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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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anspringen. Er war ein kräftiger Mann, und nun, da er wußte, daß er ein Wesen von Fleisch und Blut vor sich hatte, war er entschlossen, den Verbrecher zu Boden zu schmettern. Sein Schlag sauste ins Leere. Er selbst aber fing einen vernichtenden Haken ein und sank bewußtlos zu Boden.
    „Bist in Ordnung, Alter“, flüsterte James Cooper und warf sich den Mann über die Schulter. „Jetzt werden wir wohl in der nächsten Stunde Ruhe vor dir haben. Mehr Zeit brauchen wir nicht.“
    Mit schnellen Schritten durcheilte er den Schalterraum, und als er das Kellergewölbe betrat, rief er auf lachend aus:
    „Boys, jetzt könnt ihr Licht machen, und dann aber los!“
    „Wen bringst du denn da angeschleppt“, höhnte Frank Milland, „etwa noch einen Komplicen?“
    „Idiot“, fauchte ihn James Cooper an, der jetzt für dumme Witze kein Verständnis hatte.
    Während die beiden Gangster nun verbissen weiterarbeiteten, knebelte und fesselte vorerst einmal James Cooper den Ohnmächtigen und legte ihn danach in eine Ecke.
    Dann wandte auch er sich wieder dem Tresor zu, und mit unsagbarer Sicherheit stellte er die Zahlenkombination ein, die die gewaltige Tür aufschwingen ließ.
    Unwillkürlich unterbrachen die beiden anderen Gangster ihre Arbeit und starrten fassungslos in das Innere des Tresors.
    „Donnerwetter“, rief überrascht Jack Braddock aus, „das ist ja nicht zu fassen . . .“
    „Weitermachen“, befahl James Cooper und warf nun die gebündelten Geldnoten in einen riesigen Sack. Seine Hände zitterten nicht einmal dabei.
    Nachdem er fertig war, blickte er zu den beiden anderen hinüber, die gerade dabei waren, die letzten Safes zu sprengen.
    „Schmeißt das Zeug in den anderen Sack“, befahl James Cooper, und sofort führte Jack Braddock den Befehl des Anführers aus.
    Die Gangster waren aufeinander eingespielt. Es ging Zug um Zug. Unwahrscheinliche Werte holte Jack Braddock aus den Safes.
    Plötzlich rief Frank Milland:
    „Sag mal, Boß, hier liegt meine Briefmarkensammlung . . . soll ich den riesigen Schinken nicht lieber liegenlassen . . .“
    „Nimm sie mit, du Idiot . . . der Schinken hat immerhin einen Wert von hundertfünfzigtausend Dollar. Ich habe genug Liebhaber dafür . . . auf jeden Fall kommen wir beim Verkauf ganz schön zurecht.“
    Triumphierend hielt Jack Braddock ein Brillantkollier hoch. „Mensch, Boß“, flüsterte er ergriffen, „sieh doch mal, wie die Dinger blitzen und funkeln. Donnerwetter, die müssen ja eine Latte gekostet haben . . . das Ding schenke ich deiner Kathleen.“
    „Halt dich nicht auf“, drohte James Cooper und warf einen Blick zur Uhr. „Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. In zehn Minuten müssen wir den ganzen Dreck verpackt haben. Vergeßt nicht, wir müssen alles noch umladen. Jack, hast du schon einen Koffer bereitgestellt?“
    „Na klar, Boß“, erklang die unbeschwerte Stimme des Gangsters, „im Herrenzimmer des Alten stehen vier große Koffer bereit.“
    Nach wenigen Minuten hatten die Gangster ihre Arbeit beendet.
     
    *
     
    Während die beiden Gangster sorgfältig das gebündelte Geld in die Koffer schoben, lief James Cooper unruhig umher. Es schien so, als erwarte er noch etwas.
    Wenige Minuten vor zehn Uhr läutete das Telefon. Als Jack bemerkte, daß James Cooper den Hörer ergreifen wollte, winkte er mit der Hand ab und sagte: „Laß es doch klingeln, Boß! Wer weiß, wer um diese Zeit hier bei dem alten Williams anruft.“
    James Cooper warf dem anderen einen spöttischen Blick zu, ergriff den Hörer und rief mit unterdrückter Stimme: „Hallo . . . ja. . . wer ist dort? Ach, du bist es . .. . gut, daß du anrufst ... Es ist alles klar gegangen . . . Natürlich, es bleibt dabei... ich habe dir doch mein Wort gegeben . . . Nur Geld? Okay! Und wann? Auch gut ... ich bin einverstanden!“ Nun legte er den Hörer wieder auf die Gabel zurück, warf einen prüfenden Blick auf die bis zum Rand gefüllten Koffer, deutete auf einen und sagte:
    „Den bekommt mein Freund . . . wird ja ungefähr die Hälfte sein.“
    „Ich denke, der Gentleman kommt hier vorbei?“ fragte Jack Braddock und blickte den Anführer mißtrauisch an.
    „Er erwartet uns in einer Viertelstunde an der nächsten Ecke. Übrigens geht es dich nichts an, was ich mit meinem Bekannten vereinbart habe. Versuche auch nicht, dahinterzukommen, wer der Mann ist . . .“ „Und was wird mit dem Schmuck?“ wollte Frank Milland wissen, „bekommt er davon auch die

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