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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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daß er Sie per­sön­lich zu spre­chen wünscht. Sie ha­ben an­schei­nend auch auf ihn Ein­druck ge­macht. Wenn Sie so wei­ter­ma­chen, wer­den Sie ein be­deu­ten­der Mann. Es dürf­te nicht lan­ge dau­ern, bis Ihr Ver­mö­gen die Fünf-Mil­lio­nen-Gren­ze über­schrei­tet. Was wol­len Sie da­mit an­fan­gen? Et­wa an Ih­re Frau hän­gen, die Sie doch be­trügt? Ich kann Ih­nen Be­wei­se für ih­re Un­treue ge­ben.«
    »Er­staun­lich, daß Sie sich auch dar­um ge­küm­mert ha­ben.«
    »Man tut, was man kann. Viel­leicht in­ter­es­siert es mich.«
    Sie fuhr mir mit den Fin­ger­spit­zen über mei­ne grau­en Schlä­fen. Be­dau­ernd stell­te ich wie­der ein­mal fest, daß sie lei­der ei­ne ge­fähr­li­che Lan­des­ver­rä­te­rin war, die auf den elek­tri­schen Stuhl ge­hör­te. Auch ein GWA-Schat­ten ist nur ein Mensch. Ich muß of­fen zu­ge­ben, daß Do­ris El­va­dor ei­ne Frau war, die mein Herz im Sturm hät­te er­obern kön­nen.
    Wir blie­ben et­wa ei­ne Stun­de, dann ver­schwan­den wir so un­auf­fäl­lig, wie es nur mög­lich war.
    Drau­ßen stie­gen wir in ih­ren Pri­vat­wa­gen. Sie setz­te sich hin­ter das Steu­er. Die Ver­bren­nungs­tur­bi­ne heul­te auf, und wir fuh­ren durch die Stra­ßen der un­ter­ir­di­schen Stadt.
    Wir bo­gen in den Haupt­stol­len ein, der di­rekt nach Nor­den führ­te. Dies­mal brach­te sie uns aber nicht zu ih­rer Woh­nung, son­dern wir fuh­ren in einen großen Las­ten­auf­zug hin­ein, der uns um drei­hun­dert Me­ter tiefer be­för­der­te.
    Wir er­reich­ten den Sek­tor des Stütz­punk­tes, wo die kern­phy­si­ka­li­schen La­bors la­gen. Die Atom­waf­fen­ma­ga­zi­ne be­fan­den sich noch tiefer.
    Ein Wa­gen des Si­cher­heits­diens­tes stopp­te uns. Es sah bei­nah^ so aus, als woll­ten uns die Sol­da­ten auf­hal­ten. Als sie mich je­doch er­kann­ten und Han­ni­bals Uni­form sa­hen, grüß­ten sie re­spekt­voll und er­kun­dig­ten sich nur:
    »Sie wol­len doch si­cher­lich nicht zu den Ma­ga­zi­nen hin­un­ter, Sir? Das ist lei­der ver­bo­ten.«
    »Kei­ne Sor­ge«, fiel un­se­re Be­glei­te­rin ein. »Wir wol­len nur zur phy­si­ka­li­schen Ab­tei­lung, um Dr. Ton­ther ab­zu­ho­len, der über sei­ner Ar­beit wahr­schein­lich ver­ges­sen hat, daß er sich mit uns ver­ab­re­det hat­te.«
    Der jun­ge Leut­nant des Si­cher­heits­diens­tes lach­te. Dann konn­ten wir un­an­ge­foch­ten wei­ter­fah­ren.
    »Er­staun­lich, wie Ihr Ge­sicht auf die Leu­te wirkt«, mein­te Do­ris.
    Wäh­rend ich ei­ni­ge Be­mer­kun­gen mach­te und Han­ni­bal sehr scharf auf den Weg ach­te­te, ver­schwand mei­ne Rech­te in der Ho­sen­ta­sche. Mein Zei­ge­fin­ger tas­te­te nach dem win­zi­gen Sen­de­knopf, der sich auf mei­nem Bein ab­zeich­ne­te.
    Han­ni­bal be­merk­te mein Vor­ha­ben und be­gann des­halb un­un­ter­bro­chen zu re­den. Die­ses Ab­len­kungs­ma­nö­ver be­nutz­te ich, um Elis Tee­fer an­zu­ru­fen, die hin­ter ih­rem Emp­fangs­ge­rät auf Pos­ten war.
    »HC-9 an TS-102«, gab ich durch. »Be­fin­den uns auf dem Weg zu Chef Spio­na­ge-Or­ga­ni­sa­ti­on. Nä­hern uns kern­phy­si­ka­li­scher Ab­tei­lung auf Soh­le acht. Fahrtrich­tung ge­nau Nord. Or­lop an­ru­fen, Alarm­stu­fe I be­feh­len. Nach­richt an Bom­ber wei­ter­lei­ten. Ich schla­ge zu, so­bald der Chef wirk­lich er­scheint. Auf Si­gnal fünf­mal ›T‹ Ein­satz­be­fehl an Or­lop ge­ben. En­de!«
    Ich wie­der­hol­te, um si­cher­zu­ge­hen. Hin­ter mir lach­te und lärm­te der Zwerg. Do­ris schi­en sich köst­lich zu amü­sie­ren.
    Wir ka­men in einen sehr ru­hi­gen Teil der Rie­sen­an­la­ge. Die Stol­len wur­den im­mer en­ger. Teil­wei­se zo­gen sie sich in selt­sa­men Schlan­gen­li­ni­en durch den Fels. Im­mer wie­der durch­fuh­ren wir klei­ne­re Hohl­räu­me, in de­nen die ver­schie­de­nen La­bors un­ter­ge­bracht wa­ren. Hier un­ten wohn­te kein Mensch, da Soh­le acht nur für Ar­beits­räu­me be­stimmt war.
    Vor ei­nem schwe­ren Schie­be­tor hiel­ten wir. Do­ris lenk­te den Wa­gen dicht an die Fels­wand her­an.
    Die Tür ge­hör­te zu ei­nem phy­si­ka­li­schen La­bor, in dem an­schei­nend Dr. Ton­ther ar­bei­te­te. Je­den­falls

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