Kommandosache HC-9
das Wrack endlich finden können?«
Er lächelte, griff in seine Aktentasche und zeigte mir den leicht deformierten Metallstab.
»Wir haben es gefunden. Porter sieht nicht sehr schön aus; das Boot noch weniger. Es gleicht einem flachgedrückten Hering und lag zwischen zwei scharfkantigen Klippen. Ich gratuliere, Sir. Wir haben alle Mitglieder der Organisation gefaßt. Ich soll Ihnen Glückwünsche von Ihrem Chef ausrichten. Damit hier niemand Verdacht schöpft, daß Sie kein Offizier der Navy sind, werden Sie durch einen Befehl aus Washington offiziell abgelöst und zum Kommodore befördert. Außer mir weiß niemand, daß Sie ein Captain der Geheimen-Wissenschaftlichen-Abwehr sind.«
»Schon wieder eine Ablösung«, jammerte der Zwerg, dessen Beine mit lebender Gewebeplastik umgeben waren.
»Sie müssen sich noch einer Frischzellenkur unterziehen, Sir«, fuhr Orlop besorgt fort. »Sie haben eine erhebliche Strahlendosis aufgenommen. Werden Sie übrigens feststellen können, was Admiral Porter dazu verleitete, zum Landesverräter zu werden?«
»Wir werden es versuchen«, erwiderte ich matt. »Er war jedenfalls der geschickteste Agent, den ich bisher erlebt habe. Sie hätten einmal hören müssen, wie er mich unter dem Mäntelchen ehrlicher Anteilnahme für sich einzunehmen versuchte. Wie er strahlte, als er mir seine Glückwünsche aussprach. Schade um den Mann.«
»Gar nicht schade«, sagte Hannibal rauh. »Wenn die Unterlagen in dem Behälter durchgekommen wären, hätten wir hier allerhand erlebt. Menschen, die wie er handeln, werde ich immer rücksichtslos bekämpfen. Mein Wort darauf.«
Das glaubte ich ihm ohne Einschränkung, denn schließlich waren wir beide Beamte der GWA.
»Kommandosache HC-9 ist damit erledigt«, erklärte Orlop, während er sich erhob. »Ansonsten, Sir, werde ich vergessen, was ich von Ihnen erfahren habe.«
»Danke, Orlop«, murmelte ich und winkte ihm nach. Er gehörte zu den Männern, auf die man sich verlassen konnte.
Als Elis Teefer den Kopf zur Tür hereinsteckte, war alles gut. Ihr Lächeln verriet mir, daß sie nicht nur eine kühle Agentin, sondern auch eine gefühlsbetonte Frau sein konnte.
»Übermorgen fahren wir«, sagte sie leise. »Übermorgen.«
»Ja … und dann kommt der nächste Einsatz«, grinste der Zwerg, der schon wieder übermütig wurde und seinen skurrilen Humor zurückgewonnen hatte.
ENDE
Als ZBV-Taschenbuch Nr. 3 erscheint:
ORDNUNGSZAHL 120
von K. H. Scheer
Auf der Rückseite des Mondes finden kernphysikalische Experimente statt. Dabei wird ein neues Transuran entdeckt, das die »Ordnungszahl 120« erhält. Als es zusammen mit den Herstellungsunterlagen aus dem Mondlabor verschwindet, wird Captain Thor Konnat, der Agent ZBV, eingesetzt. Er soll das Element wiederfinden, um die Menschheit vor einer Katastrophe zu bewahren.
Die ZBV-Taschenbücher erscheinen monatlich und sind im Buch- und Bahnhofsbuchhandel sowie im Zeitschriftenhandel erhältlich. Preis DM 2,80.
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