Komm zu mir heute Nacht
und verbarg das Gesicht an seiner Schulter. „Lass mich runter."
„Nein, es gefällt mir, dich so dicht bei mit zu haben."
Mandy achtete nicht auf die Stimme der Vernunft und gab zu: „Mir auch."
Erst hinter der Arena blieb Nash stehen und ließ Mandy langsam an sich heruntergleiten. „Schön, da passen wir ja sehr gut zusammen", sagte er und gab ihr noch einen Kuss, diesmal hart und besitzergreifend. Dann legte er ihr den Arm um die Taille und ging mit ihr weiter.
Ein junger Mann kam mit Mandys Hut angerannt, reichte ihn ihr und gratulierte Nash zu seinem Sieg. Nash dankte dem Jungen, und dann kamen Nashs Freunde und Angestellte, und er nahm ihre Glückwünsche entgegen und musste sich ihre Neckereien über seinen Kuss anhören. An einem Stand kaufte er kalte Getränke, und Mandy holte ein Taschentuch heraus und wischte ihm den Staub und den Schweiß von Gesicht und Hals.
„Ich bin zu alt für so etwas", meinte er augenzwinkernd.
„Du hast phantastisch ausgesehen. Die Mädchen neben mir waren ganz vernarrt in dich."
„Ja, so wie sie es in ihren Vater wären."
Mandy lächelte. „Die Zwillinge hätten dich bestimmt gern gesehen."
Zärtlich erwiderte Nash ihr Lächeln. Typisch Mandy, an die Kinder zu denken. „Man nimmt die Show auf Video auf, wir können also eine Kopie für sie besorgen."
„Na, wunderbar. Dann können sie sich also ansehen, wie du dich fast umgebracht hättest."
Lachend zog er sie an sich und ging mit ihr zu den Zelten, wo die Versteigerungen stattfinden sollten. „Du machst dir zu viele Sorgen, Doc." Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Aber es ist lieb von dir."
Die Versteigerung der Vollblutpferde fand vor Sonnenuntergang statt. Die Tiere wurden vorgeführt, alle Interessenten, die ein Angebot gemacht hatten, waren registriert, ebenso wie die Pferde in einem Katalog aufgelistet waren. Mandy lauschte mit wachsendem Unglauben den Geboten. Man hätte sich für das gleiche Geld eine Villa kaufen können. Sie las im Programm, das Nashs Pferde auflistete, was über ihn und die Siege seiner Tiere geschrieben stand. In den vergangenen drei Jahren hatten seine Pferde einmal das Kentucky Derby und zwei Mal ein anderes großes Rennen gewonnen.
Kein Wunder, dass sie so gefragt waren.
Jetzt stand der Hengst, den Nash neulich auf der Ranch vorgeführt hatte, zu Gebot.
Der Preis stieg so schnell, dass es Mandy die Sprache verschlug. Er überstieg eine Million. Als die Gebote aufhörten, warf sie Nash einen Blick zu. Er nippte seelenruhig an seiner Soda, die Arme auf dem Zaun vor ihm, als ob nichts geschehen wäre.
„Unglaublich", stieß Mandy leise hervor.
Nash zuckte die Achseln. „Scheint mir fair zu sein."
„Fair?"
„Es ist der Sohn des letzten Derbysiegers."
„Oh."
„Und ein guter Zweijähriger. Ich habe seinen Sohn", fügte er hinzu und führte sie weg von den Pferchen.
„Meinst du das Fohlen, das du neulich wieder in den Stall hast bringen lassen?"
fragte sie.
Er nickte. „Die Stute ist ebenfalls hervorragende Zucht, und die Fohlen werden in zwei Jahren Aufsehen erregen."
„Lässt du sie künstlich besamen?"
Nash lächelte leicht. „Ja. Ich würde ihnen ja erlauben, sich auf natürliche Weise fortzupflanzen, aber die Hengste werden immer so wild dabei, dass sie die Stuten verletzen."
Mandy wurde rot.
„Für eine Ärztin errötest du wirklich ganz schön oft."
Sie stieß ihn spielerisch in die Seite, und er lachte.
Während sie weitergingen, fiel Mandy auf, wie viele Frauen versuchten, Nash mit einem Lächeln oder einer Bewegung auf sich aufmerksam zu machen. Er nickte meist nur oder lächelte unverbindlich. Obwohl die eindeutigen Blicke, die sie ihm zuwarfen, nicht bei ihm zündeten, hatte Mandy den Impuls, ihn vor den Klauen dieser Frauen zu schützen.
„Wollen wir gehen?" fragte Nash nach einem Moment.
„Ja", antwortete sie mit Nachdruck. „Meine Füße bringen mich um."
Sie gingen zu seinem Truck, und Nash half ihr in das hohe Führerhaus. Als sie vom Parkplatz hinunterfuhren, ließ Mandy sich müde, den Strohhut auf dem Schoß, nach hinten sinken, und wenige Minuten später war sie eingeschlafen.
Nash sah Mandy an. Trotz des Abstands, der im Führerhaus zwischen ihnen lag, war er sich deutlich ihrer Gegenwart bewusst. Sie wirkte jetzt reifer, und wenn er sie küsste, spürte er eine schwelende Leidenschaft in ihr, die in dieser Intensität früher noch nicht da gewesen war.
Heiße Sehnsucht erfasste ihn, diese Leidenschaft in ihrer ganzen
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