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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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haben. Und wenn sich einer von uns mit Mia beschäftigen sollte, dann bin ich es, verstanden!“
    „Meinetwegen“, gab James Cooper gleichgültig zurück, „laß dich mit deiner Mia sauer kochen.“
    „Wie stand sie eigentlich zu dem alten Williams?“ wollte nun Frank Milland wissen. „War es ein besonders herzliches Verhältnis? Nein? Schade! Ich hätte ihr sehr gern mein väterliches Wohlwollen bewiesen.“
    Bevor die Gangster von der kleinen Villa Besitz nahmen, untersuchten sie sämtliche Räume. Der Keller erregte die besondere Aufmerksamkeit James Coopers. Hier hielt er sich längere Zeit auf und stellte sogar Berechnungen an.
    „Was soll das, Boß?“ fragte Frank Milland, „willst du hier etwa eine Untergrundbahn bauen?“
    „Streng deinen Kopf nicht an“, winkte James Cooper ab, „es genügt schon, wenn mich Jack versteht. Und du verstehst mich doch, Jack, nicht wahr?“ „Natürlich, James“, entgegnete Jack Braddock und warf dem Anführer einen listigen Blick zu.
    „Na, wir wollen mal sehen“, entgegnete der Boß, und nachdem er noch einen Blick im Keller umhergeworfen hatte, folgte er den anderen nach oben.
    Eine Weile saßen sich die drei Gangster stumm gegenüber. Auf einmal erhob sich James Cooper und lief unruhig umher. Ab und zu warf er einen Blick auf die große Standuhr, bemühte sich aber, seine Nervosität zu unterdrücken, damit die anderen es nicht bemerkten. Frank Milland beachtete ihn nicht, während Jack Braddock den Boß nicht aus den Augen ließ. Was hatte James nur? Bekam er etwa Furcht vor der großen Aufgabe? Er verstand ihn nicht! Sonst war doch der Boß immer die Ruhe selbst. Na ja, ein jeder von ihnen hatte mal seine schwache Stunde, und der Boß war ja auch nur ein Mensch. Immerhin ruhte auf seinen Schultern die ganze Verantwortung. Sicherlich hatte er Tag und Nacht gegrübelt und war deswegen so nervös.
    Plötzlich blieb James Cooper mitten im Zimmer stehen, reckte sich einige Male und erklärte gähnend: „Boys, ich bin dafür, wir gehen schlafen. Wir haben in den nächsten Tagen so allerlei zu tun . . . wir müssen schön bei Kräften bleiben . . . also Jack, wo kann man hier schlafen? Sie, Mister Williams,“ und er grinste Frank Milland an, „haben als Besitzer des Hauses Ihr eigenes Schlafzimmer, aber wir beide müssen uns eine Lagerstätte suchen.“
    Mit einer Daumenbewegung nach oben erklärte Jack Braddock:
    „Da ist noch eine große Kammer . . . sind sogar Betten drin . . . Wozu der Alte die aufgestellt hat, möchte ich auch gern wissen. Ich kann mir nicht denken, daß er jemals Logierbesuch bekommen hat. Wer sollte auch den alten Geizkragen schon auf suchen.“ Seufzend erhob sich Frank Milland, warf noch einen sehnsüchtigen Blick auf die Whiskyflasche und sagte:
    „Darf ich mir nicht noch einen genehmigen? Ich bin daran gewöhnt und schlafe danach besser. — — Warum eigentlich auch nicht? Wir werden wohl heute kaum noch Besuch bekommen.“
    „Meinetwegen“, sagte zur Überraschung Jack Braddocks der Boß.
    Als James Cooper den fragenden Blick Frank Millands auffing, fuhr er fort. „Kannst gleich für uns auch ein Glas einschenken.“
    Bevor es sich James Cooper versah, hatte Frank Milland schon drei Gläser ausgetrunken. Gut gelaunt rief der Boß aus:
    „Du brauchst ja eine gehörige Portion, Frank, um gut schlafen zu können.“ Nach diesen Worten ließ er sich in einen Sessel fallen. Grinsend bemerkte es Frank Milland, der dies wohl als Aufforderung auffaßte, sich sofort erhob, in den Keller eilte und mit einigen neuen Flaschen zurückkehrte. „Wenn wir einmal schon dabei sind, Boß“, erklärte er, „dann will ich die Gelegenheit auch gründlich ausnützen.“
    Überrascht betrachtete James Cooper die Whiskyflaschen. „Nanu“, fragte er, „ich denke, der alte Sonderling kann das Gesöff nicht ausstehen. Woher also dieser Schatz in seinem Hause . . .“
    „Wer weiß“, entgegnete achselzuckend Jack Braddock, „bei welchem Schuldner der alte Williams sich mit dem Whisky schadlos gehalten hat. Er selbst trinkt nur Wein, das weiß ich ganz genau.“
    Zwei Gläser trank James Cooper, dann erklärte er: „Ich mag keinen Whisky mehr . . . los, Jack, hol mir eine Flasche Wein, darin scheine ich ja mit dem Alten übereinzustimmen, ich war noch nie ein Freund von scharfen Getränken.“
    Langsam erhob sich James Braddock, warf dem Boß einen prüfenden Blick zu, schüttelte den Kopf, ging aber dennoch wortlos hinaus, um den Wunsch des

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