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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ich sach­lich. »Un­se­re ho­he Fahrt­stu­fe hat uns noch recht­zei­tig aus dem He­xen­kes­sel her­aus­ge­bracht. Hän­gen Sie sich nun den Gei­ger­zäh­ler um den Hals, und ge­hen Sie mit dem Or­tungs­trupp das Boot ab. Falls der Druck­kör­per ir­gend­wo ra­dio­ak­tiv ge­wor­den ist, er­war­te ich so­fort Mel­dung.«
    Er sa­lu­tier­te und ver­ließ die Zen­tra­le. Als er ge­ra­de die Schie­be­tür schlie­ßen woll­te, tauch­te Elis Tee­fer auf. Ich sah ihr lei­chen­blas­ses Ge­sicht und be­merk­te die blut­un­ter­lau­fe­ne Beu­le an ih­rer Stirn.
    Fra­gend sah sie mich an. Ih­re Be­herr­schung war be­wun­derns­wert. Es gab kei­ne hys­te­ri­schen Ru­fe, son­dern nur ei­ne stum­me Fra­ge.
    »Hal­lo, Dok­tor, ha­be ich Sie ge­stört?«
    Sie lä­chel­te schwach.
    »Ich neh­me an, daß wir uns dicht am Zen­trum ei­ner Un­ter­was­ser­de­to­na­ti­on be­fun­den ha­ben.«
    »Ex­akt de­fi­niert«, be­stä­tig­te ich. »Je­mand hat­te sich tat­säch­lich ein­ge­bil­det, er könn­te uns un­ge­straft mit ei­nem Ul­tra­schall­strah­ler an­grei­fen. Wahr­schein­lich hoff­te der frem­de Kom­man­dant, wir wür­den lan­ge ge­nug zö­gern. Die­sen Ge­fal­len ha­ben wir ihm aber nicht ge­tan. Sli­ter, Ih­re Ka­me­ra hat doch hof­fent­lich feh­ler­frei funk­tio­niert?«
    »Dar­auf kön­nen Sie sich ver­las­sen, Sir«, ver­si­cher­te der Ra­dar­of­fi­zier. Er nahm so­eben den Film aus der Au­to­mat­ka­me­ra.
    »Sie soll­ten zum Bord­arzt ge­hen, Sir«, riet Elis mir noch, be­vor sie sich wie­der zu­rück­zog.
    Ich be­trach­te­te mein Ge­sicht in der spie­geln­den Schei­be ei­nes Bild­ge­rä­tes. Über dem lin­ken Au­ge hat­te ich ei­ne klaf­fen­de Riß­wun­de.
    »Schön, kon­sul­tie­ren wir den Arzt. Sli­ter, ge­ben Sie An­wei­sung an den L. I. Er soll auf An­ten­nen­tie­fe ge­hen. Schi­cken Sie mir den Fun­kof­fi­zier. Ich bin bei Dr. Tolst.«
    »Aye, aye, Sir.«
     
     

6.
     
    Wir wur­den von zwei klei­nen Boo­ten der Küs­ten­wa­che be­reits er­war­tet. Es han­del­te sich um schwer­be­waff­ne­te Tief­see­boo­te, de­ren schwar­ze Hecht­kör­per di­rekt vor der Ein­fahrt la­gen.
    Deut­lich er­schie­nen sie auf den Bild­flä­chen un­se­rer Radar­breit­strahl­tas­ter. Im Emp­fän­ger des Un­ter­was­ser­sprech­funk­ge­rä­tes be­gann es zu knacken.
    »CC-215, Com­man­der Fur­les an U-2338, bit­te mel­den.«
    Ich er­griff das Mi­kro­phon und mel­de­te mich. Un­ser Richt­strah­ler war ge­nau auf das an­ru­fen­de Boot ein­ge­peilt.
    »Ver­stan­den, Sir«, gab der Com­man­der des Wach­boo­tes zu­rück. »An­fra­ge im Auf­trag von Ad­mi­ral Por­ter: Sind Sie voll ma­nö­vrier­fä­hig? Kön­nen Sie oh­ne frem­de Hil­fe in die Schleu­se ein­lau­fen?«
    Die of­fe­ne An­fra­ge er­schi­en mir et­was un­vor­sich­tig, bis ich mich dar­an er­in­ner­te, daß die Richt­strahlim­pul­se ei­nes Un­ter­was­ser­funk­sprech­ge­rä­tes sich so schnell aus­brei­te­ten, daß sie schon einen Ki­lo­me­ter hin­ter dem an­ge­peil­ten Boot nicht mehr ab­ge­hört wer­den konn­ten. Un­ter­was­ser­sprech­ge­rä­te eig­ne­ten sich nur zur un­mit­tel­ba­ren Bord-zu-Bord-Ver­bin­dung. Soll­ten grö­ße­re Ent­fer­nun­gen auf dem Funk­weg über­brückt wer­den, muß­ten die Boo­te not­ge­drun­gen auf­tau­chen und die An­ten­ne über die Was­sero­ber­flä­che brin­gen.
    »Ich bin voll ma­nö­vrier­fä­hig«, lau­te­te mei­ne Ant­wort.
    »Dan­ke, Sir. Ach­ten Sie auf die Echo­sen­der, die auf dem Grund der Ein­fahrt auf­ge­stellt sind. Sie wer­den ein­ge­schal­tet, so­bald Sie die Sperr­ge­biet­mar­kie­rung über­fah­ren. Haupt­schleu­se II ist für Sie ge­flu­tet wor­den. Wir blei­ben hin­ter Ih­nen. En­de.«
    Auch ich schal­te­te ab. Dann ach­te­te ich auf den vor­de­ren Bild­schirm, der zeig­te, daß wir uns den un­ter­see­i­schen Schluch­ten und Fel­sen der Aleu­ten­in­sel Ta­na­ga nä­her­ten.
    »Ge­nau auf zwei­und­neun­zig Me­ter Tie­fe ge­hen«, gab ich an den L. I. durch. »Auf Leucht­bo­je ach­ten.«
    Mit lang­sam lau­fen­der Schrau­be scho­ben wir uns an die düs­te­ren Fels­mas­sen her­an, die vor uns aus dem Grund

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