nicht in der Lage, sich mit ihnen auseinander zu setzen. Sie wollte nicht, dass Nash unter der Situation litt. Er hatte für eine einzige Nacht mit Michelle – eine Nacht, in der noch nicht einmal etwas passiert war – einen sehr hohen Preis gezahlt. Doch deswegen durfte sie jetzt nicht ihr Ziel aus den Augen verlieren: Sie wollte Ärztin werden.
Mandy ließ ein Stück Butter in der Pfanne schmelzen und schlug Eier in einer Schüssel auf. Nash kam zu ihr, und sie sah ihn fragend an. Er nahm ihr ein Ei aus der Hand und legte es in den Karton zurück. Sie stand nur regungslos da und überlegte, was er vorhatte. Doch sein leidenschaftlicher Blick ließ da eigentlich keinen Zweifel zu.
„Nein." Sie trat zurück, aber er umfing ihre Taille und zog sie entschlossen an sich.
Unwillkürlich dachte sie an ihren Traum. Sofort war sie wieder voller Sehnsucht, kämpfte aber dagegen an.
„Doch." Nashs Griff wurde fester, und sein Herz schlug schneller. Aber er sah Angst und Zweifel in Mandys Augen.
„Deine Männer werden jeden Moment hier sein." Sie versuchte, ihn von sich zu schieben. Aber er rührte sich einfach nicht von der Stelle. „Sie könnten auf komische Gedanken kommen, wenn sie den Boss mit dem Kindermädchen in den Armen vorfinden."
„Sollen sie sich doch selbst ein Kindermädchen suchen."
Mandy musste lachen. „Du bist unerträglich."
„Ich ertrage es auch nicht."
Sie wurde ernst. „Oh, Nash."
„Verzeih mir, Baby. Ich weiß, ich verdiene deine Vergebung nicht, aber ich brauche sie. Himmel, ich brauche sie so sehr."
Sie sah es an seinen Augen und hörte es an seiner Stimme, dass er aus tiefstem Herzen sprach. „Natürlich verzeihe ich dir", sagte sie weich und spürte ihn vor Erleichterung tief ausatmen. „Du warst ebenso ein Opfer wie ich."
„Aber ich hätte es ändern können. Ich hätte …"
„Was? Du dachtest, Michelle wäre schwanger von dir. Und selbst wenn es Grund zum Zweifeln gegeben hätte, bist du zu anständig, als dass du dich einfach aus der Affäre gezogen hättest."
Er legte die Stirn an ihre.
„Sieh’s ein, Nash, du bist nun einmal ein netter Kerl."
Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen. „Sag es bitte noch einmal, damit ich weiß, dass ich nicht träume."
„Ich verzeihe dir, Nashville."
Er küsste sie auf die Stirn, drückte sie an sich und streichelte zärtlich ihren Rücken.
„Da macht es mir
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