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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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bemerkt?«
    Susanna hatte sich darüber keine Gedanken gemacht, wie sie jetzt feststellen musste.
    »Er blieb direkt an der Schwelle stehen«, setzte Birgitta beharrlich hinzu. »Er ging überhaupt nicht in den Saal hinein. Und weißt du was?«
    »Was denn?«
    Susanna fragte sich, worauf Birgitta hinauswollte.
    »Als wir beide wieder herauskamen, habe ich mich im Türbogen an ihm vorbeigedrängt und bemerkt, dass er schweißgebadet war. Vollkommen nass geschwitzt!«
    Susanna schaute ihre Kollegin jetzt misstrauisch an. Der selbstsichere Knut – schweißgebadet?
    »Ja, da bin ich mir ziemlich sicher!«, bekräftigte sie ihre Äußerungen. »Er stank wie ein gewöhnlicher Bauarbeiter nachmittags um fünf. Ausgerechnet Sahlman, der normalerweise so angenehm duftet wie eine Petunie!«
    Als Susanna genauer darüber nachdachte, erinnerte sie sich an ihren Aufenthalt in der dritten Etage und rümpfte vor Unbehagen die Nase; Birgitta hatte Recht.
    Knut war wirklich auf der Schwelle zum Gästesaal stehen geblieben und hatte dem Raum dann lange vor ihr den Rücken zugewandt. Jetzt fiel es ihr ein. Sie konnte im Geiste die animalischen Ausdünstungen, die er abgesondert hatte, in der Nase wahrnehmen.
    Den Geruch purer Angst.

15:48:06
    Keiner der Typen von den Gangsters vernahm den ersten Schuss, der knapp an Raymonds Helm vorbeipfiff und direkt in den Tannenwald auf der anderen Seite von Välavägen einschlug. Obgleich auf beiden Seiten der breiten, neu asphaltierten Straße dichter Nadelwald stand, lag sie unbestritten innerhalb der Stadtgrenzen von Helsingborg.
    Die Strecke, auf der sie in Richtung Zentrum unterwegs waren, führte durch eine Art Ödland innerhalb der Außenbezirke der Stadt – ein schwedisches High Chaparral im Schatten der abstoßenden Gerüche der Müllverwertungsanlage Filborn. Ein Land, das von Cowboys auf zwei Rädern bevölkert wurde und in dem alles möglich war.
    Das erste Projektil hätte also durchaus auch ein Steinschlag, eine kräftige Windbö … ja, kurz gesagt, alles Mögliche sein können.
    Doch es folgten weitere zischende Salven, und schon bald herrschte kein Zweifel mehr über ihre wahre Natur. Die grau-schwarze Harley-Davidson des Terminators wurde am vorderen, blank gewienerten Schutzblech getroffen. Der Stoß ließ ihn beinahe die Kontrolle über die Maschine verlieren, und erst in letzter Sekunde gelang es ihm, geschickt gegenzusteuern und die Balance wiederzugewinnen.
    Jompa hingegen, der einen Schuss mitten in den Hinterreifen abgekriegt hatte, kam unweigerlich ins Schlingern und driftete von der Fahrbahn ab. Er schlitterte auf seinem fahrbaren Untersatz direkt in den von Lehm durchzogenen Straßengraben. Da sich jedoch in unmittelbarer Nähe ein Müllberg auftürmte, landete er in einem Haufen entsorgter Plastiktüten und verblichener Kartons, die den Sturz effektiv dämpften. Sicher lugte auch die eine oder andere benutzte sanitäre Damenbinde aus dem Berg von Abfall – aber was machte das schon? Jompa war froh, noch am Leben zu sein und beschloss, ganz einfach noch ein Weilchen in der angenehm duftenden Umgebung liegen zu bleiben.
    Keiner hörte, wie der Terminator sich selbst verfluchte, weil er es zugelassen hatte, die Sicherheit seiner Leute zu gefährden. Er war zu sehr von seinem brillanten Plan eingenommen gewesen, Nane für sein Vorhaben in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung einzuspannen, das er in absolut vorbildlicher Manier durchzusetzen gedachte. Mit der gesamten Mannschaft und einem unentbehrlichen Zeugen vor der Wache aufzukreuzen, würde zweifelsohne sowohl ihm als auch seiner Gang ein besseres Image verleihen und eine gute Presse abgeben.
    Nein, es war offenbar gefährlich, sich übermäßig selbstsicher zu geben und von seinen eigenen Ideen zu sehr überzeugt zu sein. War man eine einzige Sekunde lang nicht auf der Hut, schon bekam man die Quittung dafür – die Outlaws waren also hinter ihnen her! Als hätten diese Teufel es gerochen und nur auf den kleinsten Fehler gewartet, beispielsweise, dass ihre Konkurrenz die Schilde auch nur einen einzigen Millimeter senken würde, damit sie ihnen an die Kehle gehen konnten.
    Man konnte sie ja noch nicht einmal sehen! Von wo, zum Teufel noch mal, schossen sie denn eigentlich?
    Der Terminator hatte den Eindruck, dass das Feuer von hinten eröffnet worden war, und signalisierte seinen Leuten, Ausweichmanöver zu starten, doch viel würden sie wohl nicht ausrichten können, da die Straße schnurstracks geradeaus

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