Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kommissar Morry - Die Todesstrasse

Kommissar Morry - Die Todesstrasse

Titel: Kommissar Morry - Die Todesstrasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
Ende der Telefonleitung. „Bis an den Hals im Papierkrieg stecken und sich bei den Fahndungen stets im Kreise drehen, das ist verdammt nicht angenehm! — Auch ich habe soeben den ersten Artikel einer als Serie angekündigten ,News' unseres speziellen Freundes in der Zeitung gelesen!"
    „Auch das noch, Morry! — Wenn dieser Kerl jetzt auch noch mit seinem Geschmiere über uns herfällt, dann gehen mir auch noch die letzten Zuträger verloren! — Der Bursche kommt jedesmal im ungünstigsten Augenblick mit seinen kritisierenden und meckernden News heraus! Sag, was hat er diesmal als Thema gewählt?"
    „Halt dich fest, Robert! — Es hat etwas mit deinem Dezernat zu tun! Seine Berichte laufen unter der Schlagzeile: Rauschgift, die Geißel der Menschheit!"
    Zounds, das saß! Kommissar Morry konnte hören, wie der Atem seines Kollegen aufgeregt ging. Er hörte, wie sein Gesprächspartner verschiedene Male zum Sprechen ansetzen mußte, dann aber brach es aus ihm heraus: „Teufel! Wenn der Bursche auch nur ein einziges unwahres Wort in seinen Berichten über mein Dezernat schreibt, dann werde ich über ihn herfallen, daß ihm Hören und Sehen vergeht! So etwas Borniertes! Ausgerechnet jetzt, wo wir alles versuchen, die Burschen irgendwie in die Enge zu treiben, kommt dieser blöde Kerl mit seinem Artikel in der Tageszeitung und warnt alle Verdächtigen, auf die wir es speziell abgesehen haben! Es ist einfach zum Schreien!"
    „Stop, Robert!" Kommissar Morry fand es angebracht, seinen aufgebrachten Kollegen zu bremsen.
    „So arg wird es wiederum nicht werden! Soweit ich deine Jungs kenne, werden sie ihre Anstrengungen verdoppeln! Und außerdem weißt du ja, wo du zusätzliche Hilfskräfte finden kannst. Laß dich nicht kopfscheu machen und bleibe hart am Mann!"
    „Eh? — Hart am Mann bleiben, das ist leichter gesagt als getan! Zunächst habe ich noch keinen Burschen, dem ich auf den Zahn fühlen kann", grollte der Kommissar.
    Kommissar Robert Bethmont wechselte das Thema und kam auf den eigentlichen Grund seines Anrufes zu sprechen.
    „Aber lassen wir das! — Deswegen wollte ich nicht mit dir sprechen."
    Nach dem Bericht der Streifenwagenbesatzung greifend, fuhr er fort: „Morry, ich habe hier einen Bericht aus dem District S. E. 16 —"
    „Rotherhithe?" Kommissar Morry wußte sogleich Bescheid.
    „Well! — Es handelt sich da um mehrere Schüsse, die die Boys eines unserer Streifenwagen gehört haben. Die Schüsse sind in der Nähe des Commercial-Docks gefallen. Die Jungen haben danach das Gelände abgesucht und auch Blutspuren entdeckt."
    Ohne seinen Kollegen zu unterbrechen, hörte sich Kommissar Morry den weiteren Bericht seines Kollegen und besten Freundes an. Nachdem dieser geendet hatte, legte er seine hohe Stirn in Faltn. Ein untrügliches Zeichen bei Kommissar Morry, daß dieser intensiv nachdachte und sich mit diesem Fall beschäftigte.
    „Ich komme zu dir hinunter", entschied er sich und legte den Hörer auf die Gabel.
    Ich habe das unbestimmte Gefühl, daß hinter diesem Vorfall mehr steckt, als es zunächst den Anschein hat, ging es ihm durch den Sinn, während er die Treppen zur nächsten Etage hinunterging. Die gleichen Worte sagte er auch zu dem ihn gespannt erwartenden Leiter des Rauschgift-Dezernates.
    Skeptisch sah der Kommissar den Leiter des Sonder-Dezernates an und meinte zweifelnd: „Ich weiß nicht recht! Langsam beginne auch ich, alles durcheinander zu werfen. Wenn nun diese Spuren im Sand verlaufen, sehe ich wirklich schwarz."
    „Wie soll ich das verstehen, Robert?" Kommissar Morry wußte nicht, was sein Kollege mit seinen Worten meinte; er fügte aber hänselnd hinzu; „Du erwartest wohl nicht, daß man dir fertige Arbeit in den Schoß legt? Du warst doch früher nicht zu bequem, dein schlaues Köpfchen ein wenig anzustrengen. Selbstverständlich gibt es auch für uns Zeiten, in denen wir am liebsten auis der Haut fahren möchten. Aber, daß man mal tagelang auf derselben Stelle bleibt, das ist noch lange kein Anzeichen dafür, daß es immer so bleiben wird. Glaube mir, auch für dich und deine Männer kommt der Zeitpunkt, an dem ihr Licht in eure bisher noch dunklen Angelegenheiten bringen werdet!"
    „Oh, Morry — ein billiger Trost!" Der Kommissar lachte bitter auf.
    „Warte nur ab", nahm Morry das Gespräch wieder auf.
    „Meinem Gefühl nach ist der Zeitpunkt nicht mehr fern, da diese Schmarotzer Fehler begehen werden. Fehler, die vielleicht die Fortsetzung von den

Weitere Kostenlose Bücher