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Komm zu mir heute Nacht

Komm zu mir heute Nacht

Titel: Komm zu mir heute Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Kinder nicht lieben, aber es war hoffnungslos. Sie vergötterte sie und war bedrückt, dass sie morgen abreisen würden. Sie würde sie vor ihrer Rückkehr ans St. Anthony’s Hospital nicht mehr sehen.
    „Miss Mandy?"
    Sie drehte sich um. Kim hielt ihr den Hörer hin, und lächelnd nahm sie ihn. „Noch etwas, was wir wissen müssen?"
    „Bis auf die wichtige Tatsache, dass meine Enkelinnen glücklich sind, nicht das Geringste. Bis morgen früh, Mandy."
    Mandy legte auf. Ihr Magen zog sich vor Aufregung zusammen. Doch das Problem war gar nicht so sehr, dass sie morgen Mrs. Grace Rayburn begegnen würde, sondern dass sie eine ganze Woche mit deren Sohn allein im Haus sein würde.
    Am nächsten Morgen rasten Kim und Kate durchs Haus und kamen in der Küche schlitternd zum Stehen. „Guten Morgen, Miss Mandy!" riefen sie.
    „Da sind ja meine beiden Süßen", sagte Mandy, ging in die Hocke, und die Mädchen warfen sich in ihre Arme und umarmten sie. „Oh, was für eine himmlische Art, den Tag zu beginnen!"
    Sie kicherten. Mandy sagte ihnen, dass sie sich schon ins Esszimmer setzen sollten und dass sie ihnen gleich ihr Frühstück bringen würde.
    „Aber wir wollen hier bei Ihnen sein."
    Die unschuldige Bemerkung rührte Mandy sehr. Sie setzte jede auf einen Stuhl, gab ihnen ihr Frühstück und stellte den kleinen Fernseher an, damit sie sich Zeichentrickfilme ansehen konnten. Während sie aßen, räumte sie den Tisch ab, an dem fast ein Dutzend Männer gefrühstückt hatten, und als die Mädchen fertig waren, war auch sie so weit.
    „Geht euch waschen, und zieht euch die Sachen an, die ich für euch herausgelegt habe." Als die beiden wie ein Wirbelwind in ihren rosa Nachthemden davonstürmten, rief sie ihnen noch nach: „Putzt euch die Zähne, und bringt einen Kamm und Haarspangen mit, damit ich eure Mähnen bändigen kann."
    Mandy ließ sich auf einen Stuhl fallen und schloss erschöpft die Augen. Gestern Abend hatte sie mit Kochen verbracht, dem Baden der Mädchen und damit, Nashs begehrlichen Blicken auszuweichen. Jetzt waren die kleinen rosablauen Koffer der Zwillinge gepackt und standen neben der Tür, zusammen mit ihren Teddybären und Puppen und allem, was kleine Mädchen brauchten, um in einem Zimmer zu überleben, das nicht ihr eigenes war.
    „Sie können einen ganz schön auf Trab halten, was?"
    Mandy sah auf. Nashs Mutter war eingetreten, und Mandy lächelte. „Ja. Sind Sie sicher, dass Sie dieses Chaos zwei Wochen aushalten?" fragte sie und überlegte, wie lange Grace wohl schon an der Tür gestanden hatte.
    Grace wischte die Bemerkung mit einer Handbewegung beiseite und kam in die Küche. Sie mochte Mitte fünfzig sein und sah hinreißend aus. Ihre Kurzhaarfrisur war äußerst elegant und passte zu dem schmalen, schönen Gesicht. Obwohl sie Jeans und eine schlichte rote Bluse trug, spürte man, dass sie eine Frau war, die sehr auf ihr Aussehen Acht gab und die winzigen Einzelheiten genau bedachte, die Männer zwei Mal hinsehen ließen und in Frauen Neid erweckten.
    Lächelnd betrachtete sie Mandy und sagte dann ohne falsche Scham: „Lassen Sie uns reden, meine Liebe."
    Mandy bot ihr eine Tasse Kaffee an und schenkte sich auch eine ein. Sie setzten sich einander gegenüber an den Küchentisch.
    „Ich wusste, wie Sie aussehen. Er hat ein Foto von Ihnen in seiner Brieftasche, selbst nachdem es einmal aus Versehen in der Waschmaschine gelandet ist."
    Mandys Herz machte einen Satz. Sie besaß auch ein Foto von Nash, das sie im Futter ihres Koffers versteckt hatte. „Grace, lassen Sie uns ehrlich miteinander sein", antwortete sie entschlossen. „Was immer Sie auch denken mögen, ich bin nur hier, weil ich gutes Geld für einen Job bekomme. Mich erwartet eine Stelle als Assistenzärztin, und Nash und die Mädchen verdienen mehr als eine Frau, die sich ganz auf ihre Ausbildung konzentrieren muss. Ich passe nicht hierher. Außerdem haben Nash und ich uns geeinigt, nur gute Freunde zu sein."
    Grace nickte. „Okay. Dann lassen Sie mich nur eine Sache sagen."
    Mandy lächelte. „Nur eine?"
    „Jedenfalls zunächst einmal."
    „Schießen Sie los."
    „Mein Sohn hat vor Jahren einen großen Fehler begangen." Grace senkte die Stimme. „Geben Sie ihm noch eine Chance."
    „Ich habe ihm verziehen, Grace."
    Grace betrachtete sie nachdenklich. „Sie wissen alles?"
    „Ich denke, ja."
    „Dass Sie trotzdem immer noch hier sind, besagt viel."
    „Es besagt nur, dass ich mich an meine Verpflichtung

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