Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kommissar Morry - Die Todesstrasse

Kommissar Morry - Die Todesstrasse

Titel: Kommissar Morry - Die Todesstrasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
und versucht nun, ihn wieder zusammenzuflicken."
    „All right, Morry!"
    Es dauerte noch eine gute Viertelstunde, dann waren die beiden Officer so weit, daß sie nach den bereits vorausgeschickten Yardmen ebenfalls die Fahrt zum Ort des nächtlichen Geschehens antreten konnten.

    *

    Während man fieberhaft auf der Suche nach dem unbekannten Verletzten des vermutlichen Verbrechens war, verging Stunde um Stunde. Schon lange waren die beiden Officer von ihrer Besichtigung des Tatortes in das Headquarter zurückgekehrt. Als sich der Tag zu Ende neigte, waren die Männer des Yard genauso schlau wie am Morgen dieses Tages. Keine noch so geringe Spur von dem Manne, dessen Blutspuren sie in dem wüsten Gelände zwischen Dock und Rotherhitlhe Street gesehen hatten, war gefunden worden. Ganz zu schweigen von einer Spur des Täters.
    Trotzdem ließ sich Kommissar Morry keineswegs durch diesen Umstand entmutigen. Weitere Maßnahmen wurden ergriffen. Drei seiner zuverlässigsten Zuträger suchte er noch an diesem Abend auf. Er bestellte sie in zeitlichen Abständen nacheinander zu den ihnen bekannten Treffpunkten. Nachdem er diese abgefahren und die Leute instruiert hatte, schlichen diese Gestalten, mit dem nötigen Kleingeld versehen, durch ihre Gebiete.
    Ihre Aufgabe lautete: Die Ohren aufhalten und in Erfahrung bringen, in welchem Gang ein Angehöriger plötzlich abgängig geworden war. So etwas sprach sich in Gangsterkreisen sehr schnell herum. Und da seine drei Spitzel sich sehr genau in ihren Gebieten auskannten, hoffte er, bald schon eine gewisse Klarheit über die Person zu erhalten, die am vergangenen Abend jenen Zusammenstoß mit dem unbekannten Schützen am Commercial-Dock hatte.
    Außergewöhnliche Taten wie diese hier, da ein Gesetzesbrecher unter seinesgleichen wütete und überrannte, was sich ihm und seinen Plänen in den Weg stellte, verlangten außergewöhnliche Maßnahmen. Außergewöhnlich für den Leiter des Sonderdezernates deshalb, weil er sich nur in seltensten Fällen dazu entschloß. Personen für sich arbeiten zu lassen, die nicht von Amts wegen mit der Bekämpfung von Verbrechen zu tun hatten. Doch blieb ihm hier im Augenblick keine andere Wahl. Seine eigenen Leute würden niemals die Orte mit Erfolg betreten können, die Treffpunkt und Aufenthaltsort des lichtscheuen Gesindels der Stadt waren. Ihr bloßes Erscheinen würde bei den betreffenden Leuten Argwohn erregen. Von vornherein würde ein Erfolg ihrer Nachforschungen in Frage gestellt sein. Abgesehen von den unnötigen Gefahren, in die er seine Beamten schicken würde, waren sie im Augenblick für ihn an anderer Stelle zweckmäßiger einzusetzen. Sein Dezernat hatte ja nicht nur diesen einzigen erst vor Stunden bekannt gewordenen Fall zu bearbeiten.
    No! — Der Zuständigkeitsbereich des Son- der-Dezernats in Scotland Yard erstreckte sich von Mordfällen, Todesursachen-Ermittlungen und gleichartigen Verbrechen auch auf Falschgeldverbreitung und auf das umfangreiche Gebiet der Sittlichkeitsverbrechen.
    Im Augenblick war es ein raffiniert ausgeklügelter Giftmord, der die Mehrzahl seiner Leute mit Arbeit ausreichend versorgte. Beim augenblicklichen Stand seiner Ermittlungen dieses Falles war es wenig ratsam, seine Spürnasen von ihren Fährten zurückzurufen unid sie so plötzlich in einem gänzlich anders gelagerten Fall einzusetzen.
    Da war es schon besser, den kurz vor dem Abschluß stehenden Giftmord erst restlos zu klären, um dann mit allen Mitteln und mit allen Kräften diesen neuen geheimnisvollen Fall in Angriff zu nehmen. Bis dahin aber durfte nicht abgewartet werden, wie sich der ruchlose Schießer vom Commercial-Dock weiterhin verhalten werde. Der Kommissar durfte nicht seine Hände in den Schoß legen und den Dingen seinen Lauf lassen. Weitere Menschenleben standen vielleicht auf dem Spiel. Jeden Augenblick konnte der Schütze wieder seine Waffe auf einen Menschen anlegen.
    Das zu verhindern, war ebenfalls seine Aufgabe. Es war die Aufgabe eines jeden Policeman. Darum hatte Kommissar Morry zu dem besten Mittel gegriffen, das ihn auf die Spur des Mannes bringen konnte, der die brutale Gewalt des Täters zu spüren bekommen hatte. Tot oder lebendig! Das war die Frage, die sich Morry stellte, als er den letzten der drei Spitzel an die Arbeit geschickt hatte. Lange sann er über diese Frage nach, und mehr und mehr kam er zu der Überzeugung, daß er diesen unbekannten Mann wohl nicht mehr lebend zu Gesicht bekommen würde. Wie sehr er mit

Weitere Kostenlose Bücher