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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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gewaltige Tresortür. „Kommen Sie doch mal mit, Mister Porter, und erklären Sie mir, wie man den Schrank öffnen kann... ich nehme an, eine Zahlenkombination, nicht wahr?“
    „Sie haben recht“, stammelte vollständig verwirrt Henry Porter, „ich stehe selbst wie vor einem Rätsel.“ „Hmmm . . . eigenartig, man lernt doch nie aus. Wer kannte außer Ihnen, Mister Porter, die Zahlenkombination?“
    „Mein Prokurist und der Kassierer“, erklärte Bankdirekter und blickte den Polizeiinspektor fest an. „Aber für beide Männer lege ich meine Hand ins Feuer. “
    „Es kommt auf die Summe an, mein Lieber! Wenn es um Millionen geht, würde ich für keinen Menschen die Hand ins Feuer legen. Und es geht doch sicherlich um Millionen, nicht wahr?“
    Stumm nickte Henry Porter und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Erschrocken fuhr er herum, als er hinter sich Schritte vernahm. In seiner Aufregung hatte er bisher noch nicht den Durchbruch entdeckt. Nun blickte er sprachlos auf den Polizeibeamten, der sich vor dem Inspektor aufbaute und eine fast unglaubhafte Meldung machte:
    „Wie Sie richtig vermutet haben, Inspektor, führt der Durchbruch in das Haus Mister Williams. Wir haben festgestellt, daß der Besitzer dem Anschein nach geflohen ist. Die Wirtschafterin, Miß Yellow, ist oben, und von ihr haben wir erfahren, daß vier größere Koffer fehlen.“
    „Was du nicht sagst, mein Sohn“, gab Inspektor Slade lakonisch zurück, „jetzt ist auch noch unser alter Williams unter die Gangster gegangen. Na, dem werden wir mal auf die Sprünge helfen. Weit kann er ja noch nicht gekommen sein . . . vier Koffer . . . da muß er ja wie ein Waldesel geschleppt haben.“ Er wurde unterbrochen, da drei Zivilbeamte den Tresorraum betraten und auf einen stummen Wink des Inspektors hin sich sofort an die Arbeit machten. Nach kurzer Überprüfung des Tresors wandte sich ein junger Beamter herum, zuckte mit den Schultern und erklärte:
    „Keine Spuren, Inspektor, da werden wir wohl kein Glück haben.“
    „Auch das noch“, knurrte Slade, „jetzt sehe ich schwarz. Die hier unten gearbeitet haben, sind ausgekochte und raffinierte Verbrecher. Ich glaube“, rief er den anderen zu, „ihr könnt nach Hause gehen! Oder habt ihr was gefunden? Nein? — — Na,
    habe ich doch recht mit meiner Annahme. Aber halt, bleibt in der Nähe, vielleicht kann ich euch doch noch gebrauchen . . .“
    Inspektor Slade liebte es, von einem großen Stab Mitarbeiter umgeben zu sein. Er fühlte sich wie ein Herrscher und es machte ihm Spaß, seine Männer umherzujagen. „Na, dann gehen wir mal wieder nach oben“, sagte er zu Henry Porter, legte freundschaftlich seinen Arm um die Schulter des Erschütterten und fuhr überheblich fort. „Machen Sie sich keine Sorgen, mein lieber Mister Porter, den alten Williams mit seinen Komplicen werden wir bald haben. Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, spätestens in drei Tagen können Sie Ihre Werte wieder in Empfang nehmen.“
    „Mein Gott, mein Gott“, stammelte Bankdirektor Porter und ließ sich in einen Sessel sinken, „das Ansehen meines Hauses ... ich beschwöre Sie, Inspektor, tun Sie alles, damit mein guter Ruf gerettet wird. . . Sie wissen doch, wie schnell sich das herumsprechen wird ... ich habe eine Privatbank . . .“
    „Aber mein Guter, regen Sie sich doch nicht so auf, der gute Slade wird Sie nicht verlassen. Ich habe schon ganz andere Fälle gelöst. Aber wissen Sie, Mister Porter, die Aufregung hat mich durstig gemacht . . . wie wäre es denn mit einem Whisky zur Stärkung . . . Sie haben ihn auch nötig.“
    „Dort im Schrank“, kam die müde Entgegnung, „nein, nein, links . . . die Gläser stehen daneben.“
    Genießerisch schnüffelte Kenneth Slade an der geöffneten Flasche und sagte:
    „Sie leben nicht schlecht, Mister Porter, na, dann prost, auf Ihr Wohl!“
    Nachdem die beiden Männer noch ein Glas Whisky getrunken hatten, nahm sich Inspektor Slade aus einer Kiste eine Zigarre, biß die Spitze ab, und nachdem er sie entzündet hatte, sagte er:
    „Wir werden natürlich Ihre Angestellten verhören müssen. Regen Sie sich nicht auf, das ist nur eine Formalität, aber es muß gemacht werden.“
    Sinnend blieb er mitten im Raum stehen, paffte wie ein Schlot und schoß plötzlich seinen ersten Pfeil ab. „Wen würden Sie verdächtigen, Mister Porter? Ach so, ich vergaß noch zu fragen: Sie sind doch versichert, nicht wahr? ... Ja? ... . Also Sie trauen keinem Menschen die Tat

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