Kommandosache HC-9
Songal, Nachschubchef für Tanaga, besprochen worden war. Der Mann steht bereits unter Bewachung, doch vorläufig läßt ihn der Alte noch auf freiem Fuß. Nun weißt du auch, woher der Gegner die Informationen über deinen Bomben-Transport erhielt. Admiral Songal selbst ist über jeden Verdacht erhaben. Er weiß nichts davon. Das wäre alles.«
Während ich genußvoll meine Trüffelsuppe löffelte, flüsterte ich Hannibal zu:
»Gut, die Sache macht sich. Nach dem Essen Nachricht an den Alten absetzen. Informiere ihn, daß ich Sicherheitschef Orlop eingeweiht habe. Ich habe ihn mit Ralowgaltin kontrolliert. Ist einwandfrei. Wir können auf ihn zählen. Er brennt darauf, der Bande das Handwerk zu legen.«
»Ich weiß. Er hat mich vor zwei Stunden persönlich angerufen und mir mitgeteilt, daß heute nacht um ein Uhr vierunddreißig ein Sechstausend-Tonnen-Kreuzer ausgelaufen ist. Kommandant Fregattenkapitän Wilson. Er muß die Nachricht vom Zurückziehen der Noten übermittelt haben. Das Netz wird immer enger.«
Als ich mit meiner Suppe fertig war, erschien Elis Teefer. Ich unterrichtete sie. Elis nahm meine Erläuterungen mit einem Auflachen zur Kenntnis, als hätte ich eine humorvolle Bemerkung gemacht. Leise gab sie uns zu verstehen:
»Ich komme so spät, weil ich bei Hannibal hineingesehen habe. Mein Empfangsgerät hatte angesprochen. Ich habe das Band ablaufen lassen. Neue Nachricht vom Chef.«
»Was gibt es?« fragte ich unruhig.
»Etwas, was er offensichtlich erwartet hatte. Ihre angebliche Wohnung in Washington ist von Unbekannten aufgebrochen und durchsucht worden. Dabei wurde auch Ihr Wandtresor geknackt, in dem Unterlagen über eine Unterwasser-Ultraschallkanone lagen. Damit befinden Sie sich endgültig in den Fängen des GAS-Geheimdienstes, Kapitän Liming.«
Ich riß maßlos verwundert die Augen auf. Hannibal begann zu grinsen, und sie lachte leise. Mein Erstaunen war nicht gespielt, denn ich hatte wirklich nicht gewußt, daß mir General Reling solche Unterlagen in den Tresor meiner Wohnung gelegt hatte, die ich noch dazu niemals betreten hatte.
»Teufel auch, er hat aber schnell geschaltet«, sagte ich anerkennend. »Daran hatte ich gar nicht gedacht.«
»Das ist durch eine Empfehlung unseres Super-Elektronengehirns geschehen. Die Maschine hielt es nach genauer Durchrechnung für erforderlich, solche Unterlagen an einem Ort zu verbergen, auf den auch der Gegner kommen könnte. Das Robotgehirn war wieder einmal schlauer als wir.«
Ich sagte nichts mehr, da ich aus Erfahrung wußte, daß die Riesenmaschine Lösungen unterbreitete, die verblüffend waren. Der Alte hatte wieder einmal alle Machtmittel der GWA in Bewegung gesetzt. Für mich war es ein wundervolles Gefühl, eine solche Organisation als Rückendeckung zu haben.
Zehn Minuten später verabschiedete ich mich, da für mich ein Anruf von Admiral Porter gemeldet worden war. Der Chef Tanaga wünschte mich sofort zu sehen.
Ich ließ mich zur Zentrale fahren. Dort erklärte mir ein freudestrahlender Admiral, daß ich ein unwahrscheinliches Glück gehabt hätte. Anscheinend hätten die Herren in Washington doch eingesehen, daß sie mir bitter Unrecht getan hätten, und so sei ich vom Chef-Admiral persönlich zum Kommandeur einer Fünfhundert-Tonnen-Kreuzerflottille der enorm wichtigen Küstenwache ernannt worden.
Er gratulierte mir feierlich und rief in meiner Gegenwart den Sicherheitshäuptling an, der sich über die Nachricht hocherfreut zeigte.
Als ich von Porter entlassen wurde, hatte ich dem Alkohol so stark zugesprochen, daß ich kaum noch mein Quartier erreichte.
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