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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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großen Eiche steht er.“
    Die Worte richteten den armen, gequälten Mann auf. Also wollte man ihn doch nicht ermorden. Nun gewahrte auch er ein gewaltiges Ungetüm auf dem Feld, und ihm fiel ein Stein vom Herzen, als sie nach wenigen Minuten vor dem Hubschrauber standen.
    „Pünktlich wie die Maurer“, lachte der Flugzeugführer. „Also, das ist der Knabe . . . hoffentlich benimmt er sich manierlich. Wäre es nicht besser, Boß, wenn ihr ihn fesseln würdet? Manchmal bekommen solch alte Herren einen Koller und wissen nicht, was sie tun. Nicht etwa, daß ich Angst vor diesem Wrack habe . . . nein, nein, das ist es nicht . . .“
    „Das hätte ich sowieso gemacht“, knurrte James Cooper, und dann forderte er den Alten auf, die Hände vorzustrecken. Willenlos folgte der alte Wiliams dem Befehl des Gangsterführers.
    Während James Cooper die Hände des Maklers fesselte, startete der Flugzeugführer schon die Maschine. Als die beiden Gangster den alten Mann in das Innere des Hubschraubers hoben, sagte Jim mit einem gemeinen Lachen:
    „Habt ihr ihn auch schön verpackt? Immerhin dauert unsere Luftreise etwa drei Stunden. Nun aber haut ab, Freunde, ich habe es eilig. Ich muß danach trachten, daß ich vor Sonnenaufgang in der Burg bin.“
    Was jetzt der Gangsterführer sagte, war für die Ohren des alten, verzweifelten Mannes eine wahre Labsal.
    „Ich mache dich für das Leben des alten Knaben verantwortlich, Jim. Behandelt ihn gut! Nur paßt auf ihn auf, daß er keinen Fluchtversuch unternehmen kann.“
    „Wie verbleiben wir, Boß?“ fragte Jim zurück.
    „Wie abgesprochen“, kam die knappe Entgegnung.
    „Okay, Boß“, stieß mit rauer Stimme der Pilot aus und warf die Tür zu.
    Kaum war der Hubschrauber verschwunden, liefen die beiden Männer mit großen Schritten zurück.
    In kürzester Zeit erreichten sie ihr Ziel. Frank Milland saß in einem bequemen Sessel, die Beine weit von sich gestreckt und war damit beschäftigt, eine Flasche Whisky zu leeren.
    Mit den Worten: „Der ist nicht schlecht, Boß“, empfing er den Gangsterführer.
    „Bist du wahnsinnig?“ schrie ihn James Cooper unbeherrscht an und ging drohend auf den anderen zu. „Ich habe dir doch gesagt, daß in den nächsten Wochen nichts getrunken wird. Sieh dich vor, old boy, daß du es nicht bereust?“ Mit einer unwahrscheinlichen Schnelligkeit hatte James Coopex seinen Revolver aus dem Achselhalfter gerissen.
    „Der Boß hat recht“, erklärte Jack Braddock, „du weißt ganz genau, Frank, was diesmal von uns allen verlangt wird. Vor allen Dingen du mußt besonders in Form sein. Es ist nämlich nicht so einfach, die Rolle Mister Williams zu spielen.“
    „Die Rolle des Alten ist mir auf den Leib geschrieben“, rief überheblich Frank Milland aus. „Habt ihr etwa einen Unterschied in der Stimme gemerkt? Ich hatte vorhin genug Gelegenheit, ihn zu studieren . . . ich kenne jetzt seine Gesten, seine Mimik . . . mir wird kein Fehler unterlaufen. Habe ja auch genug Zeit gehabt, Jack, mich vorzubereiten. Deine Tonbandaufnahme, die du von dem Alten gemacht hast, war ausgezeichnet. Wie ist dir das eigentlich gelungen? Hat dieser mißtrauische Knabe nichts gemerkt?“ James Cooper hatte sich wieder besänftigt. Behäbig ließ er sich in einen Sessel fallen. Wenn man den Gangsterführer sah, würde man niemals auf den Gedanken kommen, in ihm einen der gefürchtetsten Verbrecher des Landes zu sehen. Er war von guter Mittelgröße, zwar sehr breitschultrig, aber da er zur Fülle neigte, verwischte sich der Eindruck der Gewalttätigkeit. Sein Gesicht war unbedeutsam. Nur die dunklen Augen nahmen einen gefangen. Es waren seelenvolle
    Augen. Wie gütig konnten sie blicken. Und das war seine Hauptstärke. Viele Geschäftsleute waren auf ihn hereingefallen in dem Glauben, einen ehrsamen Bürger vor sich zu haben.
    Auch jetzt, als er sich zurücklehnte und die Beine übereinander schlug, wirkte er wie ein gutmütiger Daddy und nicht wie ein gefährlicher Gangster.
    Als Jack Braddock seine Erzählung beendet hatte, lachten die beiden anderen auf.
    „Prima, prima“, anerkannte James Cooper, „das Ding hast du ja wieder einmal wunderbar hinbekommen. Ich bin gespannt, wie deine Donna auf mich wirken wird. Hoffentlich sieht sie wirklich so gut aus, wie du sie geschildert hast. Scheint ja ein naives Ding zu sein.“
    Die Augen Jack Braddocks verfinsterten sich. „Laß die Finger von dem Mädel, Boß! Die Kleine wird späterhin genug Unannehmlichkeiten

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