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Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Titel: Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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verlassen, hast du gesagt«, fuhr der Terminator fort, als sei weiter nichts vorgefallen, »wohin denn?«
    Jonas zuckte mit den Achseln, denn hier hörte seine Kristallkugel leider auf zu funktionieren.
    »Tja, vielleicht nicht so weit«, schloss er. »Vielleicht nur ein kleiner Ausflug. Was weiß ich?«
    Der Terminator sah den Jungen durchdringend an.
    Die Informationsquelle war offenbar versiegt, aber sie hatten erfahren, was sie hatten wissen wollen.
    Der Terminator hatte Motorenöl unter den Fingernägeln und Schwielen. Jetzt hob er seine riesige Faust und hielt sie dem gerissenen, aber verängstigten Jüngling unter die Nase, der seine Geliebte schmählich hatte im Stich lassen müssen, weil die Geschäfte gerufen hatten.
    Das T-Shirt fiel zu Boden, als Jonas instinktiv die Arme hob, um sich zu schützen.
    Der Terminator legte dem Jungen seine riesige Hand vorsichtig, fast väterlich, auf die Wange. Er tätschelte sie ein paar Male wie im Scherz. Milde, aber doch mit einer gewissen Stärke.
    »Gut gemacht, Kleiner! Gut gemacht. Wir unterhalten uns später weiter, hörst du. Lass dir bis dahin nichts zu Schulden kommen!«
    Seine Motorradstiefel knallten auf den Linoleumfußboden im Flur, als sie gingen. Ohne die geringsten Schwierigkeiten fanden sie ihren Weg selbst. Jonas D. blieb atemlos und nackt stehen. Aber im Großen und Ganzen war er doch recht erleichtert. Dankbar, dass der Terminator offenbar nicht erfahren hatte, dass er auch einige Geheimnisse über ihn verraten hatte, selbstverständlich gegen Bezahlung.
    Den Bullen nämlich.
    Beispielsweise das von dem »Kücheneingang«.
     
    Die Wolken hatten sich zusammengezogen, während sie oben bei Jonas D. zu Besuch gewesen waren, und es sah so aus, als würde es am Nachmittag regnen.
    Wie auch immer, der Terminator hatte eine Verabredung zum Mittagessen, und bis dahin waren es noch etwa zwölf Minuten, was mehr als ausreichend war, da der Treffpunkt nur einen Steinwurf weit entfernt lag.
    Nachdenklich strich er sich über seinen roten Bart und zwirbelte seinen Schnurrbart. Er war zufrieden, sehr zufrieden sogar. Endlich hatte er etwas, was er den Gesetzeshütern verkaufen konnte. Aber erst wollte er Raymond und Käge noch mit einem Auftrag nach Hause schicken.
    »Raymond, mach das hier, wenn ihr zurück seid. Ruf die Nummer hier an und sag genau das, was auf dem Zettel steht.«
    Er reichte seinem Gefolgsmann einen Zettel, der mit einer ungelenken Handschrift beschrieben war, und dieser studierte ihn mit Mühe.
    »Und denk dran«, fuhr er fort, »den Zettel anschließend sofort zu vernichten.«
    »Klar, Boss. Aber warum?«, wollte Raymond wissen.
    Der Terminator grinste verschlagen, zog den Schirm seiner Baseballmütze herunter und trat auf die Straße.
    »Das«, sagte er und schickte seine Jungs mit einer Handbewegung weg, »kann dir scheißegal sein.«
    Mit energischen Schritten ging er die Kaliforniegata hinauf und dann quer über den Konsul Perssons Platz, der mit seinen Wurstbuden, Bänken und seiner Statue des Gewerkschafters August Palm dem Freizeitbedürfnis der arbeitenden Bevölkerung geweiht war.
    Dem Terminator gefiel der Treffpunkt, den Hill ausgesucht hatte, überhaupt nicht, aber er fühlte sich jetzt, mit einem Trumpf in der Hand, bedeutend wohler. Beim Präsidium angekommen, legte er dieselbe schwielige Faust, die gerade Jonas D. eine väterliche Warnung erteilt hatte, auf den glänzenden Metallbügel, mit dem sich die Eingangstür öffnen ließ.
    Widerwillig trat er ein und ließ sich von dem zweifelhaften Schutz der Ordnungsmacht umfangen.
    Mandén war bereits über sein Eintreffen unterrichtet. Er zeigte dem Terminator den Weg nach unten zur Umkleide, ehe er die Wache für den Rest des Tages dem ausgeschlafenen Joansson überließ.
    Der Terminator musste nicht lange warten.
    Bald hörte er Hills und Gårdemans Schritte auf der Treppe und setzte sich nonchalant auf eine der Bänke. Er hatte diesen Bullen etwas Wichtiges zu geben, und er hatte vor, nichts zu übereilen. Schon allein, damit Raymond genug Zeit hatte …
     
    Was die Erholung anging, war es mit ihrer Reise nicht weit her gewesen. Überhaupt nichts war so gekommen, wie Bernard es sich vorgestellt hatte, und irgendwie entspannen hatten sie sich wirklich nicht können.
    Die Grünschnäbel waren, wenn das überhaupt vorstellbar war, nur noch irritierender, noch hitziger gewesen, als sie über staubige Schotterpisten nach Örkelljunga und von dort über die E 4 weiter nach

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