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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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großen Schritt inne und starrte den Schwarzen da hinten in seinem Besucherstuhl an.
    Enduro war schnell klar, dass sie beide vieles gemeinsam hatten. Es war in der Tat eine beschwerliche und umständliche Prozedur, ein richtiger Schwede zu werden. Doch er war in seinem tiefsten Inneren davon überzeugt, dass es für sie alle letzten Endes gut ausgehen würde. Diese positive Sichtweise wollte er den Neuankömmlingen, die einen so dermaßen verzweifelten Eindruck machten, gerne vermitteln.
    Also lächelte er noch ein bisschen aufmunternder.
    Der Terminator wusste nicht, wie ihm geschah. Alle wollten ihm an den Karren fahren, und ihm wurde langsam richtig übel. Nicht genug, dass dieser alberne Typ da in seinem Glaskasten ihnen den Zutritt verwehrte; jetzt musste ihm auch noch so ein verdammter, von der Sonne gerösteter Somalier mit Annäherungsversuchen kommen!
    Wenn er ein paar in die Fresse bekommen wollte, so sollte er es nur sagen!
    »Hallo?« Joansson rief leicht irritiert seine Botschaft über den Korridor, und der Terminator wandte sich ihm noch irritierter zu.
    »Was? Ach ja«, antwortete er und steuerte auf den Informationstresen zu.
    »Hill kommt gleich runter«, teilte ihm Joansson noch kürzer angebunden mit.
    »Das wurde ja auch Zeit«, murmelte der Terminator und gab seinen Jungs ein Zeichen, als er auch schon das elektronische Summen hörte und Hill in der Tür erschien.
    Joansson war verdammt froh. Froh, dieses Ungeziefer aus dem Eingangsbereich verschwinden zu sehen, und froh, sich wieder in seine suspekte Passangelegenheit vertiefen zu können. Denn er war davon überzeugt, dass er den Mann ziemlich bald dingfest machen würde. Mit so vielen verdächtigen Stempeln, wie dieser Pass sie aufwies, sollte er sich ja nicht einbilden, die Polizei an der Nase herumführen zu können. Und schon gar nicht, wenn er die Sache in die Hand nahm!
    Wenn das nicht nach Drogenhandel vom Allerfeinsten riecht, dann heiße ich wahrhaftig Egon, dachte Joansson.
     
    Um die Mittagszeit schien es ein wenig milder zu werden, denn nun fielen große, weiche Flocken vom Himmel.
    Die Temperatur war zuvor gestiegen, aber der Wind hatte extrem zugenommen, sodass die Gesichtshaut wie von Nadelstichen traktiert wurde. Was den übrigen Körper betraf, hatte Ulf Gårdeman ja zum Glück seinen neuen Goretex-Overall an.
    Im letzten Frühjahr hatten sie die alte, unbequeme Lederkluft gegen das hochmoderne Raumfahrtsmaterial ausgetauscht. Dieses angenehm leichte und luftdurchlässige Goretex war eine vernünftige und dringend notwendig gewordene Investition für die Zukunft der Verkehrspolizei. Der eine oder andere seiner Kollegen war von der Neuerung nicht so überzeugt gewesen, weil einige Nähte nicht tipptopp in Ordnung waren, und so mancher lehnte ganz einfach alle Veränderungen kategorisch ab. Doch diese neue Schutzmontur hielt sie während ihrer Arbeit bei jedem Wetter vernünftig temperiert und ermöglichte ihnen eine weitaus größere Bewegungsfreiheit als vorher.
    Und außerdem war sie richtig schick, fand Gårdeman. Vom Schnitt her voll im Trend und in ihrer ansprechenden blauschwarzen Farbkombination ziemlich modisch. Nein, man brauchte den alten, schweren und nach all den Jahren durchgeschwitzten Lederklamotten wirklich nicht nachzutrauern, wenn man die neuen erst einmal bei solchem Mistwetter getestet hatte.
    Der Valiant fiel ihm schon ins Auge, bevor er sich dem Kontrollpunkt näherte. Er fuhr, verdammt noch mal, viel zu schnell für diese Witterungsverhältnisse! Nicht, weil er sich nicht an die vorgegebene Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Strecke am Olympiastadion gehalten hätte, sondern eher, weil der Fahrer überhaupt nicht zu merken schien, dass es entsetzlich glatt auf den Straßen war.
    Das Blaulicht der gut sichtbar geparkten Polizeiwagen hatte auf die meisten Fahrer den Effekt, dass sie die Geschwindigkeit drosselten, da bildete der Typ im Valiant keine Ausnahme. Er gehorchte der winkenden Polizeikelle, bog vorschriftsmäßig in die vorgesehene Parkbucht ein und wartete mit laufendem Motor.
    Ulf Gårdeman näherte sich dem Wagen von hinten und dachte, er würde träumen. Das Erste, was er zu Gesicht bekam, war langes blondes Haar, das in fülligen Locken über die Schultern fiel.
    Gårdeman reckte sich ein wenig kraftstrotzend und setzte der Kälte zum Trotz sein allerfreundlichstes Lächeln auf. Er überlegte, dass in einem Fall wie diesem eine milde Verwarnung wahrscheinlich weitaus angebrachter wäre als

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