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Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Titel: Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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unerträglich, sich das Ende auf dem elektrischen Stuhl vorzustellen."
    „Warum sollte ich mich an so unsinnige Gedanken verlieren?" fragte Stuart.
    „Weil sie sehr rasch akut werden können."
    „Ich habe nicht vor, einen Mord zu begehen."
    „Sie lügen. Sie haben bereits gemordet, und Sie sind entschlossen, die begonnene Serie fortzusetzen."
    „Wissen Sie eigentlich, was Sie da sagen?"
    „O ja. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die unüberlegtes Zeug reden."
    „Sie setzen mich in Erstaunen. Sie werfen mir, ohne mit der Wimper zu zucken, die schwersten Gewaltverbrechen vor. Warum gehen Sie nicht zur Polizei, wenn Sie von meiner Schuld überzeugt sind? Weshalb dringen Sie statt dessen mitten in der Nacht wie ein Dieb in mein Haus ein?"
    „Vielleicht möchte ich meine Kenntnisse ein wenig abrunden. Vielleicht treibt mich auch der Ehrgeiz, einen Schwur einzulösen, den ich mir selbst gegeben habe."
    „Ach ja, richtig. Wenn ich Ihren abstrusen Ausführungen bis jetzt richtig gefolgt bin, sehen Sie in mir den Mörder der alten Dame?"
    „So ist es!"
    „Interessant", meine Stuart. „Und woraus, wenn ich fragen darf, schließen Sie meine Täterschaft?"
    „Aus Ihrer Habgier. Sie sind verschuldet. Sie brauchen das Geld der Landvilles."
    „Stimmt. Ich brauche das Geld der Landvilles. Es wird Sie überraschen, zu hören, daß ich Jeanette gegenüber aus meiner Misere kein Hehl gemacht habe. Sie weiß, wie es um mich steht. Sie ist trotzdem bereit, mich zu heiraten. Wir lieben uns nämlich. Nach dem Hausverkauf werden ihr ganz beträchtliche Summen zufließen, und ihr Vermögen wird sich auf nahezu eine Viertelmillion erhöhen."
    „Und Sie, wenn ich recht verstehe, werden über dieses Geld verfügen dürfen?"
    „Ganz recht. Wie Sie sehen, hätte ich es also gar nicht nötig gehabt, der alten Dame etwas anzutun. Sie stand einer Heirat nicht im Wege..."
    „Nein. Aber solange sie am Leben war, befand sich kein nennenswertes Vermögen in Jeanettes Händen. Erst durch die Erbschaft wurde das Mädchen für Sie interessant. Da Sie keine Lust und auch keine Zeit hatten, den Tod der alten Dame abzuwarten, beschlossen Sie ein wenig nachzuhelfen."
    „Eine interessante Theorie."
    „Sie hat den Vorzug, wahr zu sein."
    „Nur immer weiter. Ich bin noch nicht müde und genieße es, Ihre phantastischen Gedankensprünge zu verfolgen. Sie geben mir einen fesselnden Einblick in das Kombinationsvermögen eines Privatdetektivs", sagte Stuart spöttisch.
    „Das Vergnügen können Sie haben", erwiderte Cedric gelassen. „Um jedweden Verdacht von sich abzulenken, schossen Sie einmal auf die Windschutzscheibe Ihres Wagens. Eine eindrucksvolle, aber leicht durchschaubare Komödie..."
    „Nur immer weiter", sagte Stuart.
    „Was gibt es da noch zu beweisen? Richtig, die Mordwaffe ..." Cedric griff in die Tasche und holte eine Pistole hervor. „Das ist sie", schloß er.
    „Wirklich?"
    „Eine Donaldson, Kaliber 22. Vier Patronen fehlen. Ich frage mich, wem die vierte Kugel gegolten hat. Sie ist nämlich erst vor wenigen Stunden abgeschossen worden."
    „Woher stammt die Pistole?"
    „Diese Frage sollten Sie selber doch am besten beantworten können! Ich habe die Waffe in Ihrer Tabaksdose gefunden", erwiderte Cedric und wies auf eine große, modern bemalte Steingutdose, die in dem bis zur Zimmerdecke reichenden, eine ganze Wandbreite einnehmenden Buchregal stand.
    „Sehr gut", sagte Stuart. „Sie haben sie dort gefunden, nachdem Sie sie vorher hineingelegt haben. Mein lieber Freund: auf so simple Weise können Sie Stuart Lincoln nicht zum Stolpern bringen. Da müßten Sie es schon schaffen, meine Fingerabdrücke auf die Pistole zu zaubern. Aber darum geht es Ihnen ja gar nicht. Sie sind der Mörder und meinen, mich durch eine Umkehrung der Tatsachen in Angst und Schrecken versetzen zu können. Sie meinen, daß ich alle Ursache habe, einen Skandal zu fürchten. Wahrscheinlich möchten Sie genau das tun, was Sie mir vorwerfen... nämlich Jeannette heiraten und sich das Landvillesche Vermögen aneignen!"
    „Jeanette ist in der Tat ein ungewöhnlich schönes Mädchen", sagte Cedric verträumt. „Es ist nicht schwer, sich in sie zu verlieben."
    „Lassen Sie die Finger davon", riet Stuart. „Das Mädchen gehört mir!"
    „Noch nicht", erwiderte Cedric. „Ich stehe zwischen Ihnen. Ich werde dafür sorgen, daß Jeanette nicht in ihr Unglück läuft."
    „Wie, wenn ich fragen darf, wollen Sie das erreichen?"
    „Indem ich Sie Ihren

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