Komm zu mir heute Nacht
Pferdehufen. Nash kam bis an die Veranda heran, und ihn hier draußen im Halbdunkel auf seinem Pferd zu sehen war sehr romantisch. Sie stand auf, als er ihr die Hand reichte.
„Es gibt keinen Sattel", sagte sie.
„Stütz deinen Fuß einfach auf meinem ab. Den Rest mache ich."
Sie ergriff seine Hand, wenn auch ein wenig skeptisch.
„Vertrau mir, Mandy", sagte er leise. „Ich lasse nicht zu, dass dir etwas geschieht."
Seine Worte waren sanft und der Ausdruck in seinen Augen zärtlich und bedeutungsvoller, als sie wahrhaben wollte. Oje, das ist gefährlicher, als ich glaubte, dachte sie und stellte ihren Fuß auf seinen. Er zog sie hoch und setzte sie vor sich.
„Nicht schlecht", murmelte sie.
„Es wird sogar noch besser."
Er spornte das Pferd zu einem leichten Galopp an, und sie ritten über den Hügel.
Mandy lachte, und Nash presste sie dichter an sich, während sie sich über den Hals des Pferdes beugten. Der Mond schien strahlend hell, und alles wirkte wie in Silber getaucht. Als Nash auf den Wald zuhielt, ohne das Tempo zu drosseln, spannte Mandy sich unwillkürlich an.
„Schon gut", flüsterte er dicht an ihrem Ohr und wiederholte: „Vertrau mir."
Sie entspannte sich tatsächlich wieder und lehnte sich an ihn, während er das Pferd durch den Wald lenkte. Es muss einen Weg geben, dachte sie, konnte in der zunehmenden Dunkelheit aber keinen erkennen. Gerade als sie glaubte, die Bäume würden das Mondlicht ganz schlucken, drangen die Strahlen wieder durch die Äste.
Und da sah sie den glitzernden Fluss, der hier an einer Bucht in ein kleines Staubecken floss. „Es ist wunderschön, Nash. Kann man darin schwimmen?"
„Ja, aber das würde ich jetzt nicht tun."
„Warum nicht?"
„Wegen der Wasserschlangen. Man kann sie in der Dunkelheit nicht sehen."
Nash lachte leise, als Mandy die Beine anhob, als würde das Pferd im Wasser stehen.
Dann zog er sie sanft an sich, schlang die Arme um sie und legte das Kinn auf ihr Haar. Sie an diesem Ort in den Armen zu halten war wie ein wahr gewordener Traum, dessen Erfüllung er sich viel zu lange verwehrt hatte.
„Ich kam früher immer allein hierher", sagte er leise.
Er musste nicht hinzufügen, dass er die Zeit meinte, als er mit Michelle verheiratet gewesen war. Mandy hörte es am Klang seiner Stimme.
„Ich saß dort drüben …", er wies auf eine Gruppe von Felsen, „und dachte einfach nur nach."
„Worüber?"
„Über dich, wo du sein mochtest und was ich getan hatte."
Sie senkte den Kopf. „O Nash, bitte …"
„Ich stellte mir vor, dass ein anderer Mann dich berühren könnte, und wurde fast wahnsinnig. Ich habe mir immer wieder gesagt, dass ich an der Situation selbst schuld sei und jetzt lernen müsste, ohne dich zu leben. Aber ich erinnerte mich trotzdem genau daran, wie es war, dich zu lieben. Ich erinnerte mich so gut an deinen Körper, an deinen Duft."
„Nash." Mandy drehte sich in seinen Armen, so dass sie ihm seitlich zugewandt war, und sah ihn flehend an.
„Mandy, ich sehne mich so sehr nach dir. In all diesen Jahren habe ich nie aufgehört, mich nach dir zu sehnen." Ganz zart berührte Nash ihre Lippen mit seinen und erschauerte dabei heftig, weil sein Verlangen so stark war, sich endlich wieder mit Mandy zu vereinen und ihre Lustschreie zu hören, von denen er so häufig geträumt hatte und die ihm jedes Mal die Ruhe raubten.
„Also sind wir doch keine Freunde?" flüsterte Mandy.
„Wir waren uns immer sehr viel mehr als nur Freunde, es konnte gar nicht anders sein."
„Nash?"
„Hm?"
„Wenn du mich küssen willst, dann tu es bitte endlich."
Sofort spürte Mandy seinen Mund heiß und hungrig auf ihrem. Sie bog sich Nash entgegen, so gut sie das auf dem Pferd konnte, und er drückte sie an sich und küsste sie so leidenschaftlich, dass sie sich noch mehr nach ihm sehnte.
Keinen Moment kam ihr der Gedanke, ihn abzuweisen. Seine Liebkosungen machten es ihr unmöglich. Die Gefühle, die er in ihr weckte, waren zu wundervoll, und sie konnte ihm gar nicht nah genug kommen. Ein Kuss reichte ihr nicht mehr. Unruhig bewegte sie sich, bis sie sich ihm ganz zugewandt war, und legte die Beine um seine Hüften.
Nash stöhnte tief auf. „Du machst mich wahnsinnig", flüsterte er an ihren Lippen.
Und du mich, dachte sie, kämpfte aber nicht dagegen an. So wie früher hatte sie auch jetzt nicht die Willenskraft, ihm zu widerstehen.
Aber im Augenblick war ihr das egal.
Jetzt wollte sie nur, dass Nash ihre Sehnsucht
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