Kommandosache HC-9
Schulungsmethoden der GWA so umfassend und gründlich?«
»Darauf können Sie sich verlassen, Orlop.«
*
Eine Stunde später stand ich in der riesigen Schleusenhalle, in der zwölf Fünfhundert-Tonnen-U-Kreuzer vertäut waren. Die Besatzungen waren auf den schmalen Decks angetreten. Die Offiziere der Boote hatten sich auf dem Kai aufgebaut.
Der alte Flottillenchef wurde abgelöst, und ich übernahm das Kommando. Kurze Ansprache, Mahnung an die Leute, unbedingt ihre Pflicht zu erfüllen, daran zu denken, daß Tanaga eine Schlüsselposition zur Verteidigung der westlichen Welt sei. Händeschütteln folgte.
Es dauerte einige Zeit, bis die Offiziere und einzelnen Kommandanten vorgestellt waren. Anschließend sprach Porter als militärischer Chef des Stützpunktes. Lobend erwähnte er meine rasche Entschlußkraft, die zur Verhütung eines schwerwiegenden Verlustes geführt habe. Die Entschuldigung der GAS-Regierung wurde offiziell bekanntgegeben.
Ich war erleichtert, als das Zeremoniell endlich vorüber war.
Dann wurden mir meine Diensträume in der Nähe der Schleuse angewiesen. Mein Adjutant salutierte, daß ihm bald das Kreuz brach.
Ich kam mir reichlich komisch vor, wenn ich in die begeisterten Augen der Männer blickte. Sie hielten mich nun für einen Märtyrer im Sinne des Wortes. Es tat mir leid, daß ich sie so täuschen mußte.
Admiral Porter gab noch einen kurzen Empfang, an dem auch die Damen teilnahmen.
Doktor Doris Elvador war ebenfalls anwesend. Ihre Augen schimmerten ironisch, als sie mir gratulierte.
»Nun, Mr. Liming, wie fühlen Sie sich?« erkundigte sie sich. Um ihren Mund legte sich ein spöttischer Zug.
Ich murmelte etwas und sah mich dabei unruhig um.
»Nur nicht nervös werden«, beruhigte sie mich. »Es ist alles in bester Ordnung. Vergessen Sie aber niemals, daß wir ein gewisses Tonband besitzen. Im Auftrag des Chefs habe ich Ihnen mitzuteilen, daß man Ihnen bei einer südamerikanischen Großbank ein Konto unter dem Namen Joe Tefler eingerichtet hat. Man wird Ihnen wahrscheinlich in den nächsten Tagen eine Summe von drei Millionen Dollar überweisen.«
Sie amüsierte sich über mein sprachloses Gesicht. Ehe ich etwas sagen konnte, gab sie die Erklärung, die ich bereits erwartet hatte.
»Wir haben uns nämlich erlaubt, Ihre Wohnung in Washington aufzusuchen und den Inhalt Ihres Wandtresors an uns zu nehmen. Sehr unvorsichtig, Mr. Liming, sehr unvorsichtig! Wie kann man nur Mikrofilme mit Unterlagen über eine geheime Waffe in einem Tresor deponieren, der sich in der eigenen Wohnung befindet! Ihre Filme befinden sich zur Zeit auf dem Weg nach China, wo sie überprüft werden. Wenn die Sache Hand und Fuß hat, sind uns die Filme drei Millionen wert. Sind wir nicht anständig? Wir hätten Sie doch auch betrügen können, nicht wahr?«
»Sehr anständig«, entgegnete ich sarkastisch. »Damit haben Sie noch mehr Beweismaterial gegen mich in Händen.«
Sie lachte verführerisch.
»Ein Grund mehr für Sie, besonnen und vorsichtig zu sein. Wir können die besten Freunde sein, wenn Sie keine Dummheiten machen. Wir wollen unser Gespräch nun unterbrechen. Kommen Sie gegen zweiundzwanzig Uhr unter allen Umständen in Ihren Stammklub. Ich erwarte Sie dort. Bringen Sie aber nicht wieder diese Mauryn Fiskul mit. Die Dame mag Ihnen nett erscheinen, aber uns stört sie. Sie ist zu unwichtig. Das, was sie weiß, ist uns längst bekannt.«
Ich schmunzelte. Die Bemerkung war etwas zu gleichmütig gewesen. Ich wußte, daß sie eine aparte Frau und außerdem noch recht oft alleine war.
»Dann müssen Sie aber mit mir tanzen.«
Sie lächelte unmerklich. Als sie sich
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