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Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Titel: Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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die Wirklichkeit. W … I … R … K!«
    »Ich weiß, ich weiß«, antwortete Hill mit einer abwehrenden Geste, »aber Sie müssen doch auch zugeben, dass das merkwürdig ist.«
    »Was?«
    »Die Spurensicherung hat doch Reste eines Rubbelloses unter dem Daumennagel des Mannes gefunden, das haben Sie schließlich auch gehört. Aber wir können das Los nirgends finden.«
    »Das finden Sie merkwürdig? Dann haben Sie wirklich noch nicht viel erlebt.«
    Holmgren hatte das Gefühl, jetzt wieder obenauf zu sein, und beschloss, dem Grünschnabel aus dem Nachbarort eine Lektion in wirklichkeitsbasierter, durch Erfahrung geprägter Polizeiarbeit zu geben.
    »Er könnte sich mit diesem Rubbellos auch gestern oder vor drei Tagen oder heute Morgen, ehe er von zu Hause wegging, amüsiert haben. Das können wir unmöglich wissen. Er könnte es auch hier geöffnet, eine Bonuschance erhalten und es, lange bevor er ermordet wurde, weggeschickt haben. Wer weiß?«
    Nein, das war klar. Jetzt war Hill damit an der Reihe, mit den Achseln zu zucken, denn es war praktisch unmöglich, sich darüber zu äußern, was diese Fragmente zu bedeuten hatten. Aber er hatte ein Gefühl, das er sich selbst kaum erklären konnte und noch viel weniger seinem skeptischen Kollegen aus Landskrona.
    Das Gefühl, dass das Ganze etwas zu bedeuten hatte, etwas sehr Wichtiges.
    Er ging wieder in den winzigen Shop der Tankstelle zurück und musste sich dabei an dem triumphierenden Holmgren vorbeidrängen.
    Er hatte das deutliche Gefühl, dass es noch etwas anderes gab, was er untersuchen musste, ehe er sich wieder auf den Weg nach Hause begab. Er ließ den Blick über die ordentlich gefüllten Regale, die Kasse und die vollkommen staubfreien Vitrinen schweifen. Vielleicht klingelte es ja …
    Stattdessen klingelte das Telefon und hinderte ihn erneut daran, den richtigen Gedanken zu fassen. Er antwortete verärgert.
    »Ja? Hill.«
    »Tag, hier ist Sahlman. Wie geht’s?«
    »Leidlich. Wieso?«
    »Ich habe mich nur gefragt, ob du findest, dass uns das weiterbringt? Glaubst du, dass es eine Verbindung gibt?«
    »Gibt es eine Verbindung zwischen dem Weihnachtsmann und dem Christfest?«
    »Oh, ist es so offensichtlich?«
    »Ja und nein.«
    »Wie meinst du das?«
    Hill wurde sich plötzlich bewusst, dass Holmgren verdammt lange Ohren bekommen hatte, und beschloss, dass es an der Zeit sei, die Geheimhaltung zu verstärken, auch wenn das ein ungewöhnlich infantiler Einfall war!
    »Warte einen Moment. Hier drin ist der Empfang so schlecht. Vielleicht ist es draußen besser.«
    Er ging auf die Tür zu und tat so, als würde er Holmgrens Enttäuschung hinten bei der Tür nicht bemerken.
    »Okay, hier bin ich wieder! Jetzt hör ich dich besser«, sagte er, nachdem die Tür des Shops mit einem leisen Geräusch, das an einen Seufzer erinnerte, zugefallen war.
    In der lauen Brise draußen war es richtig angenehm. Er genoss die salzige Luft, die vom Sund kam. Ein Möwenpaar verteidigte seinen Teil des Luftraums und kreiste entrüstet über der Tankstelle.
    Vielleicht hofften sie, dass für sie irgendein Leckerbissen abfallen würde, denn wo sich große Menschenmengen sammelten, blieb immer etwas liegen.
    »Jedenfalls für mich«, meinte Hill kryptisch und fuhr dann fort: »Die Augenbinde ist dieselbe, die Methode ebenfalls, das Umfeld stimmt auch. Mehr weiß ich noch nicht. Ich vermute, dass das nur ein Gefühl ist.«
    »Okay.«
    Sahlman wusste in etwa, wovon Hill sprach. Das hätten alle Kriminalbeamten gewusst, aber er hatte keine Zeit, sich in die Diskussion zu vertiefen, da er etwas ganz anderes auf dem Herzen hatte.
    »Ich rufe an, weil Joansson mich aus dem Feierabend geholt hat, damit ich mich um ein paar Raubüberfälle kümmere, aber wir haben es gerade noch mit einem ernsteren Problem zu tun bekommen. Wir fahren sofort los, denn da draußen bei den Rockern in Lönnarp ist wieder eine Bombe explodiert.«
    »Shit!«
    Anders ließ sich das nicht kommentieren.

3
    Zu Beginn war Adrian anders gewesen, dachte Bernard. Vermutlich hatten sie beide aus demselben Grund mit dieser Tätigkeit begonnen. Es ging um Geld und um sonst nichts. Einfach und klar. Fast bestechend sauber, irgendwie.
    Sie beide hatten trotz des Altersunterschieds von Anfang an gut zusammengearbeitet. Sie zeigten der harten Unterwelt von Riga, was in ihnen steckte, und ihre Aktionen machten allen Eindruck. Sie bekamen immer größere Aufträge, und es ging plötzlich um bedeutend größere Summen als das,

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