Kommandosache HC-9
mit den Druckwellen wurden die Oberreste nach oben gewirbelt, wo sie nochmals mit anderen Hindernissen kollidierten.
Das war das Ende für Admiral Porter; darüber konnte es keine Zweifel geben. Langsam drehte ich mich um – und blickte in die entsetzten Augen der Soldaten. Für ihre Begriffe hatte ich soeben einen Admiral ermordet. In diesen Minuten war es für mich eine Beruhigung zu wissen, daß der Chef des Sicherheitsdienstes in der Nähe war.
»Sehen Sie mich nicht so drohend an«, wandte ich mich an den jungen Kapitänleutnant, der als diensthabender Schaltoffizier der Schleuse fungierte. »Admiral Porter war das Oberhaupt einer Spionagebande, die im Stützpunkt ihr Unwesen trieb. Sichern Sie mit Ihren Leuten die Schleuse. Es kommt mir hier niemand durch. Ist das klar?«
Unsicher sah der Mann auf den Sicherheitschef, der zornig einwarf:
»Richten Sie sich zufälligst nach den Befehlen, die Sie erhalten haben, und sehen Sie nicht zweifelnd in der Gegend herum.«
»Jawohl, Sir«, entgegnete der Mann und gab sofort die erforderlichen Kommandos.
Kapitän Orlop hatte bereits das Funksprechgerät in der Hand. Im gleichen Augenblick schlugen seine Soldaten los. Sie befanden sich schon vor dem Hauptquartier und hatten außerdem sämtliche Schlüsselpositionen des Stützpunktes besetzt.
Als wir nach rasender Fahrt in dem riesigen Felsdom ankamen, wimmelte die unterirdische Stadt von Soldaten des Sicherheitsdienstes. Die Stabsoffiziere waren in der großen Empfangshalle versammelt. Als wir eintraten, begannen in den Diensträumen des Admirals die Thermonital-Ladungen zu zischen, mit denen die beiden Mammuttresore aufgeschmolzen wurden, über deren Zahlenkombinationen nur Porter informiert gewesen war.
Es dauerte eine halbe Stunde, bis die Panzertüren aus molekularverdichtetem Edelstahl aufgeschmolzen waren und wir eintreten konnten.
Es war so, wie ich es erwartet hatte. Porter hatte die Frechheit besessen, sämtliche Unterlagen, ohne die er nicht hatte auskommen können, in den Tresoren aufzubewahren.
Anschließend wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Wir räumten so gründlich auf, daß uns kein Mann entging, der mit der Organisation in Verbindung gestanden hatte. Stabsoffizier Lewrik, den ich so verdächtigt hatte, gehörte nicht zu der Spionageorganisation.
Funksprüche wurden mit Washington gewechselt. Ich sprach direkt mit dem GWA-Chef. General Reling ordnete die sofortige Verhaftung des U-Boot-Kommandanten Wilson an, der die Nachricht zur Zurücknahme der Noten übermittelt hatte.
Dann wurden Hannibal und ich in die Klinik des Stützpunktes eingeliefert.
In der Stimme des Chefarztes schwang Verärgerung mit, als er uns mit den Worten empfing:
»Es wird aber langsam Zeit, daß Sie kommen! Sie wollen wohl unbedingt eine so starke Veränderung Ihres Knochenmarks erleiden, daß wir Ihnen nicht mehr helfen können, wie?«
Wir erhielten sofort unsere Absorberinjektionen, die man seit fünf Jahren kannte und so vervollkommnet hatte, daß man Strahlschäden heilen konnte, sobald die aufgenommene Strahlendosis nicht dreihundertfünfzig Röntgeneinheiten überstieg. Die medizinische Behandlung erfolgte bei uns gerade noch rechtzeitig.
Hannibal lag neben, mir. Sein Stöhnen verstummte erst, als ihm die Ärzte schmerzstillende Medikamente injizierten.
Nach zwei Stunden suchte uns Sicherheitschef Orlop auf. Sein Gesicht drückte Zufriedenheit aus. Er schickte die Schwester hinaus und rückte seinen Stuhl zwischen unsere Betten.
Ich richtete mich etwas auf und fragte erregt:
»Nun, haben Sie
Weitere Kostenlose Bücher