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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Auf­nah­me­ka­me­ra war wie­der ein­satz­be­reit.
    Wenn al­les gut­ging, wür­den die un­be­kann­ten Draht­zie­her in spä­tes­tens vier Stun­den über un­ser Ge­spräch in­for­miert sein.
    Wenn sie es aber di­rekt ab­ge­hört hat­ten, muß­ten sie jetzt schon un­se­ren Plan ken­nen.
    Ich warf kei­nen Blick auf die ge­glät­te­te Fels­wand, an die sich das Fer­tig­haus an­lehn­te. Vor­sicht und noch­mals Vor­sicht – das wa­ren Grund­sät­ze, die je­dem GWA-Agen­ten mit auf den Weg ge­ge­ben wur­den.
     
     

10.
     
    Ich er­kann­te den Mann so­fort und blieb wie er­starrt ste­hen. Sei­ne schwe­re Dienst­pis­to­le droh­te zu deut­lich. Es war ei­ne voll­au­to­ma­ti­sche Hen­der­ley, Ka­li­ber 38. Die­se neu­en Dienst­waf­fen mit dem zwan­zig­schüs­si­gen Ma­ga­zin wur­den vom Si­cher­heits­dienst des Stütz­punk­tes be­nutzt.
    »Ich wür­de Ih­nen ra­ten, Sir, schön ru­hig zu blei­ben«, mur­mel­te der lan­ge, schlak­sig wir­ken­de Mann. In sei­nem ha­ge­ren Ge­sicht be­weg­te sich kein Mus­kel.
    Ich stand im Toi­let­ten­raum des »Three Hell Club«. Han­ni­bal hielt sich drau­ßen auf, doch ich war bei­na­he si­cher, daß er in dem Au­gen­blick eben­falls Be­such er­hal­ten hat­te.
    Ser­geant Stru­bing, er hat­te mir das Mi­kro­phon in die Woh­nung ge­schmug­gelt, schi­en be­un­ru­higt zu sein. Ich blick­te auf mei­ne Uhr und stell­te fest, daß es kurz nach Mit­ter­nacht war.
    Man hat­te al­so den von Han­ni­bal und mir be­spro­che­nen Ton­draht schon ab­ge­hört. Es war so ge­kom­men, wie ich es er­hofft hat­te.
    In­ner­lich ju­bel­te ich, doch äu­ßer­lich gab ich mich ge­faßt. Schnei­dend frag­te ich:
    »Soll das be­deu­ten, Ser­geant, daß ich end­gül­tig ver­haf­tet bin?«
    »Fra­gen Sie nicht zu viel, Sir, Sie wer­den es in we­ni­gen Mi­nu­ten wis­sen. Fol­gen Sie mir, und ma­chen Sie kei­ne Dumm­hei­ten. Die­se Tür! Ih­re Rech­nung wird be­gli­chen. Kom­men Sie.«
    Ich dreh­te mich lang­sam um und nahm die Hal­tung ei­nes Man­nes an, der al­les ver­lo­ren glaubt. Mit hän­gen­den Schul­tern ging ich vor dem Ser­gean­ten des Si­cher­heits­diens­tes her, der auf ei­ne Ne­ben­tür ge­deu­tet hat­te, die di­rekt in den klei­nen Gar­ten hin­aus­führ­te.
    Drau­ßen war es recht dun­kel, da wir uns auf der Rück­sei­te des Klub­hau­ses be­fan­den. In ei­ni­gen Me­tern Ent­fer­nung ver­lief ei­ne schma­le Ver­bin­dungs­stra­ße di­rekt an der Fels­wand ent­lang. Dort be­merk­te ich einen schwe­ren Tur­bo­wa­gen, der mit lei­se sur­ren­der Ma­schi­ne auf uns zu war­ten schi­en.
    Stru­bing sah sich auf­merk­sam um; doch hier hin­ten hielt sich nie­mand auf.
    »Ge­hen Sie wei­ter, Sir«, sag­te er kurz.
    Ich ging auf den Wa­gen zu, des­sen Fond­tür so­fort ge­öff­net wur­de. Im In­nern be­merk­te ich einen Mann, der eben­falls ei­ne schwe­re Schuß­waf­fe in der Hand hielt.
    »Ein­stei­gen, Li­ming«, klang ei­ne Stim­me auf, die mir be­kannt vor­kam.
    Ich klet­ter­te in den Fond hin­ein und ließ mich in die Pols­ter sin­ken. Jetzt er­kann­te ich den Mann. Ich hat­te ihn in der ver­gan­ge­nen Nacht ken­nen­ge­lernt. Es war Dr. Ton­ther, Phy­si­ker und ers­ter As­sis­tent des hie­si­gen Chef­phy­si­kers, Pro­fes­sor Cen­trew.
    Leucht­röh­ren war­fen einen schwa­chen Schein ins Wa­gen­in­ne­re. An­schei­nend konn­te der Phy­si­ker mein er­staun­tes Ge­sicht se­hen.
    Er lach­te lei­se, doch sei­ne Waf­fe droh­te nach wie vor.
    »Was soll das be­deu­ten, Dok­tor?« frag­te ich auf­ge­regt. »Ge­hö­ren Sie et­wa auch zum Si­cher­heits­dienst? Wenn ja, dann ist das ei­ne reich­lich selt­sa­me Ver­haf­tung. Ich …«
    »Re­gen Sie sich nicht auf, Li­ming und sei­en Sie vor al­lem nicht so laut«, un­ter­brach er mich. »Sie sind nicht ver­haf­tet, aber es kann sehr leicht mög­lich sein, daß der Si­cher­heits­chef die­sen Be­fehl ge­ben wird, so­bald er von Ih­ren Flucht­plä­nen er­fahrt, die oben­drein noch mit Lan­des­ver­rat ver­bun­den sind. Blei­ben Sie sit­zen!«
    Ich hat­te mich auf­ge­rich­tet. Er muß­te den Ein­druck ge­win­nen, als woll­te ich ihn an­grei­fen.
    Die Mün­dung sei­ner Waf­fe preß­te sich in

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