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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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ist. Archie scheint es zu vermischen mit all den anderen Dingen, von denen er halb weiß, dass es Fantasiegestalten sind, wie der Weihnachtsmann und die Zahnfee, und er scheint auch nicht zu befürchten, dass er Nick vergisst oder sein Tod etwas mit ihm zu tun hat. Aber Jack ist komplizierter; in den ersten paar Wochen hatte er eine herzzerreißende Phase, in der er mich ständig gefragt hat, ob Nick böse mit ihm war wegen aller möglichen schon halb in Vergessenheit geratenen Dinge, wie das Handtuchregal im Badezimmer herunterzureißen oder Plastilin in die Waschmaschine zu stecken – als ob Nick das je mitbekommen hätte oder sich daran erinnern würde. Er scheint sich jetzt etwas beruhigt zu haben, genauso wie er sich an die Schule gewöhnt hat. Er hat sich damit abgefunden, aber er ist auch ein wenig ängstlicher, empfindlicher geworden. Und ich kann es nicht einfacher für ihn machen, so dass ich mich auch noch schuldig fühle. Nick stirbt, und ich fühle mich schuldig. Es ist absolut verdammt typisch.
    »Was tust du hier oben, Darling?«
    Ellen flüstert leise am Fuß der Treppe.
    »Nichts weiter. Habe nur geprüft, ob sie schlafen.«
    »Also, beeil dich. Vin öffnet eine neue Flasche Wein, und wir wollen Strip Scrabble spielen. Und Harry ist praktisch Legastheniker. Er kann ums Verrecken nicht richtig schreiben.«
    »Ich bin gleich unten.«

     
    Samstagmorgen um zehn nach neun öffne ich mit Hilfe zweier Aspirin und meiner Sonnenbrille den Laden. Meine Güte, mir war nie klar, was für ein schrecklicher Ort die Küste für einen Kater ist. Es ist einfach viel zu hell, und ich habe einen total steifen Nacken. Archie ist so gegen drei wieder in sein Bett gekrabbelt, so dass ich auf der Luftmatratze gelandet bin, mich den Rest der Nacht ziemlich seekrank fühlte und wieder meinen Schiffbruchtraum hatte. Die Jungs sind zu Hause bei Vin, der heldenmütig heruntergewankt kam, als ich ging, so dass sie den größten Teil des Morgens vor dem Fernseher hocken werden, während Vin sich irgendwo ins Dunkle verkriecht und davon erholen muss, dass er nicht mehr wusste, wie man Niete schreibt.
    Nachdem ich meine erste Tasse Kaffee intus habe, fühle ich mich schon etwas menschlicher. Den Laden zu öffnen gehört definitiv zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Mrs. Davis stellt ihre Blumeneimer raus, während ich die Markise herausdrehe, und unser Postbote Sam hält an, um uns von seinem sechs Wochen alten Baby Jackson zu erzählen, das den ganzen Tag schläft, aber nachts wach ist. Wir äußern unser Mitgefühl und sagen, dass sich das legt, was nicht ganz der Wahrheit entspricht, aber wir möchten ihn nicht entmutigen, weil er dunkle Ringe unter den Augen hat und erschöpft aussieht; dann fange ich an, die letzten schrecklichen Pastellfarben ganz nach hinten zu verbannen, während ich zwischendurch den einen oder anderen Kunden bediene. Ich überlege gerade, ob ich mir eine zweite Tasse Kaffee gönnen soll, als Ellen und Lulu reinkommen, beide mit dunklen Sonnenbrillen und mit Croissants. Hurra.
    Lulu legt die Papiertüte auf den Tisch im Hinterzimmer.
    »Wir dachten, wir bringen dir Frühstück. Die Jungs sehen sich bei voller Lautstärke Zeichentrickfilme an, Vin und Harry spielen mit der Eisenbahn, und wir konnten den Lärm nicht länger ertragen.«
    Ellen nickt, sehr langsam.
    »Sie macht keine Witze. Sie haben Schienen durchs ganze Wohnzimmer verlegt und streiten sich darüber, wo der Tunnel hingehört. Es gibt haufenweise Kartons mit allem Möglichen.«
    »Das war Nick. Er hat immer wieder neue Teile für die Eisenbahn gekauft und Stunden damit verbracht, sich komplizierteste Schienenverläufe auszudenken, und die Jungs hat er angeschrien, wenn sie sein Werk auch nur berührt haben. Ich hatte mir schon ernsthaft überlegt, ob ich ihm zum Geburtstag eine Bahnhofsvorstehermütze schenken soll.«
    Sie lächeln beide, und die Erinnerung daran, wie er bäuchlings auf dem Fußboden lag und Schienen verlegte, geht mir etwas an die Nieren, was Lulu, glaube ich, bemerkt.
    »Wie auch immer, wir sind gekommen, um zu helfen, also gibt es irgendwas, was wir tun können?«
    Ellen sieht sie flehentlich an.
    »Alles, wobei man nicht zu sehr den Kopf bewegen muss, und können wir bitte zuerst Kaffee trinken, sonst kippe ich aus den Latschen. Diese Seeluft hat es wirklich in sich, nicht wahr?«
    Lulu nimmt ihre Sonnenbrille ab.
    »Das ist besser, ich fühle mich schon wacher. Soll ich den Kessel aufsetzen? Oben, nicht wahr?«
    »Ja,

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