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Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Titel: Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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Sekunden Bedenkzeit.
    »Ja, sagt dir das was?«, wollte der Terminator wissen.
    Jonas suchte nach einer Lösung, nach der, die am besten für ihn selbst war. Eigentlich wusste er, wo seine Loyalitäten lagen.
    In jeder Hinsicht lag Lönnarp bedeutend näher als Lettland und Estland oder wo diese Typen immer herkamen.
    Außerdem hatte er die Zusammenarbeit mit Bernard immer für ein äußerst kurzfristiges Projekt gehalten, während das Bündnis mit dem Terminator vielleicht etwas für die Zukunft war.
    Sie hatten bereits einige interessante Diskussionen geführt, wie sich gewisse Dienstleistungen auf eine zeitgemäße und einfache Art modernisieren ließen. Wie man Inkasso und Investment effektiver gestalten könne und wie Firmen und Holdings am meisten einbringen würden.
    Es gab Gelegenheiten im Leben, bei denen man die Richtung bestimmen musste. Jonas D. beschloss zu singen.
    Für den Terminator und seine Freunde sang er rein und schön. Wie gefährlich konnte ihm das schon werden? Das Einzige, was er im Grunde wusste, war, dass die Typen die Stadt bereits verlassen hatten.
    »Tja, vielleicht. Vielleicht habe ich schon von ihnen gehört. Waren sie aus dem Osten, oder was hast du gesagt?«
    »Ja. Fällt dir dazu was ein?«
    Der Terminator war sich nicht zu fein dazu, die einfache Behausung von Jonas zu inspizieren, während er darauf wartete, dass dieser sich erinnern würde. Denn davon war er überzeugt, irgendwie würde ihm das schon gelingen.
    Planlos ging er Richtung Küche, betrachtete die spartanischen Möbel, den kleinen runden Tisch mit der unmodernen grauweißen Platte, die einfachen Stühle und den bisher erst selten gewaschenen Flickenteppich. Der Tisch war von Tageszeitungen, Briefen und Müll übersät.
    Jonas’ Adamsapfel begann wieder zu tanzen, und der kalte Schweiß zeigte sich in kleinen nervösen Tropfen am Haaransatz.
    Ganz unten in dem Stapel auf dem Küchentisch lag nämlich die kurze Mitteilung von Bernard. Die Mitteilung in schlechtem Schwedisch, dass sie die Stadt für einige Tage verlassen würden. Es wäre nett, wenn Jonas in dieser Zeit herausfinden könne, ob der Bulle nach der Warnung aufgegeben hätte oder nicht.
    »Ja, doch. Jetzt, wo du es sagst. Ich glaube, dass sie die Stadt verlassen haben.«
    »Und wie heißen die anderen beiden?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Doch, das weißt du ganz genau.«
    »Ich … der eine heißt offenbar Bernard, der andere Adrian, glaube ich zumindest.«
    Der Terminator ließ den Küchentisch unberührt. Den Tisch und den Papierstapel, der Jonas Höllenangst machte.
    »Bernard, Bernard, und weiter?«
    »Ah, Valmera, glaube ich.«
    »Du glaubst wirklich eine ganze Menge«, sagte der Terminator und sah Jonas prüfend an.
    Jonas D. zuckte unverbindlich die Achseln.
    »Und die anderen?«
    Der Junge kratzte sich etwas an der Hüfte, die unter seinem T-Shirt verborgen war. Es blieb ihm keine Wahl.
    »Remis, Adrian Remis, glaub ich, und dann noch Stoján Stefanis, offenbar Jugoslawe.«
    »Und die haben die Stadt verlassen, hast du gesagt? Endgültig?«, fuhr der Terminator mit fragender Miene fort.
    »Keine Ahnung. Ich kenne sie eigentlich nicht. Das habe ich nur gehört.«
    »Ja, das kannst du gut«, warf Raymond ein. »Das kannst du gut, Sachen aufschnappen, oder? Das ist nützlich und gefährlich.«
    Jonas wich ihrem forschenden Blick aus, aber der Terminator merkte, dass dem käsigen Burschen der Schweiß herunterlief.
    Was hatte er eigentlich zu verbergen, der kleine Scheißer?
    »Jonas!«
    Der Ruf war ungeduldig, ein hungriger Lockruf. Er kam aus dem Schlafzimmer, und alle vier wandten gleichzeitig den Blick auf den verschrammten Türrahmen.
    Das Mädchen, das dort auftauchte, war splitternackt.
    Ihre Brüste waren klein und spitz, die Beine mager und sahneweiß. Sie hatte die roten Flecken des unterbrochenen Liebesspiels auf den Wangen. Das lange blonde Haar war zerzaust, und die kohlschwarzen Schamhaare verrieten, dass sie keine echte Blondine war.
    »Jonas, was zum …«
    Dann riss sie nur noch ihren lüsternen Mund auf und erstarrte auf der Schwelle.
    Der Terminator grinste breit. Jetzt verstand er, warum Jonas so geschwitzt hatte. Es gab keinen verständlicheren Grund zu schwitzen als diesen!
    Die anderen gestatteten sich ebenfalls ein vergnügtes Grinsen. Das Ganze dauerte jedoch nur ein paar kurze Sekunden. Die Wangen der Dame wurden noch roter. Sie drehte sich um, verschwand im Badezimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Haben die Stadt

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