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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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nicht ablehnen. Dennoch missfiel ihm der Gedanke, nur des Schnapses wegen die Waffen strecken zu müssen, zumindest solange sich so ein Typ wie Skull im Hintergrund aufhielt und noch viel Wasser den Götaälven hinunterfließen musste, bis sich das Misstrauen gegen ihn legen würde.
    »Das ist wirklich ein … tolles Angebot. Aber, wie ich schon sagte, habe ich ein paar eigene Sachen am Laufen«, wich der Terminator aus und prostete seinem Gastgeber zu.
    Die Wahrheit war, dass er am liebsten nichts mit dem ganzen Scheiß zu tun haben wollte. Wenn Stickan nun unbedingt Schnee importieren wollte, dann war das seine Sache; doch was Geschäfte mit Kolumbianern anging, so konnte der Schuss ziemlich nach hinten losgehen. Es kursierte das Gerücht, dass sie besonders heimtückisch waren, und Eingeweihte meinten sogar, selbst die Russen seien im Vergleich zu ihnen knuddelige Teddybären.
    »Okay, aber es war vvverdammt gut, dassu da warst«, meinte Stickan und grinste ziemlich angeheitert.
    Er leerte seinen Schnaps in einem Zug und hatte dem Terminator, der es für gewöhnlich langsam angehen ließ, damit drei kleine Teufel voraus. Warum die Kontrolle über sich selbst verlieren und Scheiße labern? Es war tausendmal besser, wenn er das den anderen überließ.
    »Aber ich musssagen, dasses«, lallte Stickan weiter und unterbrach sich nur für einen kleinen Hickser, »ein vvverdammt intresssantes Projekt iss, wassu da in Malmö am Laufen hast.«
    »Mmm«, stimmte ihm der Terminator diplomatisch zu, sah jedoch von weiteren Kommentaren ab.
    Stickan schlug sich energisch auf die ledernen Schenkel und richtete sich mühsam auf. Allmählich gewann er die Kontrolle über seine Beine und unterbreitete dem Gast selbstgefällig seine Pläne.
    »Wie gesagt, Hassse. Wennu die Sache ins Rolln gebracht hast, reden wir wweiter. Viellleicht können wwir die Aktion nochn bissschen ausweiten, na ja – aber jetzt wollln wir es erssmal rrrichtig lustig ham!«
    Raymond und Kåge gefiel der Vorschlag offensichtlich, denn sie schauten erwartungsvoll auf. Endlich würden auch sie auf ihre Kosten kommen und sich einen Besuch in Göteborg, der ganz nach ihrem Geschmack war, genehmigen. In unmittelbarer Nähe lag ja schließlich Avenyn: ein Restaurant neben dem anderen und massenhaft Mädchen, die warteten. Warteten auf potente Männer mit Zaster. Kåge und Raymond fühlten sich ohne Zweifel direkt angesprochen, denn sie sprangen geradezu von ihren Sesseln auf. Selbst Nane war aus seiner Umnachtung erwacht, und seine Augen fingen an zu leuchten wie Christbaumkugeln.
    Doch Skull lachte nur über diese dämlichen, naiven Gestalten. Er wusste ein bisschen mehr über Stickans eigene Vorstellung von »lustig harn« und war schon jetzt auf die Mienen der südschwedischen Spanferkel gespannt, wenn sie erst einmal kapierten, was sein Chef wirklich mit ihnen vorhatte.
    Sie würden allesamt den Abend im Stall von Åbytravet, sozusagen direkt gegenüber des Hotels, verbringen. Stickan liebte Pferde – er konnte von den schnaubenden Vierbeinern einfach nicht genug bekommen. Er, der bei den meisten Vertretern seiner Spezies nicht übermäßig beliebt war, hatte sich vorher ordentlich mit besonderem Pferdefutter eingedeckt, und das sicherlich nicht zuletzt, um wenigstens von irgendwoher ein wenig Anerkennung zu erhalten.
    Er hatte mit dem Stallmeister abgesprochen, dass er sich heute Abend mit seinen Freunden um die Pferde kümmern würde. Als eingefleischter Egozentriker, der er nun mal war, hegte er nicht den geringsten Zweifel daran, dass seine Gäste sein brennendes Interesse an den langbeinigen Kreaturen teilten. Vielleicht war es ihm auch ganz einfach egal.
    Wie dem auch sei, Stickan strahlte vor Freude, als er Kardätschen und Mistgabeln an die Jungs verteilte und hingebungsvoll demonstrierte, wie man einen wiehernden Gaul vernünftig putzte. Skull stand etwas abseits an die Stalltür gelehnt und genoss den Anblick. Er fummelte etwas zerstreut an seinen slashers, während Albin draußen Wache schob.
    Dem Terminator und seinen Leuten war es schließlich gelungen, sich irgendwann zu empfehlen, um endlich ein paar dringend nötige Stunden Schlaf zu bekommen. Und so war es de facto fast zehn Uhr am darauf folgenden Morgen, als der Chef der Gangsters auf seiner vereisten Harley-Davidson die ganze Meute wieder nach Süden dirigierte.
    Sie hatten bereits die Abfahrt Helsingborg Nord passiert und fuhren auf dem Ängelholmsvägen in Richtung Stadt, als er seine

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