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Komm zu mir heute Nacht

Komm zu mir heute Nacht

Titel: Komm zu mir heute Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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lassen."
    Kim blickte mit leicht zitternden Lippen ihren Vater an. Mandys Herz zog sich zusammen vor Mitgefühl und Liebe für das kleine Mädchen, und sie streichelte zärtlich ihre Hand.
    „Ich würde dir auch das Leben meiner Töchter anvertrauen", erklärte Nash, trat einen Schritt vom Bett weg und lehnte sich an die Wand. „Mach du es, Mandy."
    Sie nickte und betäubte die Stelle mit einer Salbe, da sie nicht glaubte, dass Kim noch eine Spritze hinnehmen würde. Dann bat sie sie, die Augen zu schließen, machte schnell zwei Stiche und verband die Wunde. Kims Zunge würde bis morgen früh von selbst verheilen.
    Nash beobachtete ihre geschickten Bewegungen, und er erinnerte sich, wie leicht Michelle selbst beim kleinsten Anlass die Nerven verloren hatte. Sie war nie unabhängig und selbstsicher gewesen. Am Anfang hatte es ihm sogar gefallen, dass sie immer seinen Beistand wollte. Jetzt, da er gesehen hatte, wie Mandy seine Mutter und seine Töchter beruhigt hatte, erkannte er, dass er eine Frau wollte, die nicht in allem auf seine Hilfe angewiesen war. Er wollte Mandy.
    Kim lächelte. „Ich merk nix."
    „Nichts", verbesserten Mandy und Nash sie gleichzeitig und lachten.
    „Deine Zunge wird später ein wenig wehtun, aber das geht sehr schnell vorbei. Ich möchte, dass du dir den Mund morgen früh mit Salzwasser ausspülst. Okay?"
    Nachdem Mandy mit dem kleinen Verband an Kims Kinn fertig war, gab sie ihr einen Kuss, und das Mädchen umarmte sie fest. Mandy schloss gerührt die Augen und genoss das Gefühl der kleinen Arme um ihren Hals. Die beiden werden mir schrecklich fehlen, dachte sie.
    „Ich glaube, jetzt könnten wir ganz gut eine kleine Belohnung gebrauchen", sagte sie nach einem Moment. „Ein Lolli für deine Zunge."
    Kim strahlte.
    „Komm, lass uns nachgucken, was Grandma Grace in ihrer großen Küche hat."
    Mandy stand auf und nahm Kims Hand.
    „Danke, Miss Mandy."
    „Gern geschehen, mein Liebling." Zusammen gingen sie in die Küche.
    Nash folgte ihnen noch nicht, sondern warf einen nachdenklichen Blick auf den Rucksack mit Mandys kleiner medizinischen Ausrüstung. Er nahm ihre Sachen, die Plastiktüte mit dem Abfall und die Schüssel mit dem Wasser und brachte sie in die Küche. Die Mädchen saßen am Küchentisch und lutschten an ihren Lollis. Kim sah ziemlich komisch aus mit dem Lolli im Mund und dem Eisbeutel auf dem Kinn. Seine Mutter lehnte am Küchentresen und hielt einen Becher Kaffee zwischen den Händen.
    Mandy nahm ihm ihre Sachen ab, stellte die Schüssel in die Spülmaschine und bot ihm Kaffee an.
    „Vielen Dank, Mandy", sagte Grace leise. „Ich weiß nicht, was ich getan hätte."
    „Sie hätten sie ins Krankenhaus gefahren, Grace."
    „Wir brauchen doch nicht nach Hause zu kommen, oder, Daddy?" fragte Kate und sah ihre Schwester fast vorwurfsvoll an.
    „Ich denke nicht, dass das nötig sein wird", meinte Grace. „Wir können immer noch tun, was wir geplant haben." Grace zwinkerte den Mädchen zu, und sie grinsten.
    „Mom", murmelte Nash misstrauisch.
    „Oh, Nash, wir sind wieder okay, jetzt da Mandy uns zu Hilfe gekommen ist. Wir werden einen Frauentag machen – Mittagessen in der Stadt, Einkaufen, Friseur, du weißt schon."
    „Nein, tut er nicht, aber ich." Mandy grinste Nash frech an.
    „Das ist nicht fair. Ich bin in der Minderheit."
    „Und auf einer Ranch mit so vielen Männern, sind da nicht wir in der Minderheit?"
    konterte Mandy, und Nash freute sich, dass sie seine Mutter und seine Töchter so selbstverständlich mit einschloss.
    Nach den Lollis brachten Nash und Mandy die Mädchen zu Bett. An der Haustür umarmte Grace Mandy. „Vielen Dank, meine Liebe."
    „Gern geschehen, Grace." Mandy genoss die mütterliche Zuneigung. „Sind Sie sicher, dass Sie Kim und Kate hier behalten wollen?"
    „Aber natürlich. Ich weiß doch, wie viel Nash um diese Zeit um die Ohren hat. Geht ruhig und amüsiert euch."
    Mandy glaubte, ein listiges Funkeln in Graces Augen zu sehen, aber vielleicht hatte sie sich auch geirrt. „Ich werde in etwa zwei Tagen die Fäden ziehen müssen. Und geben Sie ihr das hier, falls Kim Schmerzen hat." Sie reichte ihr ein kleines Fläschchen mit Aspirin für Kinder. „Kim braucht heute Abend einen Eisbeutel auf ihrem Kinn, bis sie einschläft, und dann wieder morgen früh, damit es keine Schwellung gibt."
    Grace nickte, brachte sie noch bis zur Veranda und winkte ihnen nach.
    „Du weißt sehr viel mehr, als du denkst, was eine Familie bedeutet",

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