Komm zu mir heute Nacht
nach Aiken, um Pferde zu kaufen und zu verkaufen." Er nahm einen Hut von einem Regal, und nach kurzer Prüfung setzte er ihn Mandy auf.
„Ich brauche keinen Hut", erklärte sie. Außerdem konnte sie sich keinen leisten.
„Doch, deine Nase wird schon ganz rot."
Mandy schaute in den Spiegel unter dem Hutregal. Der Hut war aus Stroh, hatte ein braunes Band und war gar nicht so groß, dass sie damit komisch aussah. Als sie sich wieder zu Nash wandte, bezahlte er den Hut gerade.
Zusammen gingen sie weiter. „Danke", sagte Mandy, „aber ich brauche keine Geschenke von dir."
Nash hatte geahnt, dass sie sich sträuben würde. „Ich weiß. Aber falls es dir noch nicht aufgefallen ist, du bist die Einzige hier, die keinen Hut trägt."
Erstaunt blickte Mandy sich um. Er hatte tatsächlich Recht. Sogar die Kinder trugen Hüte.
„Außerdem siehst du süß damit aus."
Sie errötete, und Nash drückte ihr liebvoll die Hand. Dann legte er den Kopf schief und lauschte einer Ankündigung. „Komm. Die Kunstreiter fangen an." Eilig zog er sie mit sich und vergaß dabei völlig, dass sie viel kleiner war als er. Als sie ganz atemlos an seiner Hand zerrte, entschuldigte er sich und passte sich ihrem Tempo an.
Mandy blieb vor der Zuschauertribüne stehen. „Es scheint keine Plätze mehr zu geben."
Nash schien ihr nicht zuzuhören, denn er ging mit ihr um die Tribüne herum, an den Männern vom Sicherheitsdienst vorbei und zur Haupttribüne. Die Angestellten nickten ihm zu, traten zurück und hielten ihnen die Tür auf. Nash führte sie eine Wendeltreppe hinauf in einen Raum, der etwas von einem eleganten Nightclub hatte.
Er bot eine phantastische Sicht auf die Arena durch Fenster, die wegen der blendenden Sonne leicht getönt waren. Kellner gingen zwischen den wenigen Tischen herum und boten Kanapees und Champagner an.
Nash stellte Mandy wieder jedem als Dr. Albright vor. Ihre Anwesenheit erregte offensichtlich großes Interesse und Erstaunen. Mandy seufzte innerlich. Sie würde sich niemals an all diese Namen erinnern.
„Herzlich willkommen, Mr. Rayburn", sagte ein Mann in einem Smoking im Westernstil. Er brachte sie zu einer Nische an den Glasfenstern, nahm das Schild
„Reserviert" von dem kleinen Tisch und winkte einem der Kellner.
Mandy konnte gerade noch sehen, dass auch Nashs Name und der seiner Ranch auf dem Schild gestanden hatte. Sie ließ sich auf das weiche Sofa sinken und versuchte, sich nicht zu sehr anmerken zu lassen, wie sehr die Umgebung und die elegant gekleideten Leute sie überwältigten. Nash setzte sich neben sie und warf seinen Hut auf einen Sessel. Sie folgte seinem Beispiel. Ein Kellner kam und reichte ihnen zwei Kristallgläser mit Champagner.
Mandy nahm einen Schluck und beobachtete die Kunstreiter, die im Kreis durch die Arena ritten. Sie war fasziniert von einem jungen Mädchen, das auf dem Rücken ihres Pferdes stand. Was für eine Balance, dachte sie, als das Pferd dann auch noch über ein Hindernis setzte und seine Reiterin nicht abwarf.
„Na, wie fühlst du dich?" fragte Nash
Sie sah ihn an. „Es ist sehr schön hier."
Er runzelte die Stirn. „Ich kenne dich doch, Mandy. Ich höre ein Aber in deiner Bemerkung. Spuck’s aus."
„Es ist nichts. Ich komme mir nur ziemlich fehl am Platz vor in meinem Aufzug."
„Du siehst umwerfend aus." Nash rückte dichter zu ihr und stellte sein Champagnerglas auf den Tisch. „Mach dir keine Sorgen. Ich dachte, du würdest gern ein bisschen aus der prallen Sonne herauskommen."
„Tu ich auch, danke." Er sah so verflixt gut aus, dass ihr Herz jedes Mal einen Satz machte, wenn sie ihn nur ansah. Im Augenblick sah sie Nashville Davis Rayburn vor sich, den Millionär. Selbst wenn Nash es normalerweise nicht betonte, die Art, wie man ihn hier behandelte, und die schicke Umgebung machten es ihr nur allzu deutlich. Sie wäre mit der normalen Tribüne zufrieden gewesen, wo sie Würstchen und Bier haben konnte, während er sich wohler fühlte mit Champagner und Kanapees und Kellnern in weißen Jacken. Er hatte es sich verdient, das wusste sie.
Aber es machte nur den Unterschied zwischen ihr und ihm offensichtlicher.
Er und ich sind wie Kaviar und ein Hot Dog, sagte sie sich und lächelte schief.
„Mandy, Liebling." Nash legte einen Arm auf die Rückenlehne des Sofas und kam ihr so automatisch noch etwas näher. „Was ist los?"
„Nichts."
Er nahm ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und schaute ihr fragend in die Augen. „Aber ich
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