Komm zu mir heute Nacht
interessieren.
„Also, kommst du mit?"
„Was soll ich anziehen?"
„Stiefel und Jeans. Es ist nichts so Feines wie das Kentucky Derby."
„Okay, ich bin dabei."
Nash war so froh, dass er Mandy am liebsten stürmisch geküsst hätte, wusste aber, dass er Geduld zeigen musste. „Es dauert zwei Tage. Und es wird auch noch eine Show mit Kunstreitern und ein Rodeo stattfinden, und eine Viehauktion."
„Gibt es sonst noch etwas, was ich wissen sollte?"
Er überlegte einen Moment. „Die Leute von den Versteigerungshäusern werden morgen hier sein."
Mandy schnappte entsetzt nach Luft. „Wann?"
„Nach dem Frühstück, nehme ich an."
Sie klappte die Spülmaschine zu und stellte sie an. „Himmel, Nash! Und das erzählst du mir erst jetzt?"
„Was macht das schon?"
„Das Haus voller Leute, noch vor dem Mittag!" Sie musste etwas vorbereiten und sauber machen. Unentschlossen stand sie da und wusste nicht, womit sie anfangen sollte.
„Beruhig dich, Mandy. Sie kommen her, um sich die Pferde anzusehen, nicht das Haus."
Sie warf ihm einen gereizten Blick zu. „Typisch Mann!" schimpfte sie und ging an ihm vorbei. „Hat deine Mutter dir nichts über die Gastfreundschaft der Südstaatler beigebracht?"
„Offenbar nicht genug", murmelte er mürrisch, doch sie war schon draußen.
Die Vertreter verschiedener Auktionsfirmen kamen kurz nach dem Frühstück an, um sich die Pferde anzusehen, die am folgenden Wochenende versteigert werden sollten. Mandy hatte im Esszimmer einen üppigen Brunch vorbereitet, und weil die Mädchen nicht da waren, um ihre Aufmerksamkeit für sich zu beanspruchen, spielte sie die Gastgeberin für Nash. Sie spürte seinen intensiven Blick, während sie hier und da einem der Männer Kaffee nachschenkte, und ihr wurde ganz heiß.
Plötzlich dachte sie, dass sie in ihrem einfachen Kleid eigentlich nicht passend angezogen sei, und als Nash nun langsam auf sie zuschlenderte, erwartete sie beklommen seine Kritik.
„Danke", flüsterte er. „Das hättest du nicht zu tun brauchen."
Sie ließ sich ihre Erleichterung nicht anmerken und meinte trocken: „Du willst doch gute Preise erzielen, oder?"
Nash lächelte. Als er heute Morgen gesehen hatte, dass der Tisch im Esszimmer mit den elegantesten Tischtüchern und dem besten Geschirr gedeckt worden war, war er sprachlos gewesen. In den eineinhalb Jahren, die Michelle seine Frau gewesen war, hatte sie sich zu der zwei Mal im Jahr stattfindenden Versteigerung niemals zu einer solchen Geste herabgelassen. Mandy dagegen besaß ein untrügliches Gefühl dafür, wie sie die Männer dazu bringen konnte, dass sie sich wohl fühlten. Nach einer Weile erzählten sie ihr sogar Dinge über sich selbst und ihre Familien, die nicht einmal er kannte. Und er arbeitete schon seit Jahren mit diesen Männern zusammen.
„Den Leuten ein wenig um den Bart zu gehen hat noch nie geschadet", sagte Mandy nun dicht an seinem Ohr, damit niemand außer Nash sie hörte.
Sie schenkte ihm Kaffee nach, und Nash nahm deutlich ihren Duft wahr. Ihre Nähe erregte ihn so sehr, dass Mandy es merkte, als ihre Blicke sich kurz trafen.
Unwillkürlich hielt sie den Atem an und erschauerte, als Nash seine Hand auf ihre Taille legte.
Es war das erste Mal, dass er sie seit ihrem Tanz am Pool berührte. Dass sie jetzt so stark auf ihn reagierte, erinnerte ihn an die vielen Male, als er sie noch viel intensiver zum Erschauern gebracht hatte, und er sehnte sich danach, das wieder zu tun.
„Du siehst wunderschön aus heute Morgen, Spatz."
Ihre Wangen röteten sich. „Danke."
Seine Stimme wurde leiser und ein wenig heiser. „Richtig zum Anbeißen."
Ein leises Stöhnen entfuhr ihr. „Benimm dich."
Die Versuchung, sie in die Arme zu reißen, wurde fast unwiderstehlich, und er war froh, als sie sich von ihm löste, bevor er etwas Dummes tat. Es würde seinem Ruf wohl eher schaden, wenn er das elegante Geschirr vom Esszimmertisch fegte, um das Kindermädchen seiner Töchter darauf zu werfen und zu lieben. Die dekadente Phantasie brachte ihn zum Lachen, und Mandy sah ihn an.
Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte, verdrehte sie die Augen und schüttelte den Kopf.
Nash nahm noch einen Schluck Kaffee und stand dann schmunzelnd auf. „Zeit, ein bisschen Geld zu machen", sagte er leise zu ihr und führte seine Gäste hinaus.
Mandy räumte auf, während Nash seinen besten Pferde vorführte. Als sie nichts mehr zu tun hatte, ging sie in ihr Zimmer, um zu lesen. Sie setzte sich ans
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