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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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dann sind wir am Ziel.“
    Der Hubschrauber erwartete sie schon. Die beiden Gangster kümmerten sich nicht um den Fahrer, ergriffen ihre Koffer, verließen eilig den Wagen und stürmten hastig auf den Hubschrauber zu. Man merkte es ihnen an, daß sie nur eines wollten: so schnell wie möglich wegkommen. Als sie ihre Plätze eingenommen hatten, wandte sich ihnen Jim, der Pilot, zu, und fragte grinsend:
    „Na boys? Nachdem, was ihr bei euch habt, scheint ja alles geklappt zu haben? Ja?! Okay, dann kann ich mir ja bald das Häuschen kaufen, das ich schon lange im Auge habe.“
    Nervös blickte Jack Braddock zu dem Wagen hinüber. Verdammt noch mal, wo blieb der Boß? Es machte doch wirklich keinen Spaß, hier auf ihn warten zu müssen. Er hatte das Gefühl, auf einem Pulverfass zu sitzen. Endlich verließ James Cooper den Wagen. Ruhig schwang er sich in den Hubschrauber, und schon wollte er das Zeichen zum Start geben, als plötzlich der Mann, der sie mit dem Wagen hierhergefahren hatte, mit dem Koffer in der Hand herangelaufen kam, diesen blitzschnell in das Innere des Hubschraubers schob und mit tiefer Stimme hervorbrachte:
    „Ist mir lieber, James, du nimmst meinen Anteil erst einmal mit . . . sicher ist sicher! Wenn Gras über die ganze Sache gewachsen ist, hole ich mir meinen Anteil wieder von dir ab.“
    Der Mann hatte den Hut tief ins Gesicht gedrückt und den Kragen seines Mantels hochgeschlagen, so daß Jack, der sich bemühte, ihm ins Gesicht zu blicken, sich enttäuscht wieder zurückfallen ließ. Aber dennoch wußte er, daß er Bankdirektor Porter vor sich hatte. Der Mann trug denselben Hut und denselben Mantel . . . die Sachen hatte er bei dem damaligen Besuch an einem Kleiderständer hängen sehen. Er vergaß solche Dinge nicht . . . ihn konnte man nicht für dumm verkaufen. Vielleicht konnte er späterhin einmal aus seinem Wissen Kapital schlagen.
    Ein wenig beugte sich James Cooper vor, reichte dem anderen die Hand entgegen und sagte mit fester Stimme:
    „Du kennst mich und weißt, daß du dich auf mich verlassen kannst. Das Geld ist bei mir sicher aufgehoben.“
    „Das weiß ich“, entgegnete der andere, „und nun James, Hals- und Beinbruch.“
    Auf ein Zeichen des Anführers hob sich der Hubschrauber in die Luft. Sinnend blickte der einsame Mann auf dem Feld dem Flugzeug nach. Plötzlich glitt ein teuflisches Lächeln über sein Gesicht. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Hoffentlich kommt ihr gut nach Hause“, flüsterte er und wandte sich wieder seinem Wagen zu. In rasender Fahrt jagte er zurück. Diesmal überfuhr er sogar die Stopstraßen. Er kümmerte sich um kein Verkehrszeichen und hielt erst, als er sein Ziel erreicht hatte.
     
    *
     
    Weit streckte James Cooper die Beine von sich. Zum ersten Mal lachte er befreit auf. „Boys, in zwei Stunden feiern wir den größten Coup, den wir jemals gestartet haben. Damit beschließen wir unsere glorreiche Laufbahn. Jeder von uns hat jetzt ausgesorgt . . . bis an sein Lebensende. Morgen trennen sich unsere Wege, wir wollen unter die Vergangenheit einen Schlußstrich setzen . .
    „Ist ein angenehmes Gefühl“, stieß Jack Braddock aus, „ausgesorgt zu haben. Vielleicht gibst du mir einen Tip, Boß, wie ich mein Geld am besten anlege.“
    „Vertrau' es auf keinen Fall einer Bank an“, spottete James Cooper, „sonst hole ich es mir noch eines Tages.“
    „Das wirst du wohl kaum nötig haben“, fiel Frank, Milland dem Anführer ins Wort, „du bekommst doch sowieso den größten Teil der Beute.“
    „Hast du was dagegen?“ stieß unwillig James Cooper aus. „Aber sei ohne Sorge“, winkte er ab, „auch das, was übrigbleibt, ist mehr als genug.“
    „Dein Freund hat ja Nerven“, lachte hämisch Jack Braddock auf, „dir den Koffer anzuvertrauen. Ich finde, bei solch einer großen Summe hört die Freundschaft auf, oder bist du anderer Meinung?“
    Es war eine zweideutige und gefährliche Frage. Der lauernde Unterton in der Stimme Jacks peitschte die Wut in dem Anführer hoch.
    „Du weißt ja nicht, was Freundschaft bedeutet“, knurrte James Cooper, „Vertrauen gegen Vertrauen. Niemals würde ich zum Schurken werden! Ich bin doch kein Sechserjunge... So kannst du nur denken, Jack!“
    Sie befanden sich höchstens noch eine halbe Stunde von ihrem Ziel entfernt. Frank Milland warf einen Blick in die Tiefe, deutete auf die Oberfläche eines Sees und sagte frohgemut:
    „Mensch Boß, habe ich einen Durst, hoffentlich hat Kathleen

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