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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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thief« ,erklärte er Enduro im Vorbeigehen. »To catch ghost! «
    Die Bedeutung dieser Entsetzen einflößenden Information sickerte nur langsam in das Bewusstsein des Afrikaners und ließ ihn mit fragender Miene zurück, als Sahlman dem Präsidium längst mit schnellen Schritten enteilt war. Hatte er denn völlig missverstanden, wofür dieses Land stand?
     
    Der Bericht aus der Gerichtsmedizin traf eine Viertelstunde vor Hill in seinem Büro ein.
    Er lag bereits auf seinem Schreibtisch, als er die Jacke auf den Bügel hängte und die erlesenen Weihnachtsküsse neben dem Behälter mit den Stiften ablegte.
    Später vielleicht, dachte er, wenn er sich von seinem peinlichen Erlebnis mit den beiden jungen Mädchen ein wenig erholt hätte, würde er die Pralinen bei einem schönen heißen Kaffee kosten.
    Dann fielen ihm die Dokumente auf der Schreibtischunterlage ins Auge und sorgten für weitere Ablenkung. Mit einem Kribbeln in der Magengegend widmete er sich Anderbergs gerichtsmedizinischen Erkenntnissen zum aktuellen Mordfall.
    Man hatte dieselbe Sorte Stanniolpapier im Papierkorb in Nilsmeds Arbeitszimmer gefunden wie zuvor in Anne Smitts Auto. Daraufhin hatte man aus nahe liegenden Gründen angenommen, dass das Zyanid in beiden Fällen in Schokolade eingeschlossen gewesen sein muss.
    Die Techniker hatten tatsächlich Reste von Schokolade auf Leif Nilsmeds Untertasse gefunden und darüber hinaus eine Schale mit Pralinen, die auf dem Glastisch im großen Salon gestanden hatte, in Verwahrung genommen.
    Enttäuschenderweise hatte sich gezeigt, dass die Pralinen ausschließlich Schokolade enthielten. Ganz gewöhnliche Bitterschokolade. Als Hill den Kriminaltechniker in der Gerichtsmedizin bezüglich näherer Erläuterungen zurückrief, bestätigte ihm dieser, dass man auch kein anderes Resultat erwartet hatte.
    »Die sicherste Art, jemanden mit einem so starken Gift umzubringen, ist, die tödliche Dosis in ein einziges, dafür bestimmtes Medium einzubringen. Dann gilt es nur noch darauf zu achten, dass tatsächlich derjenige es zu sich nimmt, für den es bestimmt ist – und nicht aus Versehen ein anderer«, erklärte Anderberg.
    »Ein ganzer Schokoladenkuchen zum Beispiel wäre demnach ausgeschlossen?«
    »Nichts ist ausgeschlossen. Aber das Risiko, weitere Menschen zu töten – oder einen anderen, als man beabsichtigt hat –, erhöht sich eben mit zunehmender Prädestination des Trägers.«
    Jetzt sprach also auch Anderberg von Trägern, und noch dazu von prädestinierten!
    Hill konnte sich für ungewöhnliche Termini begeistern. Einer, den er besonders witzig fand, war ›sammelbar‹. Er war ihm das erste Mal aufgefallen, als Catharina und er zusammen ein Geschenk für das Kind einer Freundin aussuchen wollten. Dabei stach ihnen ein frecher kleiner Außerirdischer aus buntem Plastik ins Auge, der auf einem ansprechend dekorierten Regal thronte, doch der niedliche Gefährte sollte ein Vermögen kosten. Und das vermutlich nur deswegen, weil die Verpackung mit dem mehr oder weniger genialen Verkaufsargument collectible versehen war.
    Hill hatte sich schon damals gefragt, welche Gegenstände eigentlich nicht sammelbar waren. Selbst Elefanten erschienen ihm sammelbar, wenn nur die Motivation, der Platz und natürlich das Portemonnaie groß genug waren! Im Moment fragte er sich gerade, ob nicht sein eigenes Zuhause demnächst auf eben diese Weise von kleinen, sammelbaren Plastikfiguren bevölkert werden würde, und er musste zugeben, dass ihm der Gedanke irgendwie gefiel, auch wenn er ihn vom Thema ablenkte.
    »Okay, das Wahrscheinlichste ist – wenn tatsächlich sie die Morde begangen haben sollte –, dass sie also das Gift in jeweils nur ein Praliné injiziert hat«, folgerte Hill nachdenklich und bemüht, zum Thema zurückzukehren.
    »Ja, es sieht ganz danach aus.«
    »Berichtige mich, wenn ich falsch liege«, setzte Hill hinzu, »aber weist das nicht auch darauf hin, dass sie sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten für die Morde entschieden hat und jeweils nur einen begehen wollte? Sonst hätte sie ihren Mann ja genauso gut am selben Tag wie Anne Smitt ermorden können, oder nicht?«
    »Ja, das erscheint logisch«, bestätigte ihn Anderberg.
    »Leider, denn ich bin eigentlich überhaupt nicht begeistert von weiteren Implikationen. Das könnte nämlich bedeuten, dass sie ein weiteres Mal morden wird, ich meine, sobald irgendwer ihre Pläne durchkreuzen sollte.«
    »Wenn es sich nun tatsächlich um die betreffende

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