Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry
den Sekt schon kaltgestellt. Es gibt doch heute Sekt, nicht wahr?“
„Na klar“, stieß James Cooper lachend aus, „heute kannst du dich vollaufen lassen, Frank.“
Jim, der Pilot, der schon seit einiger Zeit ein eigenartiges Geräusch wahrgenommen hatte, wandte sich nun James Cooper zu und sagte:
„Hört ihr denn nichts? Es tickt doch hier so eigenartig . . . wie ein alter Wecker . .
„Ich höre nichts“, sagte Jack Braddock gähnend. „Ich glaube, Jim, deine Nerven sind nicht ganz in Ordnung, das ist doch das Tacken des Motors.“
„Still“, flüsterte James Cooper und beugte sich lauschend vor. „Doch, doch“, flüsterte er, „Jim hat recht . . . jetzt höre ich es auch ganz deutlich ... wie ein lautes Uhrwerk ... zum Teufel, was mag das nur sein?“
Jetzt wurden auch die anderen unruhig. „Natürlich hat der Boß recht“, rief Frank Milland mit bebenden Lippen aus, „es hört sich an“, er schwieg plötzlich mit weit aufgerissenen Augen, dann stammelte er schreckensbleich: „Wie eine Höllenmaschine!“
„Runter, Jim“, schrie James Cooper auf, den in diesem Augenblick der höchsten Gefahr ein furchtbarer Gedanke überfiel.
Wild riß Jim den Steuerknüppel herum. „Unter uns ist Wasser“, stieß er nervös aus.
„Ist egal . . . wir müssen landen ... es geht um unser Leben!“
Während der Hubschrauber sich senkte, hatte sich James Cooper wieder gefaßt und war in der Lage, wieder logisch zu denken ... Er mußte blitzschnell handeln. Wie ein aufgezogener Automat zuckte seine Hand nach unten. Als er den Griff des Koffers verspürte, den ihm der Freund im letzten Augenblick hineingeschoben hatte, zerrte er ihn mit aller Kraft hervor.
Ruckweise kam der Koffer höher. Von Sekunde zu Sekunde verstärkte sich das tickende Geräusch.
„Stoß die Tür auf, Frank“, brüllte James Cooper. Doch das waren seine letzten Worte, denn eine heftige Detonation zerriß den Hubschrauber in Stücke.
*
Einen prüfenden Blick warf Kathleen Davies, die Geliebte James Coopers, auf den gedeckten Tisch. Sie hatte alles liebevoll vorbereitet und warf nun ihrem Bruder einen unruhigen Blick zu und sagte:
„Wo sie nur bleiben, Bill? Sie müßten doch schon längst hier sein!“
Bill Davies, ein schlaksiger Mann von etwa fünfundzwanzig Jahren, gähnte gelangweilt und entgegnete:
„Die werden schon kommen, Kathleen. .. kann ja was zwischen gekommen sein, was wissen wir . . . vielleicht hat sich die Sache verschoben, oder aber... 'ne Panne.. . was wollen wir uns darüber den Kopf zerbrechen.“
Die Worte Bills beruhigten keinesfalls Kathleen Davies. „Ich habe so ein unheimliches Gefühl“, seufzte sie, „du kennst doch James, wenn er sagt, er ist um drei Uhr hier, dann kommt er auf jeden Fall pünktlich ... es muß etwas geschehen sein . . . Ob ich nicht einmal anrufe?“
„Das laß mal schön sein, Schwesterchen“, warnte Bill Davies, „du weißt, darin versteht James keinen Spaß. Auf keinen Fall sollen wir telefonieren, das waren damals seine letzten Worte, komme, was will. Aber sei doch nicht so lächerlich, Kathleen, du mit deinen komischen Gefühlen, du kannst einen direkt nervös machen.“
„Es ist schon fünf Uhr, Bill“, flüsterte Kathleen und warf einen verzweifelten Blick auf die Uhr.
„Na und“, kam die schnodderige Entgegnung, „wenn er heute nicht mehr kommt, dann kommt er morgen oder übermorgen, . . . irgendwann wird dein James schon auftauchen . . . darauf kannst du dich verlassen“, und bei diesen Worten warf er einen bezeichnenden Blick auf die üppige Gestalt seiner Schwester.
„Und wenn doch etwas passiert ist?“
„Wenn .. . wenn . . . wenn“, äffte Bill Davies seiner Schwester nach, „hör endlich auf damit, das kann man ja nicht mehr anhören. Mir macht das Leben bei euch sowieso keinen Spaß mehr . . . immer von eurer Gnade abhängig sein . . . jetzt ist es schon so weit, daß ich den Gefangenenwärter spielen muß. Meinst du etwa, das macht Spaß? Jeden Tag den Alten da oben zu füttern? Ich habe ihm gestern die Fesseln abgenommen, weil es mir einfach zu dumm war, den alten Mann wie einen Schwerverbrecher zu behandeln. Der wird späterhin noch genug Ärger bekommen. Wenn es nach mir ginge, würde ich ihn laufen lassen.“
„Es geht aber nicht nach dir“, entgegnete Kathleen heftig, „wir müssen warten, bis James zurückkommt . . . der soll darüber entscheiden.“
„Wenn dein Goldjunge zurückkommt“, erklärte mit fester Stimme Bill
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