Komm zu mir heute Nacht
Tiefe zu erleben, und er packte das Lenkrad fester und zwang sich, geradeaus zu sehen. Wie sollte er diese Nacht mit ihr allein im Haus überstehen, ohne seiner Sehnsucht nachzugeben?
Er stöhnte auf. Wenn er nicht aufpasste, welche Richtung seine Gedanken nahmen, würde er sich bald gar nicht mehr in der Gewalt haben.
Eine halbe Stunde später fuhr Nash auf die Auffahrt und stellte den Motor aus. Er weckte Mandy sanft und half ihr beim Aussteigen. Im Haus knipste Mandy die Lichter an, während er durch die Fenster auf die Veranda hinaussah.
„Ich werde rasch duschen und mich umziehen", sagte er und ging an ihr vorbei.
„Ich auch."
„Wir treffen uns wieder hier."
Mandy nickte. Wir sind allein im Haus, dachte sie, und schon die bloße Vorstellung erregte sie. Sie wusste, es war nicht klug, sich so sehr danach zu sehnen, mit Nash zusammen zu sein, aber sie tat es nun einmal. Sie wollte nicht daran denken, dass sie bald weggehen musste und dass sie in zwei völlig verschiedenen Welten lebten, sondern duschte schnell, schlüpfte eilig in Shorts und T-Shirt und nahm sich nicht einmal die Zeit, sich die Haare zu föhnen.
Nash saß schon auf der hinteren Veranda. Mandy ging zu ihm und hielt überrascht den Atem an, als sie sah, dass der Tisch gedeckt war mit Kerzen, gekühltem Wein und Essen unter Silberhauben.
„Wenn du mir erzählen willst, dass du das mal eben hingezaubert hast, kündige ich und du kannst von jetzt an das Kochen übernehmen."
Er stand auf und zog einen Stuhl für sie heraus. „Auf keinen Fall. Ich habe alles bestellt."
Sie setzte sich und seufzte tief auf. Während er ihr Wein einschenkte, hob sie den Blick und betrachtete die Sterne am Himmel. „Es hat etwas Dekadentes, so zu schwelgen."
Nachdenklich sah Nash sie an. „Wann hast du dich das letzte Mal so richtig verwöhnt?"
Mandy überlegte.
„Du kannst dich nicht erinnern, stimmt’s? Meinst du da nicht, dass es endlich mal Zeit wird?"
„Ich hatte nie das Geld oder die Zeit dafür, Nash, das weißt du doch."
Er rückte seinen Stuhl näher an den Tisch und nahm die Hauben von den Speisen.
„Ich weiß, Darling, aber die nächsten paar Tage sollst du nur daran denken, dich zu entspannen."
Sie nickte. Der Duft des Essens ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen.
„Klingt gut, und du brauchst mich sicher nicht dazu zu drängen, keine Angst." Sie spießte ein Stück zartes Kalbsfleisch auf ihre Gabel. „Das ist wirklich sehr lieb von dir."
„Ich habe es nicht getan, um lieb zu sein."
Mitten in der Bewegung, die Gabel in der Luft, hielt Mandy inne und sah sie ihn an.
„Versuchen Sie etwa, mich zu verführen, Mr. Rayburn?"
Nash zwinkerte ihr zu. „Würde es denn funktionieren?"
Sie lachte leise. „Wenn das keine Fangfrage ist." Mandy führte die Gabel zum Mund und kaute genießerisch.
„Dann antworte mir nicht. Lass mich einfach von dir träumen."
Seine Stimme war um eine Nuance tiefer geworden und klang noch erotischer, und die Luft zwischen ihnen schien zu knistern. Obwohl sie sich dessen beide bewusst waren, taten sie, als sei nichts, aßen und nippten an ihrem Wein und sprachen über Politik, die Zwillinge und die Ranch.
Nach dem Essen lehnte Nash sich zurück, nahm aber nicht den Blick von Mandy. Eine leichte Brise spielte mit ihren kurzen roten Locken. Gesättigt von dem köstlichen Mahl, schloss Mandy die Augen. Ein hintergründiges Lächeln spielte um ihre Lippen.
Es war bezaubernd, und Nash dachte daran, sie zu sich auf den Schoß zu ziehen.
Doch er bezwang den Wunsch, bückte sich stattdessen und legte ihre Füße auf seine Beine.
Erstaunt sah sie ihn an, aber er zog ihr unbekümmert die Sandaletten aus und massierte ihr die Füße. Sie seufzte auf und genoss sichtlich seine kleine Massage.
„Komm mit mir", sagte er.
„Wohin?"
„Auf einen Ritt."
Sie blinzelte. „Wie bitte?"
„Auf meinem Pferd. Was für eine schmutzige Phantasie du doch hast", neckte er sie.
Die du herausforderst, dachte sie amüsiert. „Ist das nachts nicht gefährlich?"
„Es ist Vollmond, und ich kenne dieses Land wie meine Westentasche."
„Dann hol dein Pferd, Rayburn. Ich warte hier."
Nash stand auf. „Du wirst mir doch nicht einschlafen, oder?"
„Ich sammle nur Kräfte, ehrlich." Sie winkte und lehnte sich zurück.
Er ging, und Mandy seufzte. Entspann dich, genieß es, sagte sie sich. Bald bist du fort und wirst es bedauern, wenn du es nicht tust.
Wenige Minuten später hörte sie das Geräusch von
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