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Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Titel: Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Richtern ausliefere."
    „Kommen wir endlich zum Kern der Sache", schlug Stuart vor. „Wieviel verlangen Sie für diese scheinbar so klug eingefädelte Erpressungskomödie? Denn darum geht es Ihnen doch, nicht wahr? Um Geld! Sie wollen mich öffentlich bloßstellen. Sie wissen, daß ich in Druck bin, und meinen, daß ich aus Furcht, Jeanette zu verlieren, bereit bin, fast jeden Preis zu bezahlen!"
    „Jetzt sind Sie es, dessen Kombinationen Bewunderung verdienen", sagte Cedric spöttisch.
    „Wie sind Sie eigentlich darauf gekommen, ausgerechnet mich zu verdächtigen?" wollte Stuart wissen.
    „Durch Jeanette."
    „Sie lügen!"
    „Das Mädchen erklärte mir, daß der Mörder Ihnen gegenüber am Telefon gedroht habe, die Landvilles vernichten zu wollen. Ich folgerte daraus, daß der Täter daran interessiert ist, die Drohung in die Tat umzusetzen. Für den Anruf gab es keine Zeugen. Das Telefonat konnte also erfunden sein. Ich habe lange darüber nachgedacht, wer aus einem Tod der Landvilles einen unmittelbaren Nutzen ziehen würde. Dabei gelangte ich zu dem Schluß, daß dafür nur Sie in Betracht kommen."
    „Ich? Aus welchem Grund sollte ich die ganze Familie vernichten wollen?"
    „Das ist höchst einfach. Sie handelten aus purer Habgier. Jeanettes Vermögensanteil war Ihnen nicht genug. Sie wollten auch Rogers Geld in Ihren Besitz bringen! Wenn er starb, würde Jeanette sein Geld erben ... und da Sie Jeanette heiraten wollen, wäre das gleichbedeutend mit einer Aufbesserung Ihres Vermögens gewesen! Darum haben Sie wiederholt versucht, Roger zu töten. In einem Fall haben Sie ihn in eine Situation gebracht, die ihn leicht in Mordverdacht..."
    „Kompletter Unsinn!" unterbrach Stuart, dessen Stimme zum erstenmal erregt klang. „Das ist hirnverbrannter Nonsens! Ich weigere mich, mir das noch länger anzuhören!"
    „Dort ist das Telefon", sagte Cedric. „Warum rufen Sie nicht den Inspektor an?"
    „Der wäre imstande, sich Ihre Lügengeschichte anzuhören!" sagte Stuart bitter.
    „Sie hätten mich nicht unterbrechen sollen", meinte Cedric mit sanfter Stimme. „Sie wissen noch nicht alles. Patrick O'Conners Verschwinden hat mir zu denken gegeben. Ich habe mich lange Zeit mit der jungen Frau unterhalten. Ich brauchte nur eine halbe Stunde, um sie zu einem Geständnis zu bewegen. Ich weiß also, was mit Patrick O'Conners geschehen ist, und mir ist bekannt, welche Rolle Roger Landville bei der Beseitigung des Toten spielte. Sie hatten gehofft, daß er anders reagieren würde, Sie
    meinten, er müßte verhaftet und unter Mordanklage gestellt werden. Nur darum schossen Sie auf O'Conners! Aber es kam anders. Roger brachte den Toten beiseite, und Kitty O'Conners half ihm dabei. Sie folgten den beiden. Am nächsten Morgen suchten Sie das Versteck erneut auf und machten die Bremsen unbrauchbar. Sie folgerten ganz richtig, daß Roger zurückkehren und O'Conners' Wagen in die Kiesgrube fahren würde. Aber auch dieser Anschlag auf Roger Landvilles Leben mißlang..."
    Stuarts Augen begannen zu funkeln. „Allmählich beginne ich an Ihrem Verstand zu zweifeln!"
    „Nein, nein", widersprach Cedric gelassen. „Es ist ganz anders. Sie beginnen mich zu fürchten. Sie begreifen endlich, daß es kein vollkommenes Verbrechen gibt, Ihnen dämmert, daß jede Gewalttat ein Bumerang ist. Es tut mir leid, Lincoln... aber nun werden Sie sich wohl doch mit dem Gedanken an den elektrischen Stuhl befassen müssen!"
    „Sie sind von Sinnen!"
    „Sie wissen sehr genau, daß ich davon weit entfernt bin."
    „Wollen Sie mir nicht endlich einmal erklären, was der ganze Hokospokus zu bedeuten hat?"
    „Beantworten Sie mir eine Frage. Auf wen haben Sie heute Abend geschossen?"
    „Auf niemand. Es gehört nicht zu meinen Gewohnheiten, auf fremde Menschen zu schießen."
    „Das kann sogar stimmen. Bis jetzt haben Sie Ihre Anschläge nur gegen Menschen gerichtet, die in Ihnen einen Freund und Vertrauten sahen. Das macht alles noch viel schlimmer!"
    „Was ist das für eine Pistole?" fragte Stuart. „Ich kenne sie nicht!"
    „Lassen Sie das billige Theater."
    „Ich besitze eine Smith und Webbley. Möchten Sie sie sehen?" fragte Stuart.
    „Danke, nicht nötig. Ich habe sie bei der kleinen Inspektion dieses Hauses in Ihrem Nachtschränkchen gefunden. Ich wette, daß Sie für diese Waffe einen Waffenschein besitzen. Für die Ausführung der Verbrechen zogen Sie es vor, eine gestohlene oder heimlich erworbene Pistole zu benutzen . . . eben diese

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