Kommandosache HC-9
Schweinerei.
Hättest du die dreimal verd… Bomben doch zum Teufel gehen lassen. Du kannst mir nicht vormachen, daß du ein heldenhafter Vaterlandsverteidiger bist.«
Ich lachte hintergründig und murmelte:
»Womit du recht haben dürftest. Ich habe auch nur deshalb das Boot angegriffen, weil ich mir darüber klar war, daß es sonst mein Ende bedeutet hätte. Wenn mir die Leute vorher gesagt hätten, ›Hör mal, wir wollen nur deine Ladung, dich lassen wir laufen‹, dann hätte ich anders gehandelt. Das war aber wohl schlecht möglich, denn die konnten nicht wissen, daß ich mich nur deshalb zu einem Bordkommando gedrängt habe, weil ich mehr verdienen wollte. Der Dienst im Navy-Department war angenehm, aber die Besoldung war es nicht. Wenigstens nicht vom Standpunkt meiner Frau aus gesehen. Das war der Grund, warum ich Chef-Admiral Sethler um das Kommando gebeten habe. Und jetzt sitze ich erst recht in der Klemme.«
Hannibal amüsierte sich köstlich. Ich erkannte, daß ihm die Sache Spaß machte. Unsere Gegner sollten auf ihre Kosten kommen.
»Hmm, jetzt sei mal ganz ehrlich, die Sache bleibt unter uns.«
»Was willst du wissen?«
»Stimmt es wirklich, daß dich der Fremde mit einem Ultraschallstrahler angegriffen hat? Ich habe da so etwas gehört.«
»Ja, es stimmt. Ich kenne die Geräusche durch meine Versuche im Südatlantik. Ich habe unsere neue Sup-Ultraschallkanone auf Herz und Nieren getestet und weiß daher auch sehr genau über die konstruktiven Daten Bescheid, da ich alle Unterlagen an Bord hatte. Ich kann dir versichern, daß die Kanone, mit der ich von dem GAS-U-Boot angegriffen worden bin, gegen unseren Strahler ein harmloses Gebilde ist. Ich habe mit unserer Kanone riesige Felsblöcke förmlich zerpulvert.«
»Mensch«, sagte er heiser, »du weißt tatsächlich hundertprozentig, wie das Ding beschaffen ist? Und da sitzt du noch hier?«
»Was willst du damit sagen?« fragte ich gedehnt zurück.
»Nicht viel und doch alles. Du hast ein riesiges Vermögen in deinem Schädel! Wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre, hätte ich mich wirklich nicht auf das armselige Bordkommando eingelassen. Hast du noch niemals davon gehört, daß es in den Staaten genug Leute gibt, die für diese Informationen einige Millionen zahlen würden?«
Ich schwieg eine Weile, ehe ich erwiderte:
»Zum Teufel, das brauchst du mir jetzt nicht mehr zu sagen. Daran habe ich auch schon gedacht, aber nun ist es zu spät. Ich sitze in der Tinte. Was mir in Washington bevorsteht, brauchst du mir ebenfalls nicht zu schildern. Man wird mich in Unehren entlassen und mir eine langfristige Strafe aufbrummen. Außerdem werde ich für den Rest meines Lebens an der Schuld zu zahlen haben. Du weißt doch, daß Peking rund neunzig Millionen Dollar Schadensersatz fordert, nicht wahr?«
»Ja, das weiß ich. Deine einzige Chance liegt in Asien. Wenn der GAS die Protestnoten zurückzieht und auf die Ansprüche verzichtet, wird man in Washington nur zu gerne beide Augen zudrücken, denn die Leute wissen auch, daß du richtig gehandelt hast. Du hast nur keine Beweise, das ist alles. Das muß dir zwangsläufig das Genick brechen. Wenn dein L. I. noch leben würde, könnte es gut ausgehen. Laß mich mal eine Minute überlegen. Ich hätte da ein Plänchen.«
Ich ließ ihn nachdenken und blickte unterdessen zu dem Mikrophon hinauf. Auf einem Zettel teilte ich Hannibal mit:
»Komme auf die Flucht zu sprechen. Zwei-Mann-U-Boot.«
Er nickte und begann gedämpft zu sprechen.
»Rob, ich könnte dich aus Tanaga herausbringen. In meinem Dienstbereich gibt es einige Zwei-Mann-Boote. Sie sind sehr schnell und wendig. Damit wärst du aus allen Dingen heraus. Du hast ein Vermögen in der Tasche, wenn du wirklich so genau über den
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