Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
kommen groß raus

kommen groß raus

Titel: kommen groß raus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
mal her. Du bist mir wohl auch eine Erklärung schuldig.“
    Die Mädchen begannen nun jede Menge Beschuldigungen und Gegenanklagen auszutauschen.
    „So etwas Gemeines hätte ich dir niemals zugetraut“, platzte Susanne heraus. „Du hast doch genau gewusst, wie sehr ich mich darüber geärgert habe, dass ich das Geld verloren hatte. Und dabei hast du es die ganze Zeit gehabt!“
    „Hilda, ich habe gedacht, wir wären Freundinnen“, rief Ruth. „Wieso bist du nicht zu mir gekommen und hast mir gesagt, was dich geärgert hat, anstatt zu Patri- zia zu rennen? Wieso musstest du dir dafür ausgerechnet sie aussuchen?“
    „Was ist denn los?“, fragte Katie und bahnte sich ihren Weg durch den Kreis, der sich um die Mädchen gebildet hatte. Sie wollte schlichten. Die Mädchen sahen geradewegs so aus, als wollten sie gleich mit den Fäusten aufeinander losgehen. Nun redeten vier ärgerliche Stimmen gleichzeitig, und Katie hob ihre Hand, um Ruhe zu schaffen. „Eine nach der anderen! Lucy, du fängst an.“
    Stotternd und mit rotem Gesicht erzählte Lucy jetzt ihre Geschichte. Einige Mädchen sahen sie missbilligend an, aber da sie allgemein beliebt war, hatten die meisten ein Einsehen für sie und verstanden sehr gut, wie groß die Versuchung gewesen war. Sogar Susanne beruhigte sich wieder und schloss ihre Freundin schließlich in die Arme.
    „Ich kann verstehen, warum du es getan hast“, sagte sie versöhnlich. „Vielleicht hätte ich genauso gehandelt, wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre. Aber wenn du nächstes Mal kein Geld für ein Geschenk für mich hast, dann sag es mir doch einfach.“
    Dann war Hilda an der Reihe, und Ruth biss sich auf die Lippen. Beschämt musste sie einsehen, dass es stimmte: Sie hatte Hilda ausgenutzt und sich nie gefragt, wie ihre Freundin das wohl fand. Und die arme Hilda hatte sich nicht getraut, mit ihr darüber zu sprechen, um ihre Freundschaft nicht zu verlieren. Ruth fühlte sich plötzlich winzig klein. „Es tut mir Leid, Hilda“, sagte sie demütig. „Ich habe wirklich gedacht, dass es dir egal ist, wenn ich von dir abschreibe. Du hättest es mir sagen sollen. Und es stimmt nicht, dass ich nur mit dir befreundet bin, damit ich bei dir abschreiben kann. Können wir trotzdem weiter Freundinnen bleiben?“
    „Das ist doch klar“, antwortete Hilda mit ein wenig zitternder Stimme.
    „Danke“, sagte Ruth. „Und wenn ich dich wieder mal frage, ob ich abschreiben darf, dann sagst du mir einfach, dass ich abhauen soll.“
    „So! Ich bin froh, dass wir jetzt alles geklärt haben“, rief Katie, die sich schon gefragt hatte, ob an diesem Tag in der Ersten etwas verhext war.
    „Eine Sache müssen wir aber doch noch klären“, warf Daphne ein. „Und zwar das mit der Sprechstunde der Sechsten. Es hat doch wohl keinen Sinn, dass wir mit unseren persönlichen Problemen zu ihnen gehen, wenn sie nachher alles ausplaudern.“
    „Das ist ein bisschen unfair, Daphne“, protestierte Katie. „Patrizia ist die Einzige, die geplaudert hat, um Unruhe zu stiften. Ich bin mir ganz sicher, dass so ein Vertrauensbruch den anderen Sechstklässlerinnen nicht mal im Traum einfallen würde.“
    „Das sehe ich auch so“, meinte Rita. „Abgesehen von Patrizia sind sie nämlich alle sehr nett. Fragt sich also nur, was wir jetzt mit ihr machen.“
    „Es macht mir keinen Spaß, jemand zu verpfeifen. Selbst wenn er es verdient hat. Und Patrizia hätte es mit Sicherheit verdient“, sagte Hilda. „Aber wenn wir es nicht tun, wird sie uns das Leben zur Hölle machen.“ „Hm!“, machte Katie nachdenklich. Dann entspannten sich ihre Augenbrauen. „Ich weiß etwas! Wir nehmen die nächste Sprechstunde einfach nicht zur Kenntnis. Und am nächsten Tag, wenn sie gewartet haben, bis sie schwarz geworden sind, und sich fragen mussten, warum keiner gekommen ist, gehen wir zu den Klassensprecherinnen und erzählen ihnen die Sache mit Patrizia.“
    „Gute Idee“, sagte Dora. „Daphne und ich, wir laufen gleich mal zur Zweiten und zur Dritten und geben ihnen Bescheid. Aber die da drüben muss auch einer im Auge behalten.“ Sie deutete mit dem Kopf auf Sarah, die sich ängstlich in ihren Stuhl kauerte.
    „Allerdings“, stimmte Daphne zu. „Sonst läuft sie zu Patrizia, sobald wir ihr den Rücken zukehren, und erzählt ihr von unserem Plan.“
    Die arme Sarah unternahm erst gar keinen Versuch, sich zu verteidigen. Wozu auch? Aber Katie bemerkte, wie unglücklich das Mädchen aussah. „Hört

Weitere Kostenlose Bücher