Kommandosache HC-9
meinen Leib.
»Sie Narr, haben Sie noch nicht begriffen? Ich spreche offen zu Ihnen, weil wir Sie hundertprozentig in der Hand haben. Ihr Gespräch mit Ridgeman ist abgehört worden. Wenn wir wollten, könnten wir das Band dem Sicherheitsdienst zuspielen. Sie würden in spätestens drei Tagen an der Wand stehen.«
Ich stöhnte verhalten und sank in mich zusammen.
»Ich … ich verstehe nicht ganz«, stammelte ich. »Da ist doch dieser Sergeant vom Sicherheitsdienst, und er …«
»Machen Sie sich darüber keine Sorgen«, unterbrach er mich erneut. »Er gehört zu unserer Organisation. Dort kommt er mit Ridgeman. Klären Sie diesen sofort auf, damit er keinen Lärm schlägt. Bedenken Sie, daß es um Ihre Haut geht. Wir dürfen nicht auffallen.«
»Wer sind Sie? Für wen arbeiten Sie?« keuchte ich.
»Das brauchen Sie wirklich nicht zu fragen, Liming«, entgegnete er.
»Ich gehöre zu den Leuten, an die Sie das Geheimnis um Ihren neuen Ultra-Schallstrahler verkaufen wollen.«
»Woher wollen Sie wissen, daß ich …«
»Seien Sie doch nicht kindisch«, fuhr er mich erbost an. »Ich sagte Ihnen doch unmißverständlich, daß wir Ihr Gespräch mit Ridgeman abgehört haben. Ich würde an Ihrer Stelle nicht auf den Gedanken kommen, diese Tatsache abzustreiten. Klären Sie, Ridgeman auf.«
Ich drehte mich um und sah den Kleinen leicht schwankend durch den Garten auf uns zukommen. Hinter einem Zierstrauch stand der Sergeant mit gezogener Waffe. Hannibal war in Begleitung einer Bardame, die offensichtlich ebenfalls zu dem Verein gehörte. Ich beobachtete, daß sie Strubing einen Wink gab, während Hannibal erfolgreich den Betrunkenen spielte.
Augenblicke später war seine Begleiterin verschwunden. Hannibal wurde nun von dem Sergeanten festgehalten und unsanft in den Wagen gestoßen. Fluchend richtete sich der Kleine auf, da er sich die Knie angeschlagen hatte.
Ich war ihm beim Aufstehen behilflich und drückte ihn neben mich auf den Sitz. Strubing begab sich hinter das Steuer und ließ den Wagen anfahren.
»He, was soll das heißen?« brüllte der Zwerg, der schlagartig nüchtern zu werden schien. »Eh, Rob, was willst du von mir? Kitty hat gesagt, ich sollte zu dir kommen und …, verdammt«, unterbrach er sich. »Was soll die Pistole? Sind Sie nicht Dr. Tonther?«
»Halte endlich den Mund«, mischte ich mich ein. »Ich habe dich nicht rufen lassen, aber wir sind gerufen worden. Unser Gespräch über die beabsichtigte Flucht ist abgehört worden und …«
Hannibal spielte seine Rolle hervorragend. Bei meinen Worten zuckte er zusammen; seine Hand fuhr sofort in die Tasche, wo er seine leichte Dienstwaffe trug.
Ich umklammerte ihn mit beiden Armen und schrie ihm erregt zu:
»Laß das, es ist sinnlos. Wir werden nicht vom Sicherheitsdienst abgeholt, sondern von den Leuten, mit denen wir ohnehin Verbindung aufnehmen wollten. Tonther und der Sergeant gehören zu einem Spionagering. Laß die Hand von der Waffe.«
Er saß wie erstarrt und sah den Physiker unentwegt an, der in seine Ecke gerückt war und die Henderley auf uns gerichtet hielt.
Strubing schien sich nicht um uns zu kümmern. Er hatte die unterirdische Stadt bereits durchfahren und bog in einen großen Verbindungsstollen ein, der direkt nach Norden führte.
Mit hastigen Worten erklärte ich Hannibal, was ich von dem Physiker erfahren hatte. Die sprungbereite Haltung des Kleinen lockerte sich.
Als ich fertig war, begann er derart gekonnt und ausgiebig zu fluchen, daß ich ziemlich sprachlos die Augen aufriß. Strubing begann zu grinsen, und Dr. Tonther schien aufzuatmen.
»Gut, daß Sie vernünftig geworden sind, Ridgeman«, erklärte er laut. »Sie haben unverschämtes Glück gehabt, daß Ihr Sicherheitschef,
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