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Kommissar Morry - Die Todesstrasse

Kommissar Morry - Die Todesstrasse

Titel: Kommissar Morry - Die Todesstrasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Ereignissen sind, die sich in der vergangenen Nacht im Commercial-Dock ereignet haben. Noch wissen wir nicht, worum es dort unten gegangen ist, doch möchte ich fast um meinen Kopf wetten, daß Rauschgift mit im Spiele war. Darum werden wir beide nicht umhin können, die Sache im Auge zu behalten. Mit anderen Worten: Wir werden uns noch in dieser Stunde den Schauplatz genau ansehen! Da die Zuständigkeit eines unserer Dezernate für diesen Vorfall noch nicht einwandfrei festzustellen ist, werden wir gemeinsam die Fahrt zum Commercial-Dock machen."
    „Okay, einverstanden!" Der Kommissar nahm sichtlich erleichtert den Vorschlag seines Kollegen an.
    Ein Fünklein von Kommissar Morrys strahlendem Optimismus sprang auf den verärgerten Kommissar über und sogleich entwickelte er seine Aktivität, die Morry veranlaßte, seinem Kollegen folgendes zu denken zu geben:
    „Nicht so hastig, old friend! — Versprich dir nicht zuviel von mir! Auch ich bin nur ein Mensch, der sich irren kann. Wenn ich auch bei meiner Ansicht bleibe, so wird es dennoch für uns äußerst schwer sein, an Hand der wenigen Spuren, die wir wahrscheinlich unten am Dock vorfinden werden, die richtigen Zusammenhänge herauszufinden."
    „Keine falsche Bescheidenheit, Morry", winkte der Kommissar ab und sah den Freund lächelnd an.
    „Wenn du deine Hände mit im Spiel hast, weiß ich, daß ich bald auf eine Spur stoßen werde, die mich aus dieser festgefahrenen Situation herausbringen wird."
    „Wir wollen es der Vorsehung überlassen, ob du auch diesmal recht behältst", wehrte Kommissar Morry mit ernster Miene ab. Er vertiefte sich noch einmal in den Bericht der Crew des Funkwagens. Eine ganze Zeit blieb es still.
    In Kommissar Morry jedoch begannen die Gedanken zu kreisen. Sein scharfer Verstand versuchte die Ereignisse der vergangenen Nacht zu rekonstruieren und zu deuten. Es gab für ihn zwei Möglichkeiten, die Schüsse am Dock und das Nichtauffinden des wahrscheinlich Verletzten zu erklären: Entweder hatte sich der Angeschossene noch mit eigener Kraft fortschleppen können, daß er von den Cops nicht entdeckt wurde! Oder aber, der heimtückische Schütze hatte sein Opfer aus dem Bereich der suchenden Männer herausbringen können, bevor diese am Tatort angelangt waren. Ob nun dieses oder jenes der Fall war, blieb sich im Augenblick gleich.
    Viel wichtiger war zunächst für die Aufklärungsarbeit des Yard, diesen verschwundenen Mann aufzufinden. War dies geschehen, dann sah man schon wesentlich klarer. Dann konnte man vermutlich die Verdächtigen in einem gewissen Personenkreis suchen. Also mußte alles Erdenkliche getan werden, um zunächst diesen Mann zu ermitteln. Viele Möglichkeiten waren in dieser Beziehung gegeben — und sogleich machten sich die beiden Officer daran, die routinemäßige Untersuchung anzuordnen. Nach überall hin liefen die Ferngespräche. Während der Kommissar alle Krankenhäuser anrief und sich nach der Einlieferung eines Mannes mit einer oder mehreren Schußverletzungen erkundigte, was an sich die Hospitale zu melden hatten, was aber auch hin und wieder von dem Krankenhauspersonal aus irgendeinem Grunde unterlassen wurde, führte Kommissar Morry ein langes Gespräch mit der Kommandostelle der Wasserschutzpolizei. Aus seiner langjährigen Praxis wußte er nur zu gut, daß in den meisten Fällen die Opfer von Verbrechen irgendwann einmal aus der Themse gefischt wurden. Doch bis die Boote zufällig auf einen Gesuchten stoßen würden, konnte er in diesem Fall nicht warten. Daher verließen schon wenige Minuten nach seinem Anruf mehrere Wasserschutzboote ihre Ankerplätze, um systematisch den Flußlauf nach einer Wasserleiche abzusuchen.
    Daß sie vergeblich an diesem Tage Ausschau halten würden, konnten weder der Kommissar noch die Polizisten auf den einzelnen Booten ahnen. Der Mann mußte aber gefunden werden! Dann konnte man Rückschlüsse auf die Tat, das mögliche Motiv und den Täterkreis ziehen.
    Und noch etwas anderes wurde von den beiden Officers unternommen.
    Kommissar Morry warf noch diese Frage auf. „Robert", wandte er sich an seinen Kollegen, als dieser zum wiederholten Male den Hörer nach einer verneinenden Antwort eines befragten Krankenhauses auf die Gabel zurückgelegt hatte. „Schick einige deiner Beamte in das Hafengebiet des Commercial-Docks. Dort sollen sie die uns bekannten Kurpfuscher aufsuchen und ihnen gehörig auf den Zahn fühlen. — Vielleicht hat einer von ihnen den Burschen aufgenommen

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