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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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Person handelt, und wenn sie noch mehr Gift besitzen sollte, würdest du sie dann festnehmen?«
    »Vielleicht«, antwortete Hill, während er mit zunehmender Unruhe an das vom Polizeichef verhängte Verhörverbot dachte. Aus irgendeinem Grund sagte er Anderberg jedoch nichts davon. »In jedem Fall binden diese Indizien mit größter Wahrscheinlichkeit das Gift an das Nilsmedsche Heim. Das vermute ich jedenfalls. Ich werde gleich den Staatsanwalt anrufen und abklären, ob nicht diese Tatsache den Verdacht erheblich stärkt.«
    »Okay, viel Erfolg! Ich werde unterdessen eine konfiszierte Ladung Ecstasy analysieren.«
    »Na, dann viel Spaß!«
    Ein Gespräch, das vermutlich in die Warteschleife umgeleitet worden war, richtete Hills Aufmerksamkeit erneut aufs Telefon und hielt ihn von seinem Vorsatz ab, sofort mit der Staatsanwaltschaft in Verbindung zu treten.
    »Hill«, meldete er sich abwesend.
    »Hallo, hier ist noch einmal Bengt Månsson«, hörte er die sachliche Stimme des Arztes am anderen Ende der Leitung. »Jetzt habe ich mich ein wenig ausgeruht, und ich schätze mal, dass du an den neuesten Laborbefunden interessiert bist.«
    »Ja, klar, schieß los!«
    »Die Ergebnisse bezüglich des Mund- und Mageninhalts von Anne Smitt sind gerade hereingekommen. Sie stimmen mit den Spuren der Substanz, die man in Nilsmeds Mundwinkeln gefunden hat, überein.«
    »Schokolade?«, schlug Hill vor, als sein Anrufer gerade Luft holte. »Gewöhnliche Bitterschokolade!«
    »Hää? Woher weißt du das?« Månsson hörte sich völlig geschockt an.
    »Weil es mit unseren eigenen Resultaten übereinstimmt«, teilte Hill ihm schadenfroh und gleichzeitig ungemein befriedigt mit.
    »So, tut es das?« Månsson klang jetzt regelrecht enttäuscht. Es galt besonders in akademischen Kreisen als Ehrensache, die neuesten Ergebnisse einer Untersuchung als Erster vorweisen zu können.
    »Ja, unsere Techniker haben bereits die Schokoladenspur isoliert, und sie erscheint ihnen durchaus tragfähig«, sagte Hill genüsslich. »Denn die dunkle Sorte Schokolade wurde ja nicht umsonst Bitterschokolade genannt, oder? Eigentlich ist sie als Trägersubstanz geradezu prädestiniert.«
    Månsson war unerwartet still geworden. Er konnte nicht umhin, sich seine Niederlage in diesem merkwürdigen männlichen Kompetenzgerangel einzugestehen, das natürlich offiziell überhaupt nicht zwischen ihnen existierte.
    »Okay«, schloss Hill und spürte, wie ihn die Müdigkeit wieder einholte. Vielleicht wäre es doch besser, sich in Zukunft etwas mehr Schlaf als in den letzten Nächten zu gönnen?
    »Ja, dann viel Erfolg, und grüß Catharina von mir«, sagte Månsson abschließend, und in Hills Ohren klang es merkwürdig aufdringlich.
    »Ja klar, werd ich machen«, antwortete Hill automatisch. Doch seine Augen begannen plötzlich diabolisch zu leuchten. »Ach Bengt, eins muss ich dir noch erzählen. Catharina und ich erwarten ein Kind!«
    Er konnte nur schwer ein schelmisches Kichern unterdrücken, das erst lange nachdem er den Hörer aufgelegt hatte abebbte.
    Das böse Grinsen noch auf den Lippen, streckte er sich unbewusst nach einem der verlockenden Pralinés auf seinem Schreibtisch. Als er jedoch die Folie entfernen wollte, fielen ihm die Ausführungen Anderbergs wieder ein, und das Naschwerk verlor plötzlich jeglichen Reiz.
     
    Der Terminator begann sich zu fragen, ob nicht, verdammt noch mal, sowieso alles längst zu spät sei.
    Er hätte weitaus mehr damit gewonnen, rechtzeitig in Helsingborg zu sein, als er vor den anderen zugeben wollte, doch es war fast unmöglich gewesen, von Stickan und seinen Leuten da oben in Göteborg wegzukommen.
    Als nach dem einleitenden Stellungskrieg gestern Abend das Eis endlich gebrochen war, konnte man sichtlich zusehen, wie der Chef der Redskulls zu seiner gewohnten, gemütlichen Persönlichkeit zurückfand. Er war mehr als zufrieden, den Terminator nun wieder als hoch geschätzten Geschäftspartner neben sich zu wissen.
    Dass sein Spürhund Skull noch vor fünf Minuten mit seinen slashers Witterung aufgenommen hatte, kümmerte Stickan nicht im Geringsten: neues Spiel, neues Glück! Also versuchte er, den Kollegen aus Schonen für das Geschäft mit den kolumbianischen Händlern am folgenden Tag zu gewinnen, während er dem Terminator den zweiten selbst gebrannten »Christer Pettersson« anbot. Ganz nebenbei vertraute er ihm an, dass er nicht der Fitteste im Spanischen war.
    Der Terminator konnte dieses Teufelszeug einfach

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