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Kommissar Pascha

Kommissar Pascha

Titel: Kommissar Pascha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Su Turhan
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»Aber warten Sie … Ich war nämlich im Beratungsgespräch mit einem ganz netten, gutaussehenden Herrn. Der hatte einen deutschen Vornamen, Friedrich oder Walter, irgendwas Normales, Einfaches, wissen Sie«, lächelte sie.
    Cengiz und Leipold hatten denselben Gedanken.
    »Scheißdreck! Ich habe kein Foto dabei«, fluchte Leipold.
    Cengiz holte ihr Smartphone aus der Tasche. »Hieß der Mann vielleicht Stefan Weiß? Blondgefärbte Haare, durchtrainierter Körper?«, fragte sie und zeigte auf dem Display ein Foto.
    »Ja«, sagte sie überrascht. »Er hat sich vorgestellt mit
Weiß wie Schwarz,
das fand ich nett.«
    »Herr Weiß wurde umgebracht, Sie können ruhig reden, Frau Schwarz«, forderte Cengiz mit makaberem Humor.
    »Umgebracht? Nein!«, schrie die Frau erschrocken auf. »Hat ihn etwa der Putzmann …«
    »Nein, bitte erzählen Sie weiter«, unterbrach Cengiz entnervt.
    Frau Schwarz nahm einen Schluck Wasser und spülte ihren trockenen Mund aus.
    »Herr Weiß hat sich wegen seiner türkischen Braut erkundigt. Ihm war wichtig, dass sie unschuldig in die Ehe geht, und er wollte wissen, ob man das überprüfen kann. Herr Weiß sprach ganz gut Türkisch, das hat mich gewundert, deshalb kann ich mich auch an ihn erinnern. Er hat länger mit dem Putzmann geredet. Ich glaube, die sind dann sogar zusammen in den Park. Natürlich habe ich ihn danach zur Rede gestellt, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob er mich überhaupt verstanden hat. Na ja, um zu putzen, muss man ja die Landessprache auch nicht unbedingt verstehen, oder?«, fragte sie mit ernstem Gesicht.
    »Da haben Sie recht, Frau Schwarz«, bestätigte Cengiz und richtete sich auf. »Komm, wir gehen Pius, mir ist schlecht.«
    Leipold reichte im Gegensatz zu Cengiz Frau Schwarz die Hand und bedankte sich. Die beiden ließen die verdutzte Frau am Küchentisch zurück.

[home]
    42
    L eipold und Cengiz kamen nach einer ruhigen Rückfahrt wieder ins Büro und blieben erst einmal erstaunt stehen. Die Anzahl der Schreibtische war auf fünf erhöht worden. Das erweiterte Team des Sonderdezernats saß in Gruppen zusammen. Trotz räumlicher Enge arbeiteten die Beamten fieberhaft. Diejenigen, die Ruhe zum Telefonieren brauchten, verzogen sich mit den Handys auf den Gang oder standen mit einer Zigarette im Hof.
    An Jale Cengiz’ Schreibtisch saßen Herkamer und Stern im Gespräch und begrüßten die beiden Ankömmlinge mit einem kurzen Nicken. Isabel Vierkant nickte ebenfalls, sie versuchte gerade, mit engelsgleicher Geduld am Telefon einen größeren Konferenzraum aufzutreiben.
    Während Leipold wegen Platzmangel in Demirbileks Büro durchging, setzte sich Cengiz zu dem Kollegen, der am Fensterbrett an einem Tablet- PC Webseiten der türkischen Armee durchforstete.
    Maria Buchner war damit beschäftigt, eine Protokolltafel zu bestücken. Tatortfotos und Aufnahmen der Hauptschauplätze der Verbrechen: Eisbach, Sultans Harem, Supermarktparkplatz.
    Unter der Rubrik »Mörder« hing Metin Buraks Foto, dahinter hatte sie die Zahl 1 gesetzt. Das Foto für Mörder 2 fehlte – noch. Unter »Verdächtige« hing das Foto von Gül Güzeloğlu als Lady Gaga, versehen mit einem großen, roten Fragezeichen. Florian Krust war als zweiter »Verdächtiger« mit einem pixeligen Foto aus dem Internet aufgeführt. Auch bei ihm war ein Fragezeichen gesetzt.
    Niemand im Raum merkte, wie Zeki Demirbilek mit Güls Handtasche und Kopftuch durch den Raum zu seinem Büro durchging. Die Handtasche war eigenartig leicht, stellte er fest, bevor er Leipold an seinem Schreibtisch sitzend telefonieren sah. Als dieser den Sonderdezernatsleiter bemerkte, stand er sofort auf und winkte ihn mit der freien Hand herein.
    »Pass auf, Bernhard, ich brauch das halt«, sprach Leipold in den Hörer, »entscheid dich mal, was du erzählen kannst, ohne deine große Liebe aufs Spiel zu setzen. Dann schau ich mal, was ich machen kann.«
    Er hörte zu, umkreiste ein um das andere Mal den Schreibtisch und entschuldigte sich bei Demirbilek gestenreich dafür, dass er auf seinem Stuhl Platz genommen hatte.
    »Bernhard! Jetzt warte halt mal!«, unterbrach er brüsk seinen Gesprächspartner. »Was hast du denn immer mit der anderen, die dich aus dem Whirlpool rausgezogen hat. Ist mir klar, dass das demütigend war, so nackt vor dem türkischen Puff zu stehen. Aber die Kollegin interessiert uns nicht. Es geht um Antonia, deine Ex halt. Die ist jetzt mit einem Türken zusammen. Verstehst du? Mit einem Türken! Das ist

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