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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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oben brach­te. Nach­dem das vor­de­re Turm­luk auf ge­glit­ten war, schwang ich mich hin­aus. Der I. O. folg­te mir. Plötz­lich be­fan­den wir uns in der hel­ler­leuch­te­ten Rie­sen­hal­le, in der der Was­ser­spie­gel sehr rasch sank. Ich konn­te das dump­fe Heu­len schwe­rer Tur­bo­pum­pen hö­ren. Als das Ge­räusch ver­stumm­te, war der Kreu­zer prak­tisch auf­ge­taucht.
    Sie hat­ten die Hal­le nicht voll­stän­dig leer­ge­pumpt, aber das war auch nicht er­for­der­lich. Es ge­nüg­te, wenn der Turm und die La­de­lu­ken frei wa­ren. Das Boot wä­re noch ge­schwom­men, wenn un­se­re Tauch­zel­len nicht ge­flu­tet ge­we­sen wä­ren. Durch die­se Ober­be­las­tung la­gen wir fest auf den Spe­zi­al­schie­nen, mit de­nen wir zu­sätz­lich ma­gne­tisch ver­an­kert wa­ren.
    »Fei­ne Sa­che, nicht wahr, Sir«, mein­te der I. O. Er blick­te mich re­spekt­voll an. Die Sa­che mit dem ge­wag­ten Tor­pe­do­schuß hat­te of­fen­sicht­lich auf die Leu­te einen star­ken Ein­druck ge­macht.
    Ich nick­te und sah zu dem Teil der her­vor­ra­gend aus­be­to­nier­ten Hal­le hin­über, wo sich so­eben ein halb­run­des Pan­zer­schott öff­ne­te. Die brei­ten Fahr­bah­nen auf bei­den Sei­ten der Hal­le wa­ren frei vom Was­ser, so daß der klei­ne Wa­gen her­ein­fah­ren konn­te.
    Es war ein of­fe­ner Mi­li­tär­wa­gen, ver­gleich­bar mit ei­nem al­ten Jeep. Ich er­kann­te ei­ni­ge uni­for­mier­te Män­ner, die auf den Är­meln ih­rer dun­kelblau­en Uni­formja­cken die wei­ßen Arm­bin­den des Ma­ri­ne­si­cher­heits­diens­tes tru­gen.
    Mit krei­schen­den Brem­sen stopp­te der Wa­gen vor der lan­gen Aus­le­ger­brücke, die au­gen­blick­lich noch ein­ge­fah­ren war.
    Als die Leu­te aus­stie­gen, be­gann es zu sum­men. Die Brücke aus ei­nem leich­ten, aber sta­bi­len Kunst­stoff­ma­te­ri­al senk­te sich her­ab. Es dau­er­te nur we­ni­ge Au­gen­bli­cke, bis sie auf der vor­de­ren Lauf­brücke auf­schlug. Sie schob sich noch et­was aus­ein­an­der, bis sie fest und si­cher auf­lag.
    »Das ist Ta­na­ga, Sir«, sag­te der I. O. bei­na­he ehr­furchts­voll. Und in die­sen Mi­nu­ten konn­te ich ihn gut ver­ste­hen.
    Als ich dann aber den Mann sah, der mit selt­sam hüp­fen­den Schrit­ten über die Lauf­brücke kam, muß­te ich mich ge­wal­tig zu­sam­men­neh­men. Der Gnom hat­te sich wirk­lich nicht ver­än­dert!
     
*
     
    Hin­ter mir hüs­tel­te je­mand. Aus den Au­gen­win­keln her­aus er­kann­te ich, daß Elis Tee­fer nach oben ge­kom­men war. Die Beu­le an ih­rer Stirn war durch die me­di­zi­ni­schen Küns­te un­se­res Bord­arz­tes fast ver­schwun­den. Auch mei­ne Stirn­wun­de wür­de spä­tes­tens mor­gen ver­heilt sein, da sie mit le­ben­den Ge­we­be­kul­tu­ren be­han­delt wor­den war.
    Au­gen­blick­lich war die Wun­de noch ge­klebt. Ich hat­te des­halb die Ge­wiß­heit, daß kei­ne stö­ren­de Nar­be zu­rück­b­lieb.
    Vor dem Turm öff­ne­ten sich die Lu­ken. Die Leu­te ström­ten her­aus. Sie sa­hen sich nicht be­son­ders ver­wun­dert um, da sie schon oft in Ta­na­ga ge­we­sen wa­ren.
    Ich ach­te­te kaum auf sie, da sich mei­ne vol­le Auf­merk­sam­keit auf den Zwerg rich­te­te, der über die Ver­bin­dungs­brücke ge­tän­zelt kam.
    Die Leu­te, die sich un­ten vor dem Turm auf­hiel­ten, be­gan­nen un­ver­hoh­len zu grin­sen. Ich konn­te es ih­nen nicht ver­übeln.
    Agent MA-23 war schließ­lich erst seit sie­ben Ta­gen in Ta­na­ga, so daß sie ihn vor­her nicht ken­nen­ge­lernt ha­ben konn­ten.
    Ich blick­te zu den Män­nern des Na­vy-Si­cher­heits­diens­tes hin­über, die hin­ter ih­rem Kor­vet­ten­ka­pi­tän her­schrit­ten. Tat­säch­lich, der lie­be Han­ni­bal-Othel­lo-Xer­xes hat­te drei mit­tel­brei­te Gold­strei­fen an den Är­meln. Das ver­schlug mir fast die Spra­che. Wenn das nur gut­ging! Wie war der Al­te nur auf den Ge­dan­ken ge­kom­men, aus­ge­rech­net Han­ni­bal als Kor­vet­ten­ka­pi­tän in den Si­cher­heits­dienst von Ta­na­ga ein­zu­schleu­sen. Den nahm doch nie­mand ernst!
    Sei­ne Män­ner be­müh­ten sich, ih­re Hei­ter­keit nicht zu zei­gen. Mei­ne Leu­te hus­te­ten krampf­haft. Mein I. O. stieß so

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