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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zwi­schen der Rück­wand mei­nes Quar­tiers und der Stol­len­wan­dung auf­ge­stellt und ihn di­rekt mit ei­nem Auf­nah­me­ge­rät ver­bun­den hat­te.
    Je­der­mann konn­te Mikro­band­ge­rä­te kau­fen, de­ren Drahtspu­len vier­und­zwan­zig Stun­den hin­durch lie­fen. Wenn das zu­traf, muß­te in der nächs­ten Nacht je­mand kom­men, um die Spu­le aus­zu­wech­seln und die ab­ge­lau­fe­ne mit­zu­neh­men.
    Die zwei­te Mög­lich­keit er­schi­en mir ent­schie­den lo­gi­scher als die Sen­dertheo­rie. Der Ab­hör­dienst der In­sel wä­re sehr schnell in­for­miert ge­we­sen.
    Mein Ge­päck war auch durch­sucht wor­den; das Ver­steck im Fern­seh­ge­rät war aber un­an­ge­tas­tet ge­blie­ben.
    Zu­frie­den und vol­ler Hoff­nun­gen nahm ich ein Bad. Da­nach leg­te ich mich auf die Couch. Mit Elis Tee­fer hat­te ich mich um drei­zehn Uhr in der Mes­se­hal­le für lei­ten­de An­ge­stell­te und Of­fi­zie­re ver­ab­re­det. Dort konn­te ich er­fah­ren, was der Chef auf mei­nen Funk­spruch geant­wor­tet hat­te.
    »Die Fi­sche ha­ben an­ge­bis­sen«, dach­te ich, ehe ich ein­sch­lief.
     
*
     
    Der Mi­kro­film hat­te sich au­to­ma­tisch ent­wi­ckelt. Im Be­trach­ter konn­te ich die ein­zel­nen Auf­nah­men des Strei­fens gut er­ken­nen und stell­te fest, daß der Ein­dring­ling ein jun­ger, ha­ge­rer Mann ge­we­sen war.
    Es ver­blüff­te mich nicht, daß er die Uni­form des Si­cher­heits­diens­tes trug. Aus sei­nen Win­keln auf der Uni­form er­sah ich, daß er im Ran­ge ei­nes Ser­gean­ten stand.
    Ich roll­te den hauch­fei­nen Strei­fen sorg­fäl­tig zu­sam­men und mach­te die Ka­me­ra wie­der »schuß­fer­tig«. Nach zehn Mi­nu­ten kleb­te sie an ih­rem al­ten Platz. An­schlie­ßend ver­ließ ich die Woh­nung.
    Auf dem Zen­tral­platz nahm ich mir einen Wa­gen. Er brach­te mich durch Ver­bin­dungs­stol­len AB-17 zu je­nem Teil der un­ter­ir­di­schen An­la­ge, wo sich die Mes­se­hal­le für die Wis­sen­schaft­ler und Of­fi­zie­re be­fand, die im Öst­li­chen Sek­tor des Stütz­punk­tes be­schäf­tigt wa­ren.
    Nach knapp fünf­zehn Mi­nu­ten kam ich in ei­ner an­de­ren Fels­hal­le her­aus, die längst nicht so groß war wie der Zen­tra­le Fels­dom, im­mer­hin aber ei­ner Rei­he von Ge­bäu­den Platz bot.
    Es war kurz vor drei­zehn Uhr, als ich die lang­ge­streck­te, mit al­len Be­quem­lich­kei­ten aus­ge­stat­te­te Hal­le be­trat. Es gab einen schö­nen Vor­raum, in dem man sich auf­hal­ten konn­te. Der Be­trieb war so or­ga­ni­siert, als wür­de man sich in ei­ner Groß­stadt der Staa­ten be­fin­den.
    Ich schlen­der­te durch die ein­zel­nen Räu­me, bis ich wei­ter hin­ten Elis ent­deck­te. Sie saß al­lei­ne an ei­nem klei­nen Tisch. Ein Platz war of­fen­sicht­lich re­ser­viert.
    Ich wur­de von ei­ni­gen Leu­ten be­grüßt, die ich in der ver­gan­ge­nen Nacht ken­nen­ge­lernt hat­te. Noch sag­ten mir die Ge­sich­ter nichts, aber wenn es plan­mä­ßig wei­ter­ging, war es leicht mög­lich, daß sich ei­ni­ge von ih­nen de­mas­kier­ten.
    Ich be­grüß­te Elis und beug­te mich über ih­re Hand. Sie war sehr ele­gant ge­klei­det. Ihr Lä­cheln wirk­te ver­traut. Ich sah die Bli­cke der in der Nä­he sit­zen­den Leu­te, die of­fen­sicht­lich an­nah­men, daß ich mit mei­nem ehe­ma­li­gen weib­li­chen Pas­sa­gier ei­ne et­was en­ge­re Freund­schaft ge­schlos­sen hät­te.
    Ich leg­te mei­ne Müt­ze auf den frei­en Stuhl und setz­te mich so, daß ich die Wand im Rücken hat­te.
    »Sehr schö­nes Plätz­chen, Dok­tor«, mur­mel­te ich. Mei­ne Bli­cke wan­der­ten for­schend durch den Raum.
    Sie er­zähl­te ei­ni­ge ne­ben­säch­li­che Din­ge, bis un­ser Es­sen auf­ge­tra­gen war. Dann er­kun­dig­te sie sich lei­se:
    »Be­such ge­habt, Sir?«
    »Al­ler­dings. Ein Ser­geant vom Si­cher­heits­dienst. Das Mi­kro­phon ha­be ich ent­deckt. Wir kön­nen uns al­so in un­se­rem Quar­tier nicht mehr un­ter­hal­ten. Kommt Han­ni­bal?«
    »Noch un­be­stimmt. Wenn er kommt, ist er spä­tes­tens in ei­ner Vier­tel­stun­de hier.«
    »Wenn er nicht er­scheint, so ge­ben Sie ihm den Film­strei­fen. Er soll fest­stel­len, wer der Mann ist.

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