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Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Titel: Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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dort finden. Du bist über die Pistolengeschichte informiert und könntest auf den Gedanken kommen, daß Ed wegen dieser Sache sterben mußte. Das ist nicht der Fall. Wir sind hier, um klarzustellen, daß die Landvilles mit dem Mord nichts zu tun haben!"
    „Sondern du?" fragte Layman lächelnd und stellte die Flasche beiseite. „Hast du ihn getötet?"
    „Ich?" fragte Stuart verblüfft. Dann wurde er ärgerlich. „Diese dummen Witze bringen uns nicht weiter!"
    „Also gut — was erwartet man von mir?" erkundigte sich Layman.
    „Dein Schweigen und ein wenig Hilfe", sagte Stuart.
    „Hast du bedacht, daß Ed für mich arbeitete, daß er mein Freund war?"
    „Erspar dir die sentimentale Walze", sagte Stuart. „Du hast noch niemals einen Freund besessen."
    „Vielleicht hast du recht", meinte Layman. Er schien weder verletzt noch beleidigt. „Aber ich wäre dir für ein paar Einzelheiten dankbar."
    „Niemand darf die Landvilles verdächtigen", sagte Stuart. „Nach Lage der Dinge wäre das sehr — unangenehm."
    „Unangenehm", wiederholte Layman und schob seinen Gästen die Gläser zu. „Eine hübsche Formulierung!"
    „Wir sind nicht hier, um Wortklauberei zu betreiben", meinte Stuart. „Wir haben die Karten offen auf den Tisch gelegt. Wir können erwarten, daß du die gleiche Offenheit zeigst. Kannst du etwas für uns tun? Und wenn ja — wieviel wird das kosten?"
    „Trinken wir erst mal einen!"
    Die Männer hoben die Gläser, nur Jeanette rührte das Glas nicht an. Dirk Layman, der das bemerkte, lächelte matt. „Sie können mich nicht leiden, stimmt's?" fragte er sie leise. „Sie sehen in mir den größten Schuft dieser Stadt. Vielleicht haben Sie damit recht. Ich bin ein Gangster. Aber ich gehöre nicht zu den Leuten, die einen Mord begehen — oder die einen Mord zu vertuschen versuchen. Insofern bin ich wesentlich besser als Sie, Miß Landville!" Seine Stimme war zunehmend schärfer geworden. „Ich habe noch niemals etwas gegen ein krummes, profitables Geschäft einzuwenden gehabt. Aber die Beteiligung an einer schmutzigen Mordaffäre lehne ich strikt ab!"
    „Langsam, langsam!" sagte Stuart nervös. „Niemand will dich gegen deinen Willen da hineinziehen. Wir bauen doch nur auf deine Erfahrungen und Beziehungen..."
    „Halt die Klappe!" unterbrach Layman ärgerlich. „Es ist eine Zumutung, mir zu unterstellen, ich wäre dumm genug, für ein paar Dollar Schützenhilfe bei einem Mord zu leisten. Das habe ich einfach nicht nötig!"
    „Du sollst doch nur helfen, ein paar Unschuldige zu entlasten!" meinte Stuart. „Ist das denn so verdammenswert?"
    „Hast du vorhin nicht gesagt, daß es unsinnig ist, Wortklauberei zu betreiben? Mit der Unschuld ist das so eine Sache. Es mag stimmen, daß die Landvilles unschuldig sind, oder auch nicht — mir persönlich ist das ziemlich egal. An meiner Devise: ,Hände weg von Mordgeschichten!' wird sich jedenfalls nichts ändern."
    „Okay", sagte Stuart. „Du kannst und willst in dieser Sache nichts unternehmen. Das soll uns nur recht sein. Können wir darauf bauen, daß du wegen der Pistolengeschichte den Mund halten wirst? Niemand darf erfahren, daß Roger in Eds Wohnung war."
    „Was wollten Sie denn dort?" fragte Layman und schaute Roger an.
    „Mit ihm sprechen", erwiderte Roger mürrisch. „Er hat uns zu erpressen versucht."
    Layman pfiff durch die Zähne. Dann meinte er: „Gut. Ich werde den Mund halten — vorausgesetzt, daß man diese kleine Gefälligkeit entsprechend honoriert."
    „Was verstehst du darunter?" fragte Stuart.
    „Ich denke, daß zwanzigtausend Dollar eine angemessene Summe darstellen."
    Stuart schaute erst Roger und dann Jeanette an. Das Mädchen wich seinem Blick aus. Roger sagte zögernd: „Ich weiß nicht..
    „Ich darf Sie daran erinnern, daß Sie mich um diese Unterredung gebeten haben", meinte Layman. „Kommen Sie mir also bitte nicht mit dem Vorwurf, ich hätte Sie zu erpressen versucht!"
    „Aber es ist doch Erpressung, nicht wahr?" fragte Jeanette angriffslustig.
    „Die Kleine hat was gegen mich, wie?" erkundigte sich Layman bei Stuart.
    „Kein Wunder", erwiderte Stuart. „Du hast sie schließlich wegen des Pistolenkaufs des Mordes verdächtigt."
    „Sicher. Diese Vermutung liegt doch nahe, nicht wahr? Und die junge Dame bestreitet, es gewesen zu sein?"
    Jeanette schlug empört mit der flachen Hand auf den Tisch. „Das ist unerhört! Ich habe nicht vor, mich von diesem Menschen beleidigen zu lassen!" Sie wandte sich mit

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