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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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em­por­wuch­sen. Un­ter uns lag ei­ne un­wirk­lich an­mu­ten­de Un­ter­see­land­schaft, die an die­ser Stel­le aus­schließ­lich von er­starr­ten La­va­mas­sen ge­bil­det wur­de. Hier muß­te vor lan­gen Zeiträu­men die Höl­le ge­tobt ha­ben.
    Un­se­re bei­den Haupt­trieb­wer­ke wa­ren längst ab­ge­schal­tet. Mit nur drei See­mei­len Fahrt nä­her­ten wir uns der Schlucht, die von zwei schwar­zen Ba­salt­wän­den ge­bil­det wur­de. Das war die Ein­fahrt zur Haupt­schleu­se II.
    Dicht vor uns zuck­te das ro­te Licht der fest an­ge­brach­ten Grund­bo­je auf. Als wir dar­über hin­weg­g­lit­ten, be­gan­nen die au­to­ma­ti­schen Peil­sen­der auf Ul­tra­schall­ba­sis zu ar­bei­ten. So ka­men wir si­cher vor­an. Im­mer tiefer ging es in die un­ter­see­i­sche Schlucht hin­ein, bis wir uns di­rekt vor steil auf­ra­gen­den Fels­wän­den be­fan­den.
    Ich war zum ers­ten­mal hier. Mein Er­stau­nen über die hier voll­brach­te Leis­tung war echt. Die Män­ner, die die­ses Wun­der­werk ge­schaf­fen hat­ten, muß­ten un­ter här­tes­ten Be­din­gun­gen ge­ar­bei­tet ha­ben.
    Ich be­trach­te­te die frem­de Um­ge­bung. Vor mir ta­ten sich die Wun­der des Mee­res auf. Es war al­les düs­ter und schwarz, nir­gends be­merk­te ich schil­lern­de Ko­ral­len­bän­ke oder un­ter­see­i­sche Ge­wäch­se. Es mach­te sich be­merk­bar, daß wir uns be­reits in der ark­ti­schen Mee­res­zo­ne be­fan­den.
    Ich hat­te nichts mehr zu tun, da die Ein­wei­sung des Kreu­zers voll­au­to­ma­tisch vor­ge­nom­men wur­de.
    Ich hör­te, daß die Ma­schi­ne für Au­gen­bli­cke ver­stumm­te. Plötz­lich öff­ne­te sich vor dem Boot ei­ne stäh­ler­ne Wand, die so ge­schickt den üb­ri­gen Fels­mas­sen an­ge­paßt war, daß ich sie erst jetzt er­ken­nen konn­te.
    Ich ver­nahm ein dump­fes Pol­tern, als die Schleu­sen­to­re auf­glit­ten. Das al­so war ei­ner der Ein­gän­ge zu dem ge­heim­nis­vol­len Ma­ri­ne­stütz­punkt Ta­na­ga.
    Im­mer wei­ter öff­ne­te sich die Schleu­se. Nach ei­ni­gen Au­gen­bli­cken konn­te ich ei­ne rie­si­ge Fels­hal­le er­ken­nen, die sich tief in den Fels er­streck­te. Sie muß­te mehr als drei­hun­dert Me­ter lang sein, so daß auch große Trans­por­ter ein­lau­fen konn­ten. Der Ein­gang war qua­dra­tisch, doch die Hal­le schi­en rund zu sein.
    Un­ser Kreu­zer nahm wie­der Fahrt auf. Lang­sam schob sich der Bug in die ge­wal­ti­ge Öff­nung hin­ein. In der Schleu­sen­hal­le flamm­te das licht auf. Es brach sich in dem dunklen Was­ser, mit dem die Schleu­se ge­füllt war. Sie war hun­dert­pro­zen­tig ge­flu­tet wor­den.
    Das hal­be Vor­schiff war hin­durch. An dem kur­z­en Ru­cken und Zit­tern be­merk­te ich, daß die ma­gne­ti­schen Grei­fer das Vor­schiff er­faßt hat­ten. Un­se­re Ma­schi­ne ver­stumm­te end­gül­tig, da wir nun au­to­ma­tisch in die un­ter­see­i­sche Hal­le hin­ein­bug­siert wur­den.
    Atem­los be­ob­ach­te­te ich die ver­schie­den­ar­ti­gen Ma­nö­ver, bis wir plötz­lich stil­la­gen. Un­ter mir pol­ter­te und ru­mor­te es, als der Boots­kör­per auf die Ma­gnet­schie­nen ge­zo­gen wur­de.
    Vor mir flamm­te ro­tes licht auf. Ich drück­te den Schal­ter nach un­ten.
    »Schleu­sen­zen­tra­le«, klang es auf. »Boot ist ma­gne­tisch ver­an­kert. Wir len­zen die Schleu­se.«
    Ich be­stä­tig­te den Emp­fang und war­te­te. Hin­ter uns dröhn­te es er­neut, als sich die Schleu­sen­to­re schlos­sen. An­schlie­ßend be­gan­nen die Tur­bo­pum­pen zu ar­bei­ten. Fas­zi­niert be­ob­ach­te­te ich den Vor­gang, denn ich konn­te mir vor­stel­len, wel­cher Kraft­auf­wand er­for­der­lich war, die ge­wal­ti­gen Was­ser­mas­sen aus der großen Schleu­se hin­aus­zu­pum­pen. Wir be­fan­den uns im­mer­hin in ei­ner Tie­fe von zwei­und­neun­zig Me­tern.
    Das Was­ser um­quirl­te schau­mig den Boots­kör­per, doch es dau­er­te nicht lan­ge, bis der Was­ser­spie­gel ra­pi­de sank. Sie muß­ten sehr star­ke Pum­pen ein­set­zen, denn nach knapp fünf Mi­nu­ten tauch­te be­reits un­ser Turm aus dem Was­ser auf.
    Ich er­teil­te ei­ni­ge kur­ze Be­feh­le und be­trat die Roll­trep­pe, die mich nach

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